Veröffentlicht am 31.01.2023

Bahnhofsbrücke: Gründungsarbeiten für das westliche Brückenteil erfolgreich abgeschlossen

Alles nach Zeitplan: Die Bohrpfähle im Gleisbereich für die zweite Brückenhälfte wurden hergestellt –Schal- und Bewehrungsarbeiten der Pfeilerscheiben können schneller beginnen

Gründungsarbeiten für das westliche Brückenteil erfolgreich abgeschlossen (31.01.2023)

Es geht weiter voran beim Neubau der Bahnhofsbrücke: Nach dem erfolgreichen Abbruch des zweiten Brückenteils Ende November 2022, wurden zum 31. Januar 2023 die Gründungsarbeiten im Gleisbereich für die neue westliche Brückenhälfte planmäßig abgeschlossen. Insgesamt 23 massive Großbohrpfähle wurden entlang der Gleise hergestellt. Sie bilden eine sichere Tiefgründung und werden später die Lasten aus dem neuen Brückenteil bis tief ins Erdreich tragen.

„Mit der Herstellung der Gründung haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein im Projekt erreicht – und das voll im Zeitplan. Wir sind zuversichtlich, dass die westliche Brückenhälfte wie geplant im Frühjahr 2024 fertiggestellt wird“, berichtet Projektleiterin Ulrike Schölkopf.  

Bohrarbeiten im Gleisbereich

Vor Beginn der Bohrarbeiten wurde der Spundwandverbau einvibriert. Dieser dient beim späteren Aushub und dem Kappen der Bohrpfähle als Baugrubensicherung und verhindert das Eindringen von Schichtenwasser in die Baugruben. Im Nachgang erfolgte die Herstellung der Bohrpfähle. „Der Verbau sorgt für eine stabile und dichte Umgebung während der Arbeiten, unter anderem bei der Pfahlherstellung mit der immerhin 100 Tonnen schweren Drehbohranlage“, erklärt Schölkopf. Jeder eingesetzte Bohrpfahl hat einen Durchmesser von 1,50 Metern und enthält bis zu 22 Kubikmeter Beton sowie ca.  eine Tonne Bewehrung.

Die Herstellung und der Einsatz der Gründungselemente erfolgten in drei Abschnitten entlang der Gleise. „Das war eine Herausforderung, da wir den Bahnbetrieb so wenig wie möglich einschränken und gleichzeitig die Anwohnenden vor übermäßigen nächtlichem Baulärm schützen wollten. Glücklicherweise waren dank eines strikten Projektplans und dem Einsatz des gesamten Bauteams am Ende wesentlich weniger Nachtarbeiten nötig als wir ursprünglich geplant hatten“, so Schölkopf.

So geht es weiter

Mit der erfolgreichen Herstellung der Großbohrpfähle starten jetzt die Vorarbeiten für die drei Pfeilerscheiben im Gleisbereich, auf denen künftig der Überbau aufgelagert wird. Die Arbeiten an den Pfeilerscheiben werden voraussichtlich im August 2023 abgeschlossen sein.

Im Bereich der Widerlager (außerhalb des Gleisbereiches) erfolgt derzeit die Herstellung der Spundwandverbaue. Vorgesehen war, die Spundbohle einzupressen. Aufgrund von Hindernissen bzw. dicht gelagerten Sanden in größeren Tiefen musste das Einbringverfahren auf Einvibrieren umgestellt werden, um die Bohlen auf Endtiefe einbringen zu können. Um sicherzustellen, dass die angrenzenden Bebauungen keinen Schaden nehmen, wurden Erschütterungsmessungen durchgeführt, die ein Überschreiten der Grenzwerte unverzüglich angezeigt hätten. Während der gesamten Baumaßnahme konnten bei der Überprüfung keine negativen Auswirkungen auf die Nachbargebäude festgestellt werden.. Diese Arbeiten im Bereich des Knotenpunktes Fackenburger Allee/ Schwartauer Allee werden spätestens am 01.02.2023 abgeschlossen sein.

Webseite und E-Mail für Bürger:innen

Zur umfassenden Information der Lübecker:innen gibt es die Projektseite www.luebeck.de/bahnhofsbruecke sowie die E-Mail-Adresse neue-bahnhofsbruecke@luebeck.de. Hier können Bürger:innen werktags ihre Fragen rund um den Brückenneubau stellen und Auskünfte erhalten.  

Hintergrund: Neubauprojekt Bahnhofsbrücke Lübeck

Die Lübecker Bahnhofsbrücke, Baujahr 1907, ist eine 7-Feld-Stahl-Beton-Verbundbrücke mit einer Länge von über 70 Metern. Sie ist vierspurig, mit zwei Fahrstreifen für jede Richtung, und hat auf beiden Seiten Rad- und Fußwege. Altersbedingt ist eine Erneuerung notwendig. Der Neubau erfolgt in drei Bauabschnitten und startet im Frühjahr 2021. Die Verkehrsfreigabe ist für Herbst 2024 geplant. Die Gesamtkosten betragen insgesamt rund 36,4 Millionen Euro. Da die Brücke zur Überführung der Gleise notwendig ist, beteiligt sich die Deutsche Bahn AG mit 12,7 Millionen Euro an den Gesamtkosten. Die Hansestadt Lübeck trägt somit 23,7 Millionen Euro. +++