Veröffentlicht am 21.07.2022

Hansestadt Lübeck ermöglicht Tarifabsenkung im Öffentlichen Nahverkehr

Bus- und Bahnfahren im Lübecker Stadtgebiet wird ab 1. August 2022 für viele günstiger

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll einen wichtigen Beitrag zu einer klimafreundlichen Mobilität in Lübeck leisten, daher will die Hansestadt Lübeck das Bus- und Bahnfahren in Zukunft attraktiver machen. Das langfristige Ziel besteht darin, zukünftig die Fahrpreise zu reduzieren, neue Ticketangebote zu schaffen und punktuelle Ausweitungen der Fahrpläne vorzunehmen.

Ab dem 1. August 2022 wird nun mit der Abschaffung der teuersten Preisstufe das Bus- und Bahnfahren in der Hansestadt Lübeck für viele Fahrgäste günstiger. Es gilt dann für alle Fahrten innerhalb des Teilnetzes „Stadt Lübeck“ (Tarifzonen 6000 bis 6007) die Preisstufe 2. Hierfür hat sich die Verwaltung auf Beschluss der Bürgerschaft in den letzten Monaten bei der NAH.SH stark gemacht. Durch den Wegfall der Preisstufe 3 profitieren insbesondere die Bewohner:innen der Stadtteile Moisling, Buntekuh, Kücknitz, Schlutup und Travemünde.

„Mit diesem Schritt machen wir Bus- und Bahnfahren in Lübeck preiswerter und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende. Alle Menschen in den Stadtteilen zahlen ab sofort den gleichen Preis. Die Preissenkung kommt zum richtigen Zeitpunkt, da viele Menschen durch Preissteigerungen in anderen Bereichen zusätzlich belastet werden“, so Bürgermeister Jan Lindenau. Wer also beispielsweise von Moisling nach Travemünde fahren möchte, zahlt ab August nur noch die Preisstufe 2.

Die Tarifabsenkung bedeutet, dass die Fahrpreise in Relation gesetzt zu der ehemals höheren Preisstufe um rund 15 bis 20 Prozent sinken. Einzelkarten verbilligen sich um 50 Cent und kosten 2,80 Euro, Abo-Monatskarten kosten 53,33 Euro und sind damit fast 14 Euro günstiger. Auch wer ein Jobticket der Preisstufe 2 besitzt profitiert von der Tarifabsenkung und damit der Ausweitung des Geltungsbereiches. Ein Jobticket-ABO kann über alle teilnehmenden Arbeitgeber beantragt werden. Es ermöglicht die kostengünstige Nutzung des Bus- und Bahnverkehrs in der Hansestadt Lübeck - zum Beispiel kostet im günstigsten Fall die Monatskarte bei Förderung durch den Arbeitgeber nur noch 3,33 Euro.

„Billiger geht Busfahren kaum noch! Die Arbeitgeber sind aufgefordert, ihren Beschäftigten den Zugang zum Jobticket zu ermöglichen und damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Hansestadt Lübeck als Arbeitgeberin geht hier mit gutem Beispiel voran“, wirbt Bürgermeister Jan Lindenau.

Die Tarifabsenkung sorgt dafür, dass zum Beispiel die Fahrt mit dem Bus in die Innenstadt nun preislich deutlich attraktiver wird. So sparen Fahrgäste aus Kücknitz und Travemünde im Vergleich zur Nutzung des PKW zukünftig nicht nur Parkgebühren und Tunnelmaut. „Damit werden Bus und Bahn in puncto Fahrzeiten und Kosten zur echten Alternative zum Auto. Mir ist wichtig, dass wir den öffentlichen Personennahverkehr stärken. Das gelingt uns am besten, wenn wir dessen Attraktivität erheblich steigern. Dabei sind der Fahrpreis und die Qualität entscheidend“, so Bürgermeister Jan Lindenau.

Die Hansestadt Lübeck ist im Vergleich zu anderen Destinationen sehr gut aufgestellt, da sowohl die Lübecker Innenstadt als auch Travemünde sowohl mit Bus als auch mit der Bahn sehr gut erreichbar sind. Gäste haben somit zwei gleichwertige Anreise-Alternativen zur Auswahl. Steigt die Attraktivität und damit auch die Nachfrage des ÖPNV durch einen vergünstigten Tarif, wird das im Ergebnis schlussendlich auch zu einer Ausweitung des Angebots führen, wie zum Beispiel eine erhöhte Taktung der Busverbindungen.

Es war von Anfang an ausdrücklicher Wunsch der Hansestadt Lübeck, dass die Tarifabsenkungen im ganzen Netz der Region Lübeck, also auch in Sereetz, Stockelsdorf und Bad Schwartau, umgesetzt wird. Tatsächlich führt die Preisabsenkung aber erst einmal ausschließlich auf dem Lübecker Gebiet zu einer erheblichen Entlastung der Lübecker: innen.

Auf Fahrten in das direkte Lübecker Umland - Region Lübeck - gilt weiterhin die Preisstufe 3, da die Umlandgemeinden an einer finanziellen Beteiligung größtenteils nicht interessiert waren. Dadurch entstehen allerdings teilweise Preissprünge auf einigen wenigen Fahrbeziehungen über das Schwartauer Stadtgebiet, obwohl man wieder auf das Lübecker Stadtgebiet zurückfährt – wie zum Beispiel bei der Fahrt von Dänischburg nach Vorwerk.

Bausenatorin Joanna Hagen ist jedoch zuversichtlich, dieses Problem noch zu lösen. „Die Tür für die Umlandgemeinden ist nicht zu. Wir hoffen, dass sie sich der Preisabsenkung noch anschließen werden. Wir müssen Mobilität überregional denken und nicht in Stadtgrenzen.“

Weitergehende Informationen zum neuen Tarifangebot sind zu finden unter www.sv-luebeck.de und zum Job-Ticket unter www.nah.sh +++