Renommierte Wissenschaftler, bekannte Politiker und beispielhafte Bürgerinitiativen wurden eingeladen, um „Startlinien für bürgerschaftliches Engagement zu geben“. Und damit es nicht abgehobenes Expertentum bleibt, konnten kompetente Lübecker gewonnen werden, die durch „Lübecker Fragen“ die Sache auf den Punkt bringen sollen.
Es wird um hochbrisante und sehr aktuelle Themen gehen, z.B. Was sind die Voraussetzungen von Zivilcourage? Dazu wird Anfang des nächsten Jahres der Amsterdamer Wissenschaftler Dr. Kai Jonas sprechen, der in der öffentlichen Diskussion um die Aufarbeitung des Mordes an Dominik Brunner in München eine wichtige Rolle spielte.
Was unter schwierigen Bedingungen an Engagement möglich ist - dazu wird im März 2011 der Berliner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky Stellung nehmen, der mit Neukölln einen der härtesten sozialen Brennpunkte der Republik regiert.
Den Anfang der Reihe macht am 28. Oktober 2010 Prof. Klaus Dörner, einer der bekanntesten deutschen Sozialpsychiater. Er wird über soziales Engagement in der Nachbarschaft sprechen. Dort, sagt er, liegen die größten Ressourcen, wenn wir in Deutschland erfolgreich den demographischen Wandel bewältigen wollen. Dörner ist bekannt geworden durch eine Reihe von Buchveröffentlichungen wie „Irren ist menschlich“ und jetzt zuletzt „Leben und sterben, da wo ich hingehöre“. Die kritischen „Lübecker Fragen“ werden durch Rainer Steffens gestellt, der sich seit Jahren in der Aegidienhof–Nachbarschaft engagiert und Vorsitzender des ArchitekturForums ist.
Eine Veranstaltungsreihe fällt nicht vom Himmel: Mehr als sechs Monate hat eine Gruppe von engagierten Bürgerinnen und Bürgern an der Ausgestaltung gearbeitet. Besonders gelungen finden sie das Motiv: Der wachsame Löwe vor dem Holstentor. Denn dort oben am Holstentor steht: Concordia domi foris pax - Eintracht drinnen, Frieden draußen. Wie wichtig Zusammenhalt und soziale Gerechtigkeit für das Zusammenleben ist, wurde also schon vor 450 Jahren in Stein gemeißelt. Eine gute Lübsche Tradition, sagen die Organisatoren.
Weitere Detail-Informationen:
- Am 12. Oktober 2010 um 11 Uhr lädt der ePunkt dazu zu einer Pressekonferenz vor dem Holstentor ein (bei Regen: unter dem Holstentor).
- Prof. Klaus Dörner hat zugesagt, dass er für Vorab-Interviews zur Verfügung steht (Telefonnummer über e-Punkt)
- Die Veranstaltungen im Einzelnen:
(jeweils donnerstags um 19.30 Uhr im Vortragssaal der VHS Lübeck, Hüxstraße 118-120, Eintritt: drei Euro)
28.10.10: Wie kann soziales Engagement in Nachbarschaften organisiert werden? Prof. Klaus Dörner, Hamburg
2.12.10: Zu geben hat jeder etwas - 20 Jahre Seniorengenossenschaft Riedlingen; Josef Martin, Riedlingen
13.1.11: Wie viel Hilfe braucht Hilfsbereitschaft? Soziales Engagement in der Ich-Gesellschaf; Dr. Konrad Hummel, Berlin
24.2.11: „Alle sind vorbeigegangen“: Zivilcourage fällt nicht vom Himmel; Dr. Kai Jonas, Amsterdam
31.3.11: Kann soziales Engagement die Gesellschaft wirklich zusammenhalten?; Heinz Buschkowsky, Berlin-Neukölln
- Organisation: Eva Albota, Dr. Peter Delius (verantw.), Torsten Lengsfeld, Antje Peters-Hirt, Birgit Reichel, Kathrin Rossberg, Kerstin Weber-Spethmann und Christiane Wiebe.
- Förderung und Kooperation: Die Kampagne „Engagiert in Lübeck“ von ePunkt wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der Initiative „Engagement schlägt Brücken“. Die Veranstaltungsreihe findet in Kooperation mit der VHS Lübeck statt.
- Zitation: Dr. Peter Delius – der Initiator der Kampagne – sagt: „Soziales Engagement ist der Kitt der Gesellschaft. Aber der beste Kitt nützt nichts, wenn der Rahmen nicht in Ordnung ist. Da wollen wir ansetzen.“
- Weitere Informationen unter : www.epunkt-luebeck.de sowie telefonisch bei ePunkt unter (0451) 3050405. +++