Veröffentlicht am 27.11.2018

Lübeck stellt Schlafplatz und warmes Essen für jeden, der will

Stadt bietet mehr als 150 Notunterkunftsplätze – Flyer über Angebote in Kürze erhältlich

Mit Bedauern hat die Hansestadt Lübeck den Tod des Obdachlosen am 7. November 2018 zur Kenntnis genommen. Auch wenn es nachweislich kein Kältetod war – möglicherweise hätte ihm eines der zur Verfügung stehenden und auch angebotenen Hilfsangebote in seiner Lebenssituation unterstützen können. Lübecks Sozialsenator Sven Schindler: „Aus Sicht der Verwaltung wird alles ‎getan, um die Not zu lindern. Jeder, der es möchte, bekommt eine Übernachtungsmöglichkeit und ein warmes Essen. Dafür möchte ich mich bei der Vorwerker Diakonie und der Heilsarmee, aber auch beim Café W.U.T. herzlich bedanken." In Kürze informiert die Stadt auch per Flyer über die Hilfsangebote und Anlaufstellen für wohnungslose Menschen. Die Info-Blätter werden in den bekannten Beratungsstellen sowie im Rathaus ausliegen.

Aktuell hält die Hansestadt Lübeck 123 Notunterkunftsplätze sowie weitere 34 Notplätze in folgenden Einrichtungen bereit:

  • Sophie-Kunert- Haus: für alleinstehende Frauen (17 Plätze sowie 4 Notplätze) und für Jungerwachsene Männer (20 Plätze sowie 4 Notplätze)
  • Bodelschwingh-Haus: für Alleinstehende Männer (49 Plätze sowie 12 Notplätze)
  • Heilsarmee: für Alleinstehende Männer (37 Plätze sowie 14 Notplätze)

Alle Plätze sind dauerhaft belegt. Eine spezielle Winternotunterkunft wird in Lübeck nicht vorgehalten. Sollten in den Wintermonaten in den Notunterkünften keine Plätze mehr zur Verfügung stehen, werden die Vorwerker Diakonie in der Beratungsstelle in der Wahmstraße die große Diele und die Heilsarmee ihren großen Saal zur Übernachtung bereitstellen. Niemand, der nach einem Übernachtungsplatz fragt, wird abgewiesen!

Zusätzlich in der kalten Jahreszeit suchen Mitarbeiter der Vorwerker Diakonie im Auftrag der Stadt die ihnen bekannten Plätze, an denen sich Obdachlose aufhalten auf, um Hilfsangebote zu unterbreiten. In 2017 wurden circa 15 Obdachlose angetroffen, in diesem Jahr aktuell rund zehn Personen. Zwar steigt die Zahl der Wohnungslosen seit Jahren besorgniserregend an, die Zahl der Personen, die tatsächlich auf der Straße leben, jedoch sinkt. Aus fachlicher Sicht ist daher die Anschaffung eines Kältebusses nicht erforderlich.

Viel wichtiger ist es, wohnungslosen Menschen eine Möglichkeit zu geben, in einen geregelten Alltag zurück zu kehren. Deshalb hat die Hansestadt Lübeck gemeinsam mit der Vorwerker Diakonie bereits im Jahr 2016 beschlossen, mit einem speziellen Konzept darauf zu reagieren. Die Einrichtung in der Dr.-Julius-Leber-Straße bietet seit 2017 mehr als ein Dach über dem Kopf: Sie bietet einen geregelten Tagesablauf und unterstützt Bewohnerinnen und Bewohner im Rahmen der Wohnraumhilfe und mit Beschäftigungsangeboten so, dass diese ihre eigene schwierige Situation angehen. Die Wohnraumhilfe der Vorwerker Diakonie mietet kleinere, günstige Wohnungen an und vermietet sie Wohnungslosen unter, die keine Chance auf einen direkten eigenen Mietvertrag haben. Bevor diese dort einziehen, wird ein Trainingswohnen angeboten, um das Führen des eigenen Haushalts zu üben. Sollten Vermieter in dieser Form helfen wollen, wenden sie sich bitte an Herrn Steinbrecher von der Vorwerker Diakonie unter der Rufnummer (0173) 34 70 913.

Wer Wohnungslose vor Ort unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende direkt an eine der nachfolgenden Lübecker Einrichtungen tun – Herzlichen Dank!

Vorwerker Diakonie
Bank für Sozialwirtschaft
Spendenkonto 44 080 44
BLZ 251 205 10
IBAN DE58251205100004408044

Heilsarmee
Bank für Sozialwirtschaft
Spendenkonto
BIC: BFSWDE33XXX
IBAN: DE82 3702 0500 0004 0777 00

Café W.u.T.
S.O.S. Lübeck e.V.
Volksbank Lübeck
BIC: GEN0DEF1HLU
IBAN: DE25 2309 0142 0002 6428 32+++