Der Ost- und Westpreußenring in Kücknitz wurde in den 1950er Jahren gebaut und seitdem kaum verändert. Er weist mittlerweile zahlreiche bauliche Mängel auf. Deshalb plant die Hansestadt Lübeck, ihn umzugestalten und gleichzeitig fit für den Klimawandel zu machen. Der Straßenraum soll zukünftig fahrradfreundlich und barrierefrei werden, aber auch wassersensibel. Das bedeutet, dass das im Straßenraum anfallende Regenwasser vor Ort in Mulden, Tiefbeeten und Baumscheiben versickern bzw. verdunsten soll anstatt wie bisher in die unterirdische Kanalisation eingeleitet zu werden. Die neue Planung dient der Überflutungsvorsorge bei Starkregen und entlastet die Kanalisation. Die zusätzliche Begrünung stärkt zudem durch die Verschattung und Verdunstungskühle der Pflanzen die Hitzevorsorge im Sommer.
Doch was wünschen sich die Anwohnenden vor Ort und welche Vorschläge haben sie? Um das herauszufinden, hatte die Stadtverwaltung im September und Oktober 2022 eine breit gefächerte Bürger:innenbeteiligung mit einem Stadtteilspaziergang, einer Kinderbeteiligung, einer Auftaktveranstaltung und begleitenden Mitmachpostkarten organisiert. So konnten die Anwohnenden zahlreiche Hinweise und Vorschläge für den weiteren Planungsprozess einbringen.
„Wir freuen uns sehr, dass sich die Kücknitzer:innen so umfangreich beteiligt haben und großes Interesse an einer Umgestaltung haben“, sagt Steffi Wulke-Eichenberg, Bereichsleiterin von Stadtgrün und Verkehr.
Die Stadtverwaltung hat nun alle Ergebnisse ausgewertet und in einem Bericht zusammengefasst. Die Ergebnisse machen deutlich, dass hier viele verkehrliche und nicht-verkehrliche Ansprüche aufeinandertreffen. Neben den Anforderungen an die Fahrbahn für Autos sind insbesondere auch die Ansprüche von Radfahrenden, Fußgänger:innen, des öffentlichen Busverkehrs und des ruhenden Verkehrs zu beachten. Hinzu kommen Flächenbedarfe für die Versickerung des Regenwassers vor Ort und zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Straßenraum.
Für den Entwurf gilt deshalb das vorrangige Ziel, vor allem die Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit zu verbessern sowie die bestehenden Flächen innerhalb des Straßenraums neu aufzuteilen und lebenswerter zu gestalten. Die vollständige Auswertung der Bürger:innenbeteiligung können Sie hier www.luebeck.de/auswertung-owpr herunterladen.
Als nächsten Schritt erhält der Radweg im Westpreußenring im Mai 2023 eine dünne Asphaltdeckschicht in Kaltbauweise. Es werden nur Teilbereiche saniert, um die verkehrssichere Nutzung des Radweges bis zum Umbau des gesamten Straßenzuges zu gewährleisten.
Parallel zur Planung soll es einen Verkehrsversuch am Ostpreußenring geben, der voraussichtlich in 2024 starten wird. Die Ergebnisse fließen anschließend in die Planung mit ein.
Weiterführende Informationen rund um das Projekt finden Sie hier: www.luebeck.de/kuecknitz-strassen.de sowie in dem dort verfügbaren Bericht zum Ost- und Westpreußenring, VO/2022/11023. Über den geplanten Verkehrsversuch und die weiteren Veranstaltungen zur Mitgestaltung werden wir Sie rechtzeitig informieren.
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