Veröffentlicht am 08.12.2022

Stadt warnt und informiert im Fall der Fälle auf verschiedenen Wegen

Feuerwehr Lübeck informiert über Warnmittel, Selbstschutz und Vorsorgemöglichkeiten

8. Dezember ist bundesweiter Warntag - Feuerwehr Lübeck informiert über Warnmittel, Selbstschutz und Vorsorgemöglichkeiten. (v.l.n.r. Sven Klempau, Stadtbrandmeister, Thomas Köstler, Leiter der Lübecker Feuerwehr, Ludger Hinsen, Innensenator der Hansestadt)

Am 8. Dezember ist bundesweiter Warntag – der große Test von Warnmitteln in Deutschland. Um 11 Uhr haben durch den Bund alle an das modulare Warnsystem angeschlossenen Stellen und Warnmittel eine Testwarnung erhalten: Das sind vor allem die WarnApps, die Rundfunk- und Medienunternehmen als Warnmultiplikatoren sowie an das System angeschlossene digitale Stadtanzeigetafeln. Erstmals wurde bundesweit auch das Cell-Broadcastung getestet.

Mobile Sirenen erweitern künftig Lübecker Warnsystem

Vor diesem Hintergrund stellte die Hansestadt Lübeck die Planungen zur Ausweitung der Warnmittel durch mobile Sirenen vor und sensibilisiert die Bevölkerung für die Themen Risikobewusstsein und Krisenvorsorge.

„Der Warntag soll auch genutzt werden, um die Aufmerksamkeit der Bürger:innen auf die allgemeinen Informationsangebote zum Thema Warnung und vor allem auf den Aspekt des Selbstschutzes zu lenken. Die Menschen müssen wissen, welche Warnungen sie in ihrem Bereich erwarten können und sie müssen auch wissen, wie sie vorsorgen und sich vor möglichen Ereignissen bestmöglich schützen können“, erklärt Ludger Hinsen, Innensenator der Hansestadt Lübeck. „Ziel ist es, alle Bürgerinnen und Bürger aber auch Unternehmen, Vereine und andere Einrichtungen dafür zu sensibilisieren, sich für den Notfall über die eigene Versorgung mit Strom, Lebensmittel und so weiter Gedanken zu machen.“

Das moderne und schnelle Warnen über das modulare Warnsystem und die damit angeschlossenen Warnmittel, sind nur ein Teil der Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung. Die Feuerwehr Lübeck schafft im kommenden Jahr 30 mobile Sirenen an. „Es gibt bei der Feuerwehr bereits viele Fahrzeuge, die mit Lausprecheranlagen ausgestattet sind. Diese werden schon lange zum Beispiel bei einer Hochwasserlage im Bereich der Altstadt, eingesetzt. Die 30 neuen Sirenen werden im Bedarfsfall auf PKW montiert und erhöhen nun die Reichweite einer Warnung erheblich. Im Schadensfall können dann aktive Durchsagen oder Heultöne geschaltet werden“, führt Thomas Köstler, Leiter der Lübecker Feuerwehr, aus.

Selbstschutz: Vorsorge und Notanlaufpunkte kennen

Der rund vierstündige Stromausfall im Mai 2018 hat gezeigt, dass es zu erheblichen Einschränkungen des öffentlichen kommt zum Beispiel im Verkehr, in der Wasserversorgung, in den Krankenhäusern, aber auch in Banken, Altenheimen, Tankstellen und privaten Haushalten. Auch die Kommunikation über das Festnetztelefon oder über Mobilfunk sind bei einem Stromausfall stark beeinträchtigt oder fallen sogar ganz aus.

Die Erkenntnisse, die durch den Stromausfall gewonnen wurden, nahm die Hansestadt Lübeck zum Anlass, die Strukturen zu optimieren. So können heute über eine notstromgesicherte Alarmierungs- und Funkstruktur die Behörden und Organisationen, die im Fall der Fälle für die Aufrechterhaltung der Sicherheit zuständig sind, weiterhin kommunizieren und alarmieren.

Zudem werden als eine erste Maßnahme bei einem länger andauernden Stromausfall die 22 Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr in den Stadtteilen als Notanlaufstellen besetzt. Hier können Notrufe entgegengenommen und weitergeleitet werden, sodass den Menschen im Bedarfsfall schnelle Hilfe in Notsituationen zugeführt werden kann.

„Zum Selbstschutz gehört auch, sich mit den örtlichen Gegebenheiten am Wohnort auseinander zu setzen. So sollte man zum Beispiel wissen, dass bei einem größeren Stromausfall alle Gerätehäuser der Freiwilligen Feuerwehr Lübeck besetzt werden, um Notrufe absetzen zu können, wenn das Telefon nicht mehr funktioniert. Hierfür muss man sich aber im Vorwege über den Standort des Gerätehauses im eigenen Stadtteil informieren, denn bei einem Stromausfall steht das Internet möglicherweise nicht mehr überall zur Verfügung“, so Stadtbrandmeister Sven Klempau.

Cell-Broadcasting

In diesem Jahr wird dieser Rahmen zum Anlass genommen, auch erstmals das sogenannte „Cell-Broadcasting“ zu testen. Das bedeutet: Nutzer:innen von mobilen Telefonen werden über das System gewarnt, weil ihr Gerät gerade in einer Funkzelle angemeldet ist, in der eine Warnung ausgelöst wird. Dieses System soll bundesweit bis Februar 2023 einsetzbar sein. Dafür ist ein vorheriger bundesweiter Test unverzichtbar.

Beim Cell-Broadcasting rechnen die Fachleute derzeit damit, dass im Rahmen dieses Tests etwa die Hälfte aller Handys auslösen werden. Ob ein Handy auslöst, hängt von vielen Faktoren ab. Informationen, welches Mobil-Gerät unter welchen Voraussetzungen Cell-Broadcastig unterstützt, können unter www.bundesweiter-warntag.de abgerufen werden.

Informationen zur Vorsorge

Ausführliche Informationen zum Selbstschutz, zur Sicherheit sowie eine Liste der Lübecker Feuerwehrgerätehäuser in der Hansestadt Lübeck sind online abrufbar unter www.luebeck.de/sicherheit.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe informiert auf der Internetseite und in seinem Serviceportal in Abstimmung mit den Bundesländern unter www.bbk.bund.de.+++