Veröffentlicht am 20.12.2011

Stadtpräsidentin und Bürgermeister grüßen zum Jahreswechsel

Rückblick auf ein Jahr mit vielen Erfolgen und bedeutenden Weichenstellungen

Liebe Mitbürgerinnen und liebe Mitbürger,

in wenigen Tagen werden wir mit unseren besten Wünschen das Neue Jahr begrüßen. Es ist die Zeit des Jahreswechsels, die uns Gelegenheit gibt, das laufende Jahr 2011 Revue passieren zu lassen und einen Blick aufs kommende zu wagen.

2011 war ein Jahr vieler Erfolge – trotz der weiterhin bestehenden Haushaltskrise, die die Handlungsfähigkeit der Hansestadt Lübeck sehr stark einschränkt. Längst nicht alles ist umsetzbar, was wünschenswert und dringend erforderlich wäre.

In der letzten Woche hat der Landtag einen Konsolidierungsfonds für besonders finanzschwache Kommunen beschlossen. Im nächsten Jahr wird die Bürgerschaft darüber entscheiden, ob die Hansestadt Lübeck diesen Fonds in Anspruch nehmen will. Verbunden ist damit von Seiten der Stadt die Verabschiedung eines einschneidenden Konsolidierungsprogramms. Unabhängig davon gibt es zur Haushaltssanierung aber keine Alternative, um wieder handlungsfähig zu werden, auch aus Gründen der Gerechtigkeit gegenüber künftigen Generationen.

Erfreulich ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Jahr 2005 ist die Arbeitslosigkeit um 40 Prozent zurückgegangen. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist höher als zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung. Das ist das Resultat einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Politik und Verwaltung mit Neuansiedlungen und Erweiterung bestehender Betriebe.

Im laufenden Jahr haben wir viel erreicht: Das Programm „Mitten in Lübeck“ mit der Umgestaltung und Erneuerung der Achse vom Klingenberg bis zum Schrangen wird mit großen Schritten umgesetzt. Bis kurz vor dem Rathaus erstrahlt die Fußgängerzone in neuem Glanz, das Pflaster ist verlegt, die Kastenlinden sind gepflanzt, die Bänke aufgestellt und die Wasserspiele installiert.

Für städtische Investitionen in die Bildung war das Jahr 2011 wegweisend. Bis zum Herbst 2013 werden vier baugleiche Dreifelderhallen errichtet. Diese Sporthallen werden in energiesparender Passivbauweise errichtet. Die Hansestadt Lübeck hat den Auftrag an die Firma Züblin vergeben, die als Generalunternehmer diese vier Sporthallen an den Schulstandorten Anna-Siemsen-Schule, Holstentor-Gemeinschaftsschule, und Schule-Tremser-Teich und Thomas-Mann-Schule bis Herbst 2013 bauen wird. Die Hallen kosten insgesamt 11,2 Millionen Euro. Die Grundsteinlegung erfolgte vor rund einem Monat für die Sporthalle der Thomas-Mann-Schule. Sie soll bis zu den Sommerferien 2012 fertig sein.

Kurz vor der Vollendung steht das Berufsschulzentrum (BSZ) Georg-Kerschensteiner-Straße. Bereits im April 2012 soll das zwei- bis dreigeschossige Gebäude fertig sein - eine Investition von fast 14 Millionen Euro!

Auch in Travemünde geht es zum Wohle des Tourismus voran. Die Modernisierung der Strandpromenade macht große Fortschritte. Abgerissen wurde nach jahrelangem Leerstand das frühere Spaßbad Aqua Top. Derzeit ist das Grundstück in der Vermarktung - mit dem Ziel, an dieser Stelle ein Hotel zu errichten. Auch wenn es in diesem Jahr noch nicht geklappt hat, einen Investor zu finden, so sind wir zuversichtlich, 2012 erfolgreicher zu sein. Eine weitere Entscheidung für Travemünde steht im nächsten Jahr an - die Bebauung des Grünstrands. Die Mehrheit der Bürgerschaft hat sich für eine Bebauung ausgesprochen, jetzt müssen die Details geklärt werden. Ebenfalls voran geht es beim Projekt Priwall Waterfront, wo im nächsten Jahr die Bebauungsplanung starten soll.

Bereits auf den Weg gebracht wurde die Vermarktung der Grundstücke auf der nördlichen Wallhalbinsel. Wir sind optimistisch, dort einen neuen lebendigen Stadtteil mit Wohnungen, Gastronomie und Dienstleistungsgewerbe errichten zu können. Nur durch neue Wohnungsangebote kann es Lübeck gelingen, auch neue Einwohner in die Hansestadt zu locken. Deshalb sind wir auch weiterhin bestrebt, neues Wohnbauland für junge Familien auszuweisen.

Nicht Einwohner, sondern Kunden aus der gesamten Region wird Lübeck mit einer 120 Millionen-Euro-Investition an die Trave locken: Der Bau eines IKEA Einrichtungshauses samt eines skandinavischen Einkaufscenters sowie eines Baumarktes ist erst vor kurzem von der Bürgerschaft beschlossen worden. Diese Investition belegt überzeugend, dass die Hansestadt ein attraktiver Standort ist. Zudem werden durch das Projekt mehr als 400 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Im kommenden Jahr wird die Hansestadt Lübeck aller Voraussicht nach Mitglied der Metropolregion Hamburg werden, eines Wirtschafts- und Kulturraumes mit mehr als 5 Millionen Einwohnern. Das bietet Lübeck vielfältige neue Chancen und erhöht die Attraktivität des Standorts erheblich. Seit dem Jahr 2003 hatte sich Lübeck um eine Mitgliedschaft bemüht, ehe die Gremien der Metropolregion im Sommer dieses Jahres zustimmten. Nun fehlt nur noch die Zustimmung der Kreis- und Landtage.

Überwältigende Zustimmung gab es Ende März auch für Lübecks Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft“. In einem spannenden Finale setzte sich die Hansestadt gegen die Mitbewerber aus Halle an der Saale und Regensburg durch und ist nun „Stadt der Wissenschaft 2012“. Schon jetzt können sich die Lübeckerinnen und Lübecker auf ein abwechslungsreiches und spannendes Programm freuen: Wissenschaft zum Anfassen, Mitmachen und Staunen wird 2012 in allen Lübecker Stadtteilen zu erleben sein. Lassen Sie sich überraschen!

Weniger überraschend ist, dass Gelungenes gern als Vorbild genommen wird: Bundesweite Beachtung hat der Lübecker Bildungsfonds in diesem Jahr erfahren. 2006 als Idee geboren, wird mittlerweile vom „Lübecker Modell“ gesprochen, wenn es um die Unterstützung von Kindern aus einkommensschwachen Haushalten geht. Denn seit dem Jahr 2011 werden die Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung („Hartz IV Bildungspaket“) integriert. Gemeinsam mit dem Jobcenter baute die Hansestadt Lübeck eine unkomplizierte Struktur auf, die vor allem eins sicherstellt: Kinder und Jugendliche erhalten schnell und unbürokratisch Unterstützung. Dort, wo das Bildungs- und Teilhabepaket nicht greift, springt der Bildungsfonds ein. Zusätzlich frei gewordene Mittel setzt der Lübecker Bildungsfonds für das Programm „Schule als Lebens- und Lernort“ ein, so dass mehr Kinder als ursprünglich vorgesehen bereits seit August 2011 in den Genuss einer verlässlichen Ganztagsbetreuung kommen.

Auch kulturell bot Lübeck in diesem Jahr vieles. Besonders starken Zuspruch fand die Ausstellung „Welten entdecken“ in der Kunsthalle St. Annen. Mehr als 20.000 Menschen haben die Schau besichtigt, die rund 360 der schönsten und kostbarsten Exponate aus der Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck zeigte.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wir leben in Zeiten der Eurokrise, von der noch niemand weiß, welche Auswirkungen sie haben und vor welche Herausforderungen sie uns stellen wird. Wir sollten dennoch optimistisch nach vorne schauen, unsere Kräfte und Stärken bündeln, damit wir gemeinsam die Hansestadt Lübeck weiter nach vorne bringen. Wir wollen daran arbeiten, dass unsere Stadt liebens- und lebenswert bleibt - zum Wohle der Menschen, die in ihr leben und die zu uns kommen.

Wir wünschen allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt und allen Menschen, denen unsere Stadt am Herzen liegt, ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr.

Gabriele Schopenhauer Bernd Saxe

Stadtpräsidentin Bürgermeister

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