In Lübeck startet noch in diesem Monat eine große Längsschnittstudie, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in der Bevölkerung zu untersuchen. Die Er-kenntnisse aus der Lübecker Untersuchungsgruppe tragen zur deutschlandweiten und internationalen Ermittlung des aktuellen Infektionsstandes bei. Durch die Ergebnisse können die derzeitigen Eindämmungsstrategien wissenschaftlich untersucht und bewertet werden.
Die groß angelegte Studie „ELISA“ (LübeckEr Längsschnittuntersuchung zu Infektionen mit SARS –CoV-2) ist eine Kooperation zwischen der Universität zu Lübeck, dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein im Rahmen der COVID-19 Research Initiative Schleswig-Holstein sowie dem Gesundheitsamt Lübeck. Sie soll Aufschluss über die tatsächliche Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus geben. Insbesondere soll untersucht werden, inwieweit sich Eindämmungsmaßnahmen und deren Lockerung auf die weitere Verbreitung von SARS-CoV-2 auswirken.
„Zur Realisierung dieses Vorhabens sind wir dringend auf Ihre Mithilfe angewiesen und bitten Sie darum, uns durch Ihre Teilnahme zu unterstützen“, wenden sich die Initiatoren der Studie an die Lübecker Bevölkerung. Alle Lübeckerinnen und Lübecker und der Großraum Lübeck sind eingeladen, über eine neu entwickelte kostenlose App ihre Bereitschaft mitzuteilen, sich an der Studie zu beteiligen.
Folgender Ablauf ist für die freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorgesehen:
· Erhebung von Gesundheitsdaten mittels Online-Fragebögen über zwölf Wochen
· Testung auf aktive und durchlebte SARS-Cov-2-Infektion in ausgewählten Gruppen
· Teilnahme per speziell angepasster App in pseudonymisiertem Verfahren
Alle Informationen über die Studie, das Herunterladen der App und die Anmeldung der Teilnahme erfolgen über die Internetseite https://elisa-luebeck.de/.
Alle Interessierten können über die App Informationen über ihren Gesundheitszustand angeben und an der Studie teilnehmen. Die geplante Größe der Untersuchungsgruppe, die außerdem auf das Vorhandensein von Infektionszeichen und auf Antikörper getestet und über mehrere Wochen medizinisch und gesundheitlich begleitet wird, soll dann bei 3000 Personen liegen.
Bisher wurden knapp 0,1 Prozent der Lübecker positiv auf das Virus getestet. Die Dunkelziffer an denen, die schon unerkannt Kontakt mit dem Virus hatten (Durchseuchung / Herdenimmunität) ist unbekannt, wird aber im Vergleich zum Süden Deutschlands als gering vermutet (1-2 Prozent). Untersucht wird in der Lübecker Studie die tatsächliche Herdenimmunität und inwieweit schrittweise Lockerungsmaßnahmen von Schulen, Kitas, Gastronomie etc. zu einer ansteigenden Durchseuchung und zu steigenden Fallzahlen von COVID-19-Erkrankungen führen.
Die Studie wird durch viele international anerkannte Wissenschaftler geführt und durch das Gesundheitsamt Lübeck unterstützt. Beteiligt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Lübeck und Kiel, des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein und des Forschungszentrums Borstel, Leibniz Lungenzentrum, aus den folgenden Bereichen beteiligt: Anatomie, Chemie, Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Epidemiologie, Ernährungsmedizin, Experimentelle Dermatologie, Infektiologie und Mikrobiologie, Medizinische Klinik, Molekulare Medizin, Neurogenetik, Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Rheumatologie und klinische Immunologie, Sozialmedizin, Virologie und Zellbiologie.
Aus der Gesellschaft für die Gesellschaft: Crowdfunding-Kampagne
Die Durchführung der Testreihe bedeutet für die Universität eine große personelle und finanzielle Kraftanstrengung, die sie mit eigenen Mitteln nicht vollständig realisieren kann. Im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne bittet sie um finanzielle Unterstützung.
Empfänger: Universität zu Lübeck
Stichwort: Lübeck aktiv gegen Corona
Landeskasse
BBK Hamburg
BIC MARKDEF1200
IBAN DE52 2000 0000 0020 2015 35
Das Crowdfunding soll von Lübeckern und für Lübecker eine rasche und unbürokratische Finanzierung des Projekts ermöglichen Es werden besonders Mittel für PCR-Tests, Antikörper-Analysen, Hilfskräfte für Abstriche, Blutabnahmen, Logistik und die Beschaffung von Schutzmaterialien benötigt.
Spenden an die Universität sind steuerlich absetzbar. Bis zu einem Betrag von 200 Euro erkennt das Finanzamt die Kopie des Überweisungsträgers oder den Kontoauszug als Spendenbeleg an. Sofern eine Spendenbescheinigung erwünscht ist, bitten wir um den Namen und die aktuelle Adresse. Die Spendenbescheinigung wird erst ausgestellt, wenn die Spende eingegangen ist. +++
Quelle: Universität zu Lübeck