Das Jahr 2020 steht für die LÜBECKER MUSEEN ganz im Zeichen des Nordens. Damit wird an die lange, historisch gewachsene Beziehung der Hansestadt Lübeck als Tor zum Norden angeknüpft, in wirtschaftlicher wie auch in kultureller Hinsicht. In mehreren Museen der Hansestadt geht es daher im kommenden Jahr durch entsprechende Sonderausstellungen „gen Norden“: Den Auftakt macht die Kunsthalle St. Annen, die sich ab dem 26. Januar unter dem Titel „Frischer Wind aus dem Norden!“ den Naturmotiven in der Helsinki School widmet, einer Gruppe von Fotokünstlern aus dem Umfeld der Aalto University of Arts, Design and Architecture der finnischen Hauptstadt, die internationale Bekanntheit erlangte.
Es sind Fotos zu sehen, in denen die Natur im Verhältnis zu Mensch und Kultur, im Hinblick auf die Veränderungen der Umwelt aufgrund des Klimawandels oder in Verbindung mit der nordischen Mythologie im Mittelpunkt steht. Diese werden ausgewählten Sammlungswerken der nordischen Moderne, z.B. von Osmund Hansen und Per Kirkeby gegenübergestellt. Außerdem ist ein buntes Begleitprogramm mit diversen Führungen, einem finnischen Kurzfilmabend, einem Vortrag über die Sami sowie einer Finnischen Party geplant. Schon Ende Februar folgt das nächste Nord-Thema: Das Museum für Natur und Umwelt bietet unter dem Titel „Land Küste Meer“ Einblicke in die Schatzkammern des Nordens.
Die Ausstellung, ein erstes gemeinsames Projekt von elf naturwissenschaftlichen Museen und Sammlungen der Nord- und Ostsee-Region, kurz NORe e.V., zeigt Objekte aus den beteiligten Häusern, die von Evolution und Biodiversität speziell in Norddeutschland zeugen und zugleich aufzeigen, wie die Menschen die Welt verändert haben.
Mit der Ausstellung „Nordic Design. Die Antwort aufs Bauhaus“ wird von April bis Juli im St. Annen-Museum der skandinavische Weg in die Moderne verfolgt. In der Auseinandersetzung mit den Ideen des Bauhauses haben die nordischen Architekten und Designer ihre ganz eigenen Antworten gefunden. Dabei spielten natürliche Formen und das Bedürfnis nach Wohlbefinden eine wichtige Rolle. Mit großen Namen wie dem finnischen Architekten und Designer Alvar Aalto oder den international gefeierten dänischen Designern Hans J. Wegner und Arne Jacobsen liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf den 1950er und 60er Jahren. Sie zeigt die Entwicklungen in Finnland, Schweden, Dänemark und Norwegen vor allem anhand von Sitz- und Kleinmöbeln sowie Lampen. Übergreifende Themen wie etwa Kindheit, demokratisches Design und Hygge werden ebenfalls berücksichtigt. Diese Ausstellung wurde konzipiert durch das Bröhan-Museum, Berlin.
Ebenfalls im St. Annen-Museum, allerdings unter der Flagge der Völkerkundesammlung, begegnen sich ab August der Polarkreis und Lübeck. Die Sonderausstellung „Nordwärts / Südwärts“ widmet sich Kulturen rund um den Polarkreis und insbesondere Skandinaviens mit dem Augenmerk auf Tourismus, Wirtschaftsbeziehungen, Schamanismus, Literatur, Kunst und Klimawandel und hinterfragt die klassische Wahrnehmung von Nord Süd-Beziehungen kritisch. Den Schlusspunkt im Streifzug durch den Norden bildet schließlich die Ausstellung „Das andere goldene Zeitalter. Johan Ludvig Lund und der dänisch-deutsche Künstlerkreis“, die sich ab dem 27. September erstmals mit dem Historien-, Porträt- und Landschaftsmaler Lund beschäftigt, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine zentrale Rolle in der Kunst der Romantik spielte und mit Künstlern wie Caspar David Friedrich und Friedrich Overbeck befreundet war.
Die Reise in den Hohen Norden kann beginnen!
Termine 2020:
· 26. Januar bis 26. April 2020: „Frischer Wind aus dem Norden. Naturmotive in der Helsinki School“, Kunsthalle St. Annen
· 28. Februar bis 19. November 2020: „Land Küste Meer – Einblicke in die Schatzkammern des Nordens“, Museum für Natur und Umwelt
· 5. April bis 5. Juli 2020: „Nordic Design“, St. Annen-Museum
· 15. August bis 4. Januar 2021: „Nordwärts / Südwärts. Begegnungen zwischen dem Polarkreis und Lübeck“, Völkerkundesammlung (im St. Annen-Museum)
· 27. September bis 10. Januar 2021: „Das andere goldene Zeitalter. Johan Ludvig Lund und der dänisch-deutsche Künstlerkreis“, Museum Behnhaus Drägerhaus +++
Quelle: Die Lübecker Museen