Veröffentlicht am 08.12.2021

Stadt, KWL und Deutsche Bahn realisieren gemeinsam Fahrradparkhaus am Lübecker Hauptbahnhof

Mit einem Letter of Intent startet der Planungsprozess – Rund 500 überdachte Stellplätze bis 2024 – Erweiterung möglich

Bausenatorin Joanna Hagen, Geschäfstführer der KWL GmbH Dirk Gerdes und die Leiterin Regionalbereich Nord der DB Station & Service AG Bärbel Aissen (v.l.n.r.) stellen die Pläne zum geplanten Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof vor. (8. Dezember 2021)

Der Hansestadt Lübeck gelingt in Zusammenarbeit mit der städtischen KWL GmbH und der Deutschen Bahn der Durchbruch beim Bau eines Fahrradparkhauses am Hauptbahnhof. Mit einem „Letter of Intent“ bekennen sich alle Beteiligten zur Standortwahl und zur Realisierung des Projekts. Die Deutsche Bahn stellt die Fläche zur Verfügung, die KWL übernimmt Planung, Bau und Betrieb des Fahrradparkhauses. Bis 2024 soll das neue Fahrradparkhaus mit kurzen Wegen zu den Bahnsteigen errichtet werden. Es bietet Platz für bis zu 500 Fahrräder, die dort sicher und wettergeschützt abgestellt werden können. Weitere 500 Stellplätze sollen folgen. Im Rahmen eines Pressetermins stellten Bausenatorin Joanna Hagen, der Geschäftsführer der KWL, Dirk Gerdes, die Radverkehrsbeauftragte Astrid Spiller gemeinsam mit Ludger Palz, Florian-Marcel Peters, Bärbel Aissen und Dirk Teubler von der DB Station & Service AG das ambitionierte Bauprojekt vor.

„Überdachte und sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sind am Lübecker Hauptbahnhof dringend erforderlich“, so Bürgermeister Jan Lindenau. „Wir wollen klimafreundliche Mobilität weiter fördern. Daher ist meine Freude über die heute verkündete Partnerschaft besonders groß.“

Bausenatorin Joanna Hagen ergänzt: „Über ein Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof wurde schon lange diskutiert. Daher freue ich mich besonders, dass dieses enorm wichtige Vorhaben für die Stärkung des Radverkehrs in Lübeck nun eine Umsetzungsperspektive erhält.“

„Wir sind gerne bereit die Stadt bei diesem zukunftsträchtigen Projekt zu unterstützen. Wir freuen uns unsere Expertise in der Parkraumbewirtschaftung nun auch bei einem Fahrradparkhaus einbringen zu können, um damit unser Portfolio noch zu erweitern,“ sagt Dirk Gerdes, Geschäftsführer der KWL.

„Die Bereitschaft der Hansestadt Lübeck in die Intermodalität am Lübecker Hauptbahnhof zu investieren begrüßen wir sehr. Ein so wichtiges Projekt für unsere Kunden unterstützen wir gerne und stellen die notwendige Fläche für die Errichtung zur Verfügung“, führt Bärbel Aissen von der DB aus.

Im Februar 2021 entschied die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck, dass ein Fahrradparkhaus am Lübecker Hauptbahnhof zwischen dem Empfangsgebäude der Bahn und Gleis 1 entstehen soll. Da die Flächen der Deutschen Bahn AG gehören, nahmen die Radverkehrsbeauftragte sowie weitere Vertreter:innen der Hansestadt Lübeck Kontakt zu der Bike + Ride-Offensive der DB Station & Service AG auf, um die Realisierungsmöglichkeiten zu prüfen. Neben den wichtigen Vertragspartnern auf Seite der DB konnte auch die KWL GmbH für das Projekt gewonnen werden.

Das Resultat dieser intensiven Abstimmungen konnte heute in Form eines Letter of Intent (LOI) vorgelegt werden. Dieser LOI wurde zwischen der Hansestadt Lübeck, der Koordinierungsbüro Wirtschaft GmbH (KWL GmbH), der DB Station & Service AG und der DB Netz AG geschlossen. Der LOI beinhaltet die Absichtserklärung aller Vertragspartner, die Voraussetzungen für das gemeinsame Projekt zu schaffen. Dazu zählen unteranderem die Erarbeitung eines Gestattungsvertrags für die Nutzung der bahneigenen Flächen und die Einhaltung zahlreicher Bauvorschriften der DB AG im Bereich der aktiven Gleisanlagen sowie der Zugang von der Bahnhofshalle in das neue Fahrradparkhaus. Gleichzeitig bildet der LOI den Startschuss für die Beauftragung eines Planungsbüros und die Beantragung von Fördergeldern.

Die Partner sind sich einig, dass auf der Fläche der Deutschen Bahn in einem ersten Bauabschnitt rund 500 Fahrradstellplätze in einem überdachten und gesicherten Fahrradparkhaus entstehen sollen. Diese Anlage kann um weitere rund 500 Stellplätze in der Konrad-Adenauer-Straße parallel zu den Gleisen im Bereich der Kasematten in einem zweiten Bauabschnitt erweitert werden.

Mit der KWL konnte ein starker und verlässlicher Partner gewonnen werden, der im Auftrag der Hansestadt Lübeck sowohl die Planung und den Bau des Gebäudes übernehmen als auch den späteren Betrieb sicherstellen wird. Bereits 2024 soll der erste Bauabschnitt des neuen Fahrradparkhauses eröffnet werden.

Hintergrund

Seit vielen Jahren wird der Bau eines Fahrradparkhauses im Umfeld des Lübecker Hauptbahnhofes diskutiert. Es wird dringend für ein fahrradfreundliches Lübeck, zur Förderung der Intermodalität und somit für den Klimaschutz benötigt. Problematisch war bei der Standortsuche bisher die Tatsache, dass der Hansestadt Lübeck keine eigenen Flächen für ein Fahrradparkhaus zur Verfügung stehen. Ende des letzten Jahres hatte der Fachbereich Planen und Bauen der Hansestadt Lübeck bereits in einem umfassenden Bericht (VO/2020/09543) den aktuellen Sachstand zusammengefasst und 14 potentielle Standorte und deren Umsetzungschancen dargestellt. +++