„Die jetzt abgeschlossene digitale Inventarisierung stärkt das Günter Grass-Haus als Standort der internationalen Forschung. Kuratoren und Wissenschaftler können das Archiv ab sofort ortsunabhängig und effektiv ohne großen Zeitaufwand nutzen. Darüber hinaus werden die zum Teil äußerst empfindlichen Originale geschont“, erklärte Prof. Dr. Hans Wißkirchen, Leitender Direktor der Lübecker Museen.
Dank der digitalen Erfassung ist es nun möglich, einen ganzheitlichen Blick auf einzelne Werke von Günter Grass zu werfen: Einerseits können Forscher alle im Museum vorhandenen Fassungen eines Textes unmittelbar abrufen und den Entstehungsprozess verfolgen. Auf der anderen Seite kann man in Presseartikeln und wissenschaftlichen Aufsätzen nachlesen, wie der Text aufgegriffen und verstanden wurde.
Die Digitalisierung wurde durch die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters ermöglicht. Freie und feste Mitarbeiter haben mehrere Monate lang Grafiken, Manuskripte und Ektachrome (Diafilme) des bildkünstlerischen und literarischen Werks gescannt, Fotografien von Exponaten angefertigt und schließlich alles inventarisiert, geordnet und in eine Datenbank eingepflegt. Extrem hochwertige Scanner wurden dazu von der Firma Inotec zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Projekts mit Mitteln des Bundes eigene Scanner angeschafft.
„Ich danke der Staatsministerin für Kultur und Medien für die Unterstützung dieses Projekts, das einen Meilenstein für unser Haus bedeutet“, äußerte der Leiter des Günter Grass- Hauses, Jörg-Philipp Thomsa.
Das Günter Grass-Haus versteht sich als ein Forum für Literatur und bildende Kunst, das dem Publikum das vielschichtige Werk des Grafikers, Bildhauers und Schriftstellers Günter Grass vorstellt und erläutert. Durch das Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln leistet es einen Beitrag zur Pflege des kulturellen Erbes der Bundesrepublik Deutschland.
Das Haus ist Ausstellungs- und Forschungsstätte für künstlerische Mehrfachbegabungen. +++