Veröffentlicht am 27.12.2013

Stadtpräsidentin und Bürgermeister grüßen zum Jahreswechsel

Rückblick aufs laufende Jahr 2013– Ausblick auf einige der Höhepunkte in 2014

Liebe Lübeckerinnen und liebe Lübecker,

in wenigen Tagen werden wir mit unseren besten Wünschen das Neue Jahr begrüßen. Bevor es soweit ist, nutzen wir die Zeit, um einige der wichtigsten Ereignisse des Jahres 2013 noch einmal in Erinnerung zu rufen und einen Ausblick auf das kommende zu wagen.

Wie im Jahr 2012, so haben wir auch in diesem Jahr noch die Auswirkungen der europäischen Finanzkrise zu spüren bekommen. Die Haushaltskrise hat das gesamte Jahr über Politik und Verwaltung beschäftigt. Doch der Beschluss der Bürgerschaft von Ende November 2012, dem Konsolidierungsfonds des Landes beizutreten, gibt uns Hoffnung, mittelfristig zu einem wieder ausgeglichenen Haushalt zu kommen. Im März wurde der Vertrag mit dem Innenministerium über die Gewährung der Finanzhilfe unterzeichnet. Daraus ergibt sich die Verpflichtung, bis 2018 insgesamt fast 29 Mio. Euro zu sparen. Im Gegenzug steuert das Land 130 Mio. Euro bei, die für den Schuldenabbau genutzt werden. Bislang ist es Politik und Verwaltung durch gemeinsame Anstrengungen gelungen, rund 14 Mio. Euro an Sparvorschlägen beim Land einzureichen. Das ist zwar schon eine beachtliche Leistung, reicht aber nicht. Denn bis 2015 müssen 17,2 Mio. Euro erreicht werden. Das zeigt, dass der eingeschlagene Sparkurs in der Tat alternativlos ist.

Dass wir es trotz der angespannten Haushaltslage schaffen, den Lübeckerinnen und Lübecker bessere Bedingungen zu bieten, zeigt das Beispiel U3. Hinter diesem Kürzel steckt mehr als nur der Ausbau der Kindertagesbetreuungsplätze für die unter 3-Jährigen. Es ist zugleich ein Beleg für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die gesetzliche Vorgabe, zum 1. August 2013 für mindestens 35 Prozent der unter Dreijährigen einen Platz bieten zu können, wurde mit 37 Prozent mehr als erfüllt. Aktuell kann davon ausgegangen werden, dass die Versorgungsquote in 2014 auf über 40 Prozent steigt.

Die archäologischen Grabungen im Gründungsviertel sind auch in diesem Jahr mit Hochdruck fortgesetzt worden. Voraussichtlich Mitte 2014 werden die Archäologen ihre Arbeit beendet haben, so dass dann die geplante Neuordnung dieses Gebietes starten kann, auf der einst die Besiedlung der Altstadtinsel begann. Das vorbereitete städtebauliche Konzept orientiert sich an den historischen Strukturen und Häuserfluchten und sieht eine kleinteilige Bebauung mit maximal viergeschossigen Häusern entlang der Straßen vor. Damit verfolgt die Stadt zugleich ihr Konzept, Angebote für innerstädtisches Wohnen zu unterbreiten. Es soll ein Wohnstandort mit hoher Qualität und mit zeitgemäßen innerstädtischen Nutzungen entstehen. Ziel ist, vorrangig für Familien mit Kindern, Mehrgenerationenwohnprojekte, Baugemeinschaften und Seniorenwohngemeinschaften neuen Wohnraum zu schaffen. Rund 40 Prozent der geplanten Wohneinheiten sollen dabei als Mietwohnungen angeboten werden. Während im kommenden Jahr die Vermarktung der Grundstücke durch die „Trave“ anlaufen soll, wird nach derzeitigem Stand ab Mitte 2015 gebaut.

Von den Flüchtlingsströmen aus den Krisengebieten dieser Welt haben wir in diesem Jahr rund 300 hilfsbedürftige und größtenteils traumatisierte Menschen in unserer Stadt aufgenommen. Sie alle sind auf unser Verständnis und unsere Unterstützung im Alltag angewiesen.

Auf drei Ereignisse in 2014 dürfen wir uns schon jetzt freuen: voraussichtlich im Frühjahr 2014 eröffnet das IKEA Einkaufszentrum in Lübeck Dänischburg. Diese Großinvestition schafft nicht nur rund 400 Arbeitsplätze, sondern führt zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung des Einkaufsstandortes Lübeck.

Im Mai steht Lübeck dann als Gastgeberin des 34. Hansetages im Blickpunkt des nationalen und europäischen Interesses. Zum zweiten Mal nach 1983 wird dieses internationale Treffen vom 22. bis 25. Mai 2014 wieder von der „Königin der Hanse“ ausgerichtet. Die erwarteten 750.000 Besucher dürfen sich schon jetzt auf ein abwechslungsreiches und mit mehreren Highlights geplantes Programm freuen: So tritt unter anderem der Stargeiger David Garrett im Rahmen seiner Tournee in der Lübecker Musik- und Kongreßhalle auf und spielt Werke von Vivaldi und Paganini.

Eröffnet wird der Hansetag vor der Kulisse des Holstentores mit dem Einmarsch der Städtedelegationen über einen „Laufsteg“. In das viertägige Programm einbezogen werden die schönsten Plätze der Stadt, das historische Rathaus und die Innenstadtkirchen. Herzstück des Geschehens wird der Hansemarkt sein, auf dem sich alle teilnehmenden Hansestädte präsentieren.

Historisches Treiben bieten der Markt „Zeytreise“ am Rathaus und das große mittelalterliche Lager am Dom. Drei Bühnen sorgen auf dem Koberg, auf dem Klingenberg und am Holstentor für musikalische Unterhaltung von Weltklang bis Folklore. Im Rahmen des vielfältigen Programms für Jung und Alt sind beispielsweise die „Hanseparty“ in der Musik- und Kongreßhalle Lübeck, ein „Hansebrunch“ an der Obertrave am Sonntagvormittag, die zeitgenössische Kunstausstellung HANSEartWORKS mit dem Thema „Videokunst“ sowie Veranstaltungen der „youthHansa“, der Jugendorganisation der HANSE, geplant.

Rund zwei Monate später lockt die bereits 125. Travemünder Woche wieder Hunderttausende in Lübecks schönste Tochter am Ostseestrand. Einer der sportlichen Höhepunkte in 2014 ist die erstmals ausgetragene Weltmeisterschaft der 420er.

Auch wenn der zunächst fürs kommende Jahr geplante Eröffnungstermin für das neue Europäische Hansemuseum nicht eingehalten werden kann, so können wir doch täglich den Baufortschritt unterhalb des Burgklosters miterleben. Die Stadt verdankt dieses einzigartige entstehende Museum der Possehl-Stiftung, die von den mehr als 30 Mio. Euro Gesamtkosten gut zwei Drittel finanziert. Ein weiterer Beleg, wie segensreich das Vermächtnis von Emil Possehl für unsere Stadt ist.

Liebe Lübeckerinnen und Lübecker,

wir leben weiterhin in Zeiten einer Banken- und Schuldenkrise. Keiner von uns weiß, welche Auswirkungen sie langfristig haben und vor welche Herausforderungen sie uns stellen wird. Wir sollten dennoch optimistisch nach vorne schauen, unsere Kräfte und Stärken bündeln, damit wir gemeinsam die Hansestadt Lübeck weiter nach vorne bringen. Wir wollen bewusst daran arbeiten, dass unsere Stadt liebens- und lebenswert bleibt - zum Wohle der Menschen, die in ihr leben und die zu uns kommen.

Wir wünschen allen Lübeckerinnen und Lübeckern und allen Menschen, denen unsere Stadt am Herzen liegt, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr.

Gabriele Schopenhauer Bernd Saxe

Stadtpräsidentin Bürgermeister

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