Veröffentlicht am 08.01.2016

Gedenken an Brandkatastrophe in der Hafenstraße

Kranzniederlegung am 18. Januar 2016 anlässlich des 20. Jahrestags am Gedenkstein

Der 18. Januar 1996 war einer der traurigsten Tage in Lübecks jüngerer Geschichte. Damals, in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar 1996, brannte das Asylbewerberheim an der Hafenstraße aus. Zehn Bewohner des Hauses starben, 38 wurden zum Teil schwer verletzt. Auch heute, 20 Jahre nach der verheerenden Brandkatastrophe, steht nicht fest, wie und wo das Feuer ausbrach und wer es gegebenenfalls gelegt hat. Der Brand hatte Entsetzen in ganz Deutschland ausgelöst und die Diskussion eröffnet, ob oder wie fremdenfeindlich unsere Gesellschaft ist. Heute erinnert ein Gedenkstein an die Opfer der Brandnacht. Die drei Erwachsenen und sieben Kinder und Jugendliche stammten aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon, die jüngsten Bewohner des Hauses waren in Deutschland geboren.

Anlässlich des 20. Jahrestages am Montag,18. Januar 2016, ruft Lübecks Innensenator Bernd Möller für die Hansestadt Lübeck zur Teilnahme an einer Gedenkfeier auf, die um 18 Uhr am Mahnmal in der Hafenstraße/Ecke Konstinstraße abgehalten wird. Das Flüchtlingsforum, das Netzwerk Flüchtlingssolidarität und das Bündnis „Wir können sie stoppen“ messen angesichts der aktuellen Lage in diesem Jahr dem Gedenken eine besondere Bedeutung zu und rufen ebenfalls dazu auf. Im Zuge der Gedenkstunde wird ein Kranz der Hansestadt Lübeck am Gedenkstein niedergelegt. Innensenator Bernd Möller wird im Rahmen einer kurzen Ansprache an die Geschichte des Asylbewerberheims erinnern und auf die heutige Flüchtlingssituation eingehen. Zudem werden Vertreter/innen des Flüchtlingsforums und der Gemeindediakonie sprechen. Der Bürgermeister sowie die Stadtpräsidentin sind terminlich verhindert.

Das frühere Asylbewerberheim ist im Dezember 1997 abgerissen worden. An seiner Stelle, Hafenstraße 52, befindet sich heute ein Firmenparkplatz. Der Gedenkstein ist im letzten Jahr in eine mit Spendengeldern gestaltete neue Anlage auf der gegenüberliegenden Seite, Ecke Konstinstraße am Fuß- und Radweg zur Warburg-Brücke, verlegt worden und hat damit einen würdevolleren Standort erhalten. Zusätzlich erhielt das Mahnmal im letzten Jahr eine neu gestaltete Bronzetafel. +++