Der in Deutschland ursprünglich nicht heimische Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, gelangte über Gartenabfälle und gezieltes Aussähen in die freie Natur. Dort ist seine Verbreitung inzwischen kaum noch aufzuhalten, da er bei uns optimale Wachstumsbedingungen vorfindet und, anders als in seiner ursprünglichen Heimat im Kaukasus, keine natürlichen Gegenspieler hat, die seine Ausbreitung einschränken könnten. Dies kann für seltene und gefährdete Pflanzen in Naturschutzgebieten und an Gewässerrändern durchaus zum Problem werden.
Eine Beseitigung der Riesen-Bärenklaustauden ist sehr arbeitsaufwendig und muss wegen der Gefahren mit Vorsicht und möglichst nur von fachkundigen Personen durchgeführt werden. Auch wenn von den Pflanzen Gefahren ausgehen können, ist deshalb eine Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus an öffentlichen Wegen und auf öffentlichen Grundstücken wegen des hohen personellen Aufwands leider nur sehr eingeschränkt möglich.
Die kommissarische Leiterin des städtischen Bereichs Naturschutz, Dr. Ursula Kühn, rät zur Besonnenheit im Umgang mit Neubürger: „Die Naturschutzbehörde setzt sich dafür ein, dass der giftige Riesenbärenklau auf öffentlichen Flächen zumindest dort schnell beseitigt wird, wo Kinder spielen und viele Erholungssuchende unterwegs sind. Die Gesundheitsgefahren, die vom Riesen-Bärenklau ausgehen, sind nicht zu verharmlosen, andererseits sollten wir die Pflanze aber auch nicht dämonisieren. Giftige, gefährliche oder unangenehme Pflanzen gab es schon immer in unserer Natur und wird es auch immer geben. Man denke nur an die Tollkirsche, den Fliegenpilz oder die Brennnessel. Es ist unmöglich und kann auch nicht in unserem Interesse sein, all diese Pflanzen aus unserer Natur zu entfernen. Auf Kinder üben oft gerade giftige und gefährliche Tier- und Pflanzenarten eine große Faszination aus. Hier sind insbesondere alle Eltern gefordert, ihre Kinder an die Natur heranzuführen und über Eigenschaften von Tieren und Pflanzen und mögliche Gefahren zu informieren. Wichtig ist es, das Gartenbesitzer verantwortlich handeln und diese Pflanze weder aussäen noch Pflanzenteile in der Natur entsorgen.“
Historie, Ausbreitung: Der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), auch „Herkulesstaude“ genannt, ist eine riesige, bis zu 3,5 Meter hoch wachsende Staude aus der Familie der Doldenblüter. Diese Pflanzenart stammt aus dem Kaukasus und ist in Deutschland ursprünglich nicht heimisch. Sie gelangte über Gartenabfälle und gezieltes Aussähen in die freie Natur. Dort ist ihre Verbreitung inzwischen kaum noch aufzuhalten, da sie bei uns optimale Wachstumsbedingungen vorfindet und, anders als in ihrer ursprünglichen Heimat, keine natürlichen Gegenspieler hat, die ihre Ausbreitung einschränken könnten. An einigen Orten haben die durchsetzungskräftigen Stauden bereits teilweise die natürliche Vegetation verdrängt. Dies kann für seltene und gefährdete Pflanzen in Naturschutzgebieten durchaus zum Problem werden.
Gesundheitliche Aspekte: Der Riesen-Bärenklau enthält das stark wirksame Gift „Furocumarin“. Beim Berühren, Abschlagen oder Abschneiden der Pflanze kann der giftige Saft auf die Haut gelangen. Dieser kann in Verbindung mit Sonnenlicht zu schweren und langwierigen allergischen Hautausschlägen führen, die vielfach erst nach Wochen ausheilen.
Insbesondere Kinder sind gefährdet, z.B. wenn sie sich in den dichten Pflanzenbeständen verstecken oder aus den hohlen Stängeln Spielzeug basteln. Auch abgestorbene Pflanzenteile enthalten das Gift. Eltern sollten ihre Kinder deshalb auf die Gefahren hinweisen. Wenn die Pflanze versehentlich berührt wurde, sollte die Haut sofort vor dem Sonnenlicht geschützt werden und schnellstmöglich gewaschen werden. Wenn Hautreaktionen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Maßnahmen gegen den Riesenbärenklau: Eine Beseitigung der Riesen-Bärenklaustauden ist nicht einfach und sollte wegen der Gefahren mit Vorsicht und möglichst nur von fachkundigen Personen durchgeführt werden.
Eine wirksame Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus ist möglich, indem die jungen Pflanzen zu Beginn der Wachstumsphase im Mai ausgegraben werden oder der Wurzelhals in 15 Zentimeter Bodentiefe abgestochen wird. Da im Boden Samen verbleiben können, muss diese Maßnahme unter Umständen über mehrere Jahre wiederholt werden. Bei größeren Beständen kann versucht werden, die Pflanzen durch frühzeitiges mehrjähriges Fräsen des Bodens zu zerstören. Ein Mähen der Riesen-Bärenklaubestände ist keine Lösung, da die Pflanzen nach jeder Mahd wieder austreiben und möglicherweise noch dichter wachsen.
Bei der Bekämpfung muss darauf geachtet werden, dass nicht versehentlich harmlose und schützenswerte Pflanzenarten, die mit dem Riesen-Bärenklau verwechselt werden können, wie das im Schellbruchgebiet vorkommende Erzengelswurz oder der heimische Bärenklau, zerstört werden.+++