Im Rahmen des Projektes Digitales Kulturwerk macht die Hansestadt Lübeck das UNESCO-Welterbe digital erlebbar und sichert es für die Zukunft, um eine nachhaltige Nutzung und Vermittlung zu ermöglichen. Ziel ist es, das UNESCO-Welterbe und Lübecks Kultur digital zusammenzuführen und interaktiv erfahrbar zu machen, unabhängig von Zeit und Raum. Gefördert wird das Projekt durch die Possehl-Stiftung und das Modellprojekt Smart Cities des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Durch den Einsatz von 3D-Technologie wird es möglich, präzise digitale Abbilder von Gebäuden und Denkmälern zu erstellen. Geplante virtuelle Touren verknüpft mit Geschichten, sollen es Einheimischen und Besucher:innen ermöglichen, auf interaktive Weise in die Geschichte der Stadt einzutauchen und virtuell durch die Jahrhunderte zu reisen. Unterwegs können Kulturgüter aller Art, wie alte Karten oder 3D-Aufnahmen von archäologischen Funden, betrachtet werden.
Bürger:innen aller Altersgruppen entscheiden mit, welche der zahlreichen Geschichten erzählt werden. Auch bei der Art und Weise wie diese Geschichten erlebbar gemacht werden, sollen die Bürger:innen mit eingebunden werden. Bei den Lübecker Digitaltagen im Juni wurden bereits zahlreiche Vorschläge gesammelt: Zum Beispiel die Entstehung der Hochöfen in Herrenwyk, die Geschichte der Lübecker Märtyrer und natürlich die Bedeutung Lübecks in der Hanse. Mit solchen Geschichten soll die Lübecker Kultur der Stadtgesellschaft nähergebracht werden.
„Die vielfältigen kulturellen Angebote sowie die historischen Gebäude und Denkmäler Lübecks digital zusammenzuführen und zugleich mit interaktiven Elementen auszustatten, ist eine zeitgemäße Herangehensweise. Das 3D-Modell wird viel Wissenswertes zu unserer Hansestadt auf eine Weise transportieren, die sowohl für Einwohnende als auch für Gäste spannend sein dürfte“, erklärt Bürgermeister Jan Lindenau.
Die 3D-Technologie ermöglicht es, präzise digitale Bilder von Gebäuden und Denkmälern zu erstellen, die von der Denkmalpflege genutzt werden können. In einer Entwicklungsgemeinschaft tauscht sich Lübeck mit anderen historischen Städten wie Bamberg, Regensburg und Kassel aus, um die Entwicklung rund um Digitalisierung, Denkmalpflege und Welterbe gemeinsam voranzutreiben.
Dr. Dirk Rieger, Bereichsleitung Archäologie und Denkmalpflege erklärt: „Das 3D-Modell der Lübecker Altstadt bietet sowohl im Bereich der Archäologie als auch im Bereich der Denkmalpflege attraktive Möglichkeiten. Die archäologischen Funde können digital mit den jeweiligen Fundstellen verknüpft werden und im Digitalen Kulturwerk mit Hintergrundinformationen angereichert der Stadtgesellschaft präsentiert werden. Die Denkmalpflege kann das Digitale Kulturwerk nicht nur nach außen zur Präsentation verwenden, sondern auch intern für die bessere Vermessung und Darstellung der Denkmäler.“
„Das 3D-Modell der Lübecker Altstadt und die darin entstehenden Schnittstellen zu den Museen und Kultureinrichtungen bieten großes Potenzial für die Lübecker Kultur, um sich auch digital zu präsentieren. Davon können die Bürger:innen und Besucher:innen sowie Tourismus und Forschung profitieren. Wir werden das Digitale Kulturwerk in den nächsten Monaten weiter aufbauen und mit vielversprechenden Funktionen ausstatten“, fügt Dr. Stefan Ivens, Chief Digital Officer der Hansestadt Lübeck, hinzu.
Das unter www.luebeck.de/digitaleskulturwerk veröffentlichte neue 3D-Video ist ein erster Schritt. Noch in diesem Jahr wird das 3D-Modell der Altstadtinsel zum digitalen Begehen verfügbar sein. Nächstes Jahr folgt ein 3D-Modell mit detaillierteren Monumenten und Denkmälern, mit dem erste Geschichten erzählt werden können. Anschließend wird das 3D-Modell kontinuierlich erweitert und mit Inhalten gefüllt.
Mehr Informationen gibt es auf www.luebeck.de/digitaleskulturwerk .
Für Fragen und Anregungen: digital@luebeck.de +++