Um 12.51 Uhr reckte Dominiak den rechten Daumen in die Höhe, gerade so als sei die medizinische Uni-Fakultät genau in diesem Moment endgültig gerettet worden. „Ich kämpfe für die Uni Lübeck“ stand auf seinem gelben T-Shirt – und das hat er Seite an Seite mit dem Bürgermeister getan. Auch auf dem Wasser, wo Saxe nach verhaltenem Start mit Skipperin Tanja Stemmler-Jacobs und dem scheidenden Organisationsleiter der Travemünder Woche, Claus-Dieter Stolze, 1:0 in Führung ging.
Doch Rumpf an Rumpf kämpfte sich der Professor mit Bootseigner Horst Ströh und Rüdiger Karsten als Crew im zweiten Lauf am Gastgeber vorbei, der die beiden Jahre zuvor gegen Hamburgs Ersten Bürgermeister Ole von Beust verloren hatte. Nach dem Ausgleich zum 1:1 gab es an Bord des dunkelblauen Drachen für jeden einen Schluck Sherry und die notwendige Motivation, auch das Finale für sich zu entscheiden. „Ich habe alles getan, was meine Mannschaft mir gesagt hat zu tun“, erklärte Dominiak seine einfache, aber erfolgreiche Taktik, nachdem er am Ende rund hundert Meter vor dem Verwaltungschef der Hansestadt die Ziellinie an der Überseebrücke 1 überquerte.
„Nun werde ich Segeln lernen“, versprach der gebürtige Darmstädter – vielleicht am Sportzentrum der Uni an der Wakenitz oder beim LYC am gleichen Gewässer. Dessen Vorsitzender und Rotspon Cup-Wettfahrtleiter Andreas Stülcken jedenfalls hält ein Aufnahmeformular bereit. Erst einmal gab es jedoch den verdienten Lohn: Eine Sechs-Liter-Flasche Lübecker Rotspon, jener in Lübecker Eichenfässern gereifter Bordeaux-Rotwein aus dem Hause „von Melle“, den Thomas Timm als Vertriebsdirektor Firmenkunden der Sparkasse zu Lübeck als Sponsor des Rotspon Cups und Unterstützer der Travemünder Woche übergab. „Den trinken wir gemeinsam – in der Mensa – wenn die Universität endgültig gerettet ist“, bestimmte der Beschenkte.
„Ich bin ausgesprochen optimistisch, dass unsere Zukunft gesichert ist“, sagte Peter Dominiak, „aber es liegt noch viel Arbeit vor uns.“ Die finanzielle Not des Landes Schleswig-Holstein bleibe wohl auf Jahre akut. Der Rettungsanker: Lübeck könnte eine Stiftungsuniversität werden. „Jetzt wird das Kleingedruckte gelesen“, meinte auch Bernd Saxe, „aber wir haben im Moment keinen Grund, am Fortbestand zu zweifeln.“ Wen er 2011 zum achten Rotspon Cup auf die 122. Travemünder Woche einlädt, ließ der Verwaltungschef noch offen. Aber eine Neuauflage solle es auf jeden Fall geben.+++