Die Metropolregion Hamburg schafft ein regionsweites Beratungsangebot für die Themen „Arbeit und Gesundheit“. Ein wichtiges Ziel dabei ist es, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesund und arbeitsfähig zu erhalten, um so einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region zu leisten. Nach der erfolgreichen Umsetzung in Hamburg, wurde jetzt eine feste Anlaufstelle „Perspektive Arbeit und Gesundheit“ in Lübeck eröffnet.
In Norddeutschland hat sich die Zahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Sie gehören zu den häufigsten Erkrankungen von Beschäftigten und sind der häufigste Grund für eine Erwerbsminderungsrente. Neben den Belastungen für die Betroffenen, werden dadurch hohe betriebs- und volkswirtschaftliche Kosten verursacht.
Zusätzlich verringert sich das Potenzial an Fachkräften, dessen Sicherung ein zentraler Bestandteil der wirtschaftlichen Entwicklung in der Metropolregion Hamburg ist. Eine wichtige Aufgabe bei der Sicherung von Fachkräften ist somit, langwierige Erkrankungen und frühzeitigen Verrentungen zu verhindern. Arbeitsagenturen, Kommunen, Renten-, Unfall- und Sozialversicherungsträger bieten hierzu eine Vielzahl an Beratungsangeboten. Oft erreichen diese Angebote kleine und mittlere Unternehmen und deren Beschäftigte nicht ausreichend.
Daher hat die Metropolregion Hamburg jetzt ein überregionales Beratungsangebot auf den Weg gebracht, das allen Beschäftigten und Betrieben in der Metropolregion offensteht und in Form einer ersten Hamburger Anlaufstelle bereits erfolgreich umgesetzt wird. Mobile Lotsen sollen hier vor Ort eine frühzeitige Erstberatung, Orientierung und die Vermittlung weiterer Hilfen bieten. Erfahrungen zeigen, dass dadurch der Zugang zu bestehenden Angeboten verbessert wird. Das Angebot soll dezentral, niedrigschwellig, unparteilich, kostenlos sowie auf einen schnellen Beratungsbedarf ausgerichtet sein.
Dazu Jakob Richter, Leiter der Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg bei der Eröffnung: „Mit dem Angebot möchten wir einen aktiven Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Metropolregion leisten. Belastungen am Arbeitsplatz sollen rechtzeitig geklärt und die Entstehung von psychischen Erkrankungen vermieden werden. Wir wollen helfen, dass Angebote rechtzeitig in Anspruch genommen werden. Wir möchten flächendeckend eine Beratungsstruktur anschieben, die dazu beiträgt, die überregionale Zusammenarbeit zwischen Ländern, Kommunen, Sozial- Unfall- und Rentenversicherungsträgern zu verbessern. Durch diese Netzwerkbildung werden bestehende Angebote sinnvoll miteinander verknüpft und der Zugang erleichtert.“
Die Hansestadt Lübeck ist im Rahmen des Leitprojekts federführend und richtet als Antragstellerin nicht nur die feste Beratungsstelle ein, sie übernimmt auch das zentrale Projektmanagement. Sie misst damit dem Thema psychische Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit einen sehr hohen Stellenwert bei, sowohl für die eigenen Beschäftigten als auch für alle Betriebe und deren Mitarbeiter:innen in der Region. Ein gesundes Arbeitsklima und eine sinnstiftende Tätigkeit sind wichtige Bausteine für Engagement und Bindung der Mitarbeiter:innen und erhöhen die Attraktivität als Arbeitgeber:in. Damit leistet die Hansestadt Lübeck auch einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des übergeordneten Zieles der Fachkräftesicherung.
„Gerade vor dem Hintergrund der coronabedingten Einschränkungen der vergangenen zwei Jahre, besteht vor allem zum Umgang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zunehmenden Beratungsbedarf bei Arbeitnehmer:innen sowie Arbeitgeber:innen“, betont Senatorin Pia Steinrücke. „Im Rahmen des Projektes soll daher ein tragfähiges Netzwerk aus Anlaufstellen entstehen, das eine niedrigschwellige Beratung in der gesamten Metropolregion Hamburg ermöglicht. Mit der Anlaufstelle hier in Lübeck ist damit ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung getan. Wir danken der Metropolregion Hamburg, der IKK Nord und der Deutsche Rentenversicherung Nord ganz herzlich für die finanzielle Förderung des Projektes!“.
Das Projekt wird vollständig durch Fördermittel getragen und ist für die Hansestadt Lübeck somit kostenneutral. Die Förderfonds der Metropolregion Hamburg finanzieren es mit rund 630.000 Euro für eine Laufzeit von drei Jahren. Die IKK Nord und die Deutsche Rentenversicherung Nord beteiligen sich mit knapp 190.000 Euro.
Darüber hinaus wird die Projektidee vom DGB Nord, der Unfallkasse Nord, dem Amt für Arbeitsschutz bei der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg, dem Sozialministerium in Schleswig-Holstein, dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, dem DGB Bezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt unterstützt.
Kontakt:
Anlaufstelle Perspektive Arbeit & Gesundheit, Metropolregion Hamburg
Mengstraße 66-70
23552 Lübeck
Tel. 040/248 59 281
www.pag-mrh.de
Telefonische Erreichbarkeit zur Terminvereinbarung:
Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 14.00 Uhr
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