Veröffentlicht am 28.10.2019

Lex Mercatoria – Geschichte und aktuelle Bedeutung

Vortrag im Europäischen Hansemuseum am 5. November 2019

 

Die Geschichte der Lex Mercatoria reicht von Märkten des Mittelalters bis zu TTIP und Facebook. Wann und wie wurden aus den Gepflogenheiten auf mittelalterlichen Messen niedergeschriebene Rechtstexte? Prof. Dr. Gralf-Peter Calliess von der Uni Bremen zeichnet in einem Vortrag im Europäischen Hansemuseum die Entstehung des Handelsrechts nach.

 

Ob „Supreme Court of Facebook“, die Panels der WHO oder die umstrittenen TTIP-Schiedsgerichte – Institutionen im internationalen Handel haben einen gemeinsamen Ursprung: die Bräuche und Gewohnheiten auf den Messen der Champagne. Seit dem 11. Jahrhundert waren die Umschlagplätze in der nordfranzösischen Provinz zentraler und vor allem internationaler Punkt im Waren- und später auch im Finanzmarkt.

 

Statt fester Handelsgesetze oder eines internationalen Wirtschaftsrechts existierte nur das Gewohnheitsrecht der Kaufmannschaft – die Lex Mercatoria oder auch „Law Merchant“. Seit dem 13. Jahrhundert entwickelten sich die Grundlagen für den grenzüberschreitenden Handel stetig weiter. Die so entstandenen Institutionen sind für den Jahrhunderte späteren wirtschaftlichen Aufstieg Europas von zentraler Bedeutung.

 

Der Vortrag von Prof. Dr. Gralf-Peter Calliess (Uni Bremen, Institut für Handelsrecht) am Dienstag, 5.November 2019, 18 Uhr im Europäischen Hansemuseum spürt den historischen Entwicklungen des Rechts im Handelsverkehr nach und stellt deren aktuelle Bedeutung im Kontext von Globalisierung und Digitalisierung dar. Der Vortrag ist Teil der Reihe „Handel, Geld und Politik vom Mittelalter bis heute“ der Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums.

 

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldungen unter der Rufnummer (0451) 80 90 990 oder invitation@hansemuseum.eu wird gebeten. +++

 

Quelle: Europäischen Hansemuseum