Veröffentlicht am 07.11.2023

„Frauen in der Lübecker Bürgerschaft“

Neue Auswertung zeigt: Frauenanteil in Bürgerschaft liegt weiterhin bei nur 29 Prozent

Mit dem Anteil von Frauen in der Lübecker Bürgerschaft beschäftigt sich eine neue Publikation der Kommunalen Statistikstelle der Hansestadt Lübeck. Nach der Kommunalwahl in diesem Jahr liegt der Anteil der Frauen in der Bürgerschaft nach wie vor bei nur 29 Prozent. Und das bei 52 Prozent Einwohnerinnen in Lübeck und mehr als einem Drittel (36 Prozent) weiblichen Kandidat:innen.

Der nun veröffentlichte Bericht „Statistische Nachrichten Nr. 58: Frauen in der Bürgerschaft“ untersucht die Entwicklung des Anteils der Frauen in der Lübecker Bürgerschaft seit 1998, vergleicht Lübeck mit anderen Städten und Landkreisen, zeigt auf, wie viele Frauen von den jeweiligen Parteien und Wählergemeinschaften aufgestellt wurden und wie viele tatsächlich in die Bürgerschaft einzogen. Auch auf Ebene der Wahlkreise kann analysiert werden, wo besonders viele bzw. wenige Frauen kandidierten.

„Kommunalpolitische Entscheidungen sollten zu 50 Prozent auch von Frauen getroffen werden. Deshalb brauchen wir deutlich mehr Frauen in der Bürgerschaft und den Ausschüssen“, fordert Elke Sasse, Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt Lübeck.

Die statistische Auswertung zeigt aber auch, dass Lübeck 2003 schon einmal einen Frauenanteil von 40 Prozent hatte. „Es geht also auch anders“, ergänzt Petra Schmittner vom Lübecker Frauenbüro. „Aktuell ist Lübeck im Vergleich der kreisfreien Städte allerdings Schlusslicht in Schleswig-Holstein - und das, obwohl Lübeck eine Vielzahl von gut qualifizierten und engagierten Frauen hat.“

Die neue Datenanalyse unterstützt, herauszufinden, warum in den Wahlbezirken noch zu wenige Frauen „aufgestellt“ wurden. Parteien und Wählervereinigungen können anhand der Zahlen ergründen, wie viele Frauen und Männer in den vergangenen 20 Jahren von ihnen aufgestellt wurden, aber auch, wie viele bzw. wenige Frauen über ihre Partei bzw. Wählervereinigung einen Sitz in der Bürgerschaft erhielten und an einer neuen Strategie arbeiten.

„Schön wäre, wenn diese gute Analyse der Kommunalen Statistikstelle dazu genutzt wird, eine Debatte anzustoßen, wie mehr Frauen für die Kommunalpolitik gewonnen werden können, aber auch, welche vorhandenen Strukturen sich ändern müssen, um das ehrenamtliche kommunalpolitische Engagement für Frauen attraktiver zu machen“, so Sasse.

Weitere Informationen und konkrete Angebote zum Thema „Frauen in die Politik“ sind zu finden unter: www.luebeck.de. +++

Quelle: Frauenbüro