Die Temperaturen sinken und der Bedarf an Hilfe steigt. Auch die Corona-Pandemie hat die persönliche Lebenssituation von vielen Bedürftigen weiter verschlechtert. Die Hansestadt Lübeck finanziert vielfältige Hilfs- und Beratungsangebote. Diese Hilfen in unterschiedlichen Lebenssituationen werden gemeinsam mit verschiedenen Institutionen realisiert, um Betroffenen zu helfen. Ausführliche Informationen sowie Kontaktdaten und ein Flyer sind online abrufbar unter www.luebeck.de/hilfen.
Dabei sind die Hilfsangebote so verschieden, wie die Notlagen, in die Menschen geraten: Von festen Anlaufstellen wie den sozialen Beratungsstellen, Kontaktläden oder mobilen Angeboten wie Streetworkern und Herzenswärmebus bis hin zu Notunterkünften reicht das Angebot. Alle Angebote greifen wiederum ineinander, um durch die enge Kooperation verschiedener Stellen ein möglichst dichtes Versorgungsnetz zu schaffen.
Während einzelne Angebote das ganze Jahr über nachgefragt werden, sind insbesondere die Notunterkünfte und Angebote für Obdachlose zur kalten Jahreszeit von Bedeutung. Durchschnittlich werden ca. 25 Obdachlose in Lübeck angetroffen. Hinzu kommen die Wohnungslosen, die bereits in Notunterkünften leben.
Aktuell werden im Auftrag der Stadt 139 Notunterkunftsplätze sowie weitere 32 Notplätze in folgenden Einrichtungen bereitgehalten:
· 75 Plätze im Bodelschwingh-Haus der Vorwerker Diakonie für alleinstehende Männer (Meesenring 8 und vorübergehend Volksfestplatz),
· 21 Plätze im Sophie-Kunert-Haus der Vorwerker Diakonie für Frauen (Dr.-Julius-Leber-Straße 75),
· 24 Plätze im Sophie-Kunert-Haus der Vorwerker Diakonie für Jungerwachsene (Dr.-Julius-Leber-Straße 75).
· 51 Plätze im Wohnheim der Heilsarmee für alleinstehende Männer (Engelsgrube 62-64)
Darüber hinaus stehen Unterkünfte für Mehrpersonenhaushalte sowie Unterbringungsmöglichkeiten in gewerblichen Beherbergungsbetrieben zur Verfügung.
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren wurde die Kapazität für alleinstehende Männer um 14 Plätze erhöht. Gleichzeitig wurde die Unterbringung aufgrund von räumlicher Entzerrung und Schaffung von mehr Ein- und Zweibettzimmern deutlich verbessert.
Vorwerker Diakonie:
Die Beratungsstellen in der Wahmstraße 60 und der Moislinger Allee 11a sind erste Anlaufstellen für Menschen in sozialen Notlagen. Hier werden sie fachkundig beraten, begleitet und in die passenden weiterführenden Hilfen vermittelt. Darüber hinaus nehmen Mitarbeitende der Beratungsstellen im Rahmen abendlicher Rundgänge Kontakt zu bedürftigen Menschen auf der Straße auf, um eine frühzeitige Vermittlung in die Notunterkünfte zu beschleunigen beziehungsweise zu ermöglichen. Zudem werden winterfeste Schlafsäcke, Isomatten und warme Kleidung sowie Fahrkarten, Lebensmittel und Lebensmittelgutscheine bei Bedarf ausgegeben. Eine warme Aufenthaltsmöglichkeit inklusive Wasch- und Duschgelegenheit wird in der Zentralen Beratungsstelle in der Wahmstraße 60 angeboten.
Heilsarmee
Die Begegnungsstätte Salut, An der Untertrave 48, der Heilsarmee ist täglich von 7 bis 14 Uhr geöffnet. Ergänzend steht der Gemeindesaal als Wärmestube täglich von 14 bis 20 Uhr zur Verfügung. Zudem werden Schlafsäcke und warme Kleidung ausgegeben.
Obdachlosenhilfe Lübeck e.V. (OHL)
Die OHL fährt derzeit an vier Tagen in der Woche, Montag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend, zwischen 19 und 23 Uhr ihre feste Tour mit dem Herzenswärmebus, beginnend am Bahnhof und endend in der Innenstadt. Neben heißen Getränken und warmen Essen werden auch alle Bedarfsartikel, die man zum Leben auf der Straße braucht, wie Hygieneartikel, Schlafsäcke, Isomatten, Verbandsmaterial sowie Bekleidung, haltbare Lebensmittel und Getränke, verteilt. Zudem organisiert die OHL bei Bedarf in Kooperation mit den Maltesern den Personentransport in eine Notunterkunft.
Bei witterungsbedingten Veränderungen können die Touren zu jeder Zeit bis auf sechs Mal wöchentlich erweitert werden. Außerdem reagiert der OHL auf telefonische Notrufe rund um die Uhr – 24 Stunden an 365 Tagen.
Begegnungsstätte Café W.u.T.
Im Café W.u.T., An der Untertrave 21, können Menschen, die nicht sesshaft sind und/oder ohne feste soziale Bindung leben, ihre Wäsche waschen, duschen und bei Bedarf neue hochwertige Kleidung erhalten. Zudem werden dort kostenlose Speisen und Getränke zum Selbstkostenpreis an den vorgenannten Personenkreis ausgegeben. Die Betroffenen werden bei Bedarf beraten und bei notwendigen Angelegenheiten mit Behörden unterstützt.
Arbeiterwohlfahrt (AWO):
Streetworker und das Streetworkermobil (StreMo) sind im Stadtgebiet unterwegs, um suchtkranken und zugleich auch oftmals obdach- beziehungsweise wohnungslosen Menschen zu helfen. Zudem bietet der Kontaktladen tea & talk, jeweils montags bis freitags von 9.30 bis 14.30 Uhr, eine feste Anlaufstelle. Neben Beratung und Spritzentausch werden Wasch- und Duschmöglichkeiten sowie warme Getränke angeboten. +++