Veröffentlicht am 25.05.2010

Vestas beabsichtigt Expansion am Konstinkai

Für die Umsiedlung will Windkrafthersteller bis zu 30 Millionen Euro investieren

Dank des gemeinsamen Engagements von Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe, LHG-Geschäftsführer Heinrich Beckmann und Wirtschaftsförderer Dirk Gerdes hat der Windenergie-Anlagenhersteller Vestas sein Interesse bekundet, ein insgesamt 2,4 Hektar großes Gelände inklusive Lagerhallen am Lübecker Konstinkai anzumieten. Das ist heute im Lübecker Rathaus von Jürgen Buck, Vice-President, Managing Director, Vestas Nacelles Deutschland GmbH, sowie Saxe bestätigt worden.

Das Lübecker Werk von Vestas Nacelles stellt mit zurzeit rund 400 Mitarbeitern bereits seit 2005 auf einem direkt an den Konstinkai angrenzenden Gelände in der Hafenstraße 31 Generatoren für die Vestas Windenergie-Anlagen der kW- und MW-Klasse her. Außerdem erfolgen hier Reparatur und Wartung der Generatoren. Zu diesem Zweck wurde bereits die LHG-Halle 29 angemietet. Nun besteht die Möglichkeit, weitere Betriebsflächen sowie die Halle 28 auf dem Terminal Konstinkai zu nutzen. Die Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG) soll außerdem für fünf bis zehn Millionen Euro die Hallen für die Nutzungsbedingungen von Vestas umbauen.

Die derzeit laufenden Gespräche zwischen Vestas und der LHG über die Anmietung eines Grundstücks inklusive Lagerhallen am Lübecker Konstinkai sind nun in eine konkrete Phase getreten. Vestas hatte jetzt gegenüber der LHG die Absicht bekräftigt, Teile des Konstinkais langfristig nutzen zu wollen. Bürgermeister Saxe: „Wir sind sehr froh über die Absicht von Vestas, am Konstinkai in eine bedeutende Zukunftstechnologie zu investieren. Dies wäre ein großer Erfolg für die Lübecker Ansiedlungspolitik.“ Nach Angaben von Vestas sollen bis zu 30 Millionen Euro investiert werden und rund zehn Prozent neue Arbeitsplätze – bezogen auf die heutigen 350 bis 400 Beschäftigten – geschaffen werden.

Vestas, weltweit führender Lieferant von Windenergieanlagen mit Hauptsitz in Dänemark und einem Gesamtumsatz von über sechs Milliarden Euro pro Jahr, könnte dadurch nicht nur Teile seiner Produktionskette aus anderen in Lübeck angemieteten Räumlichkeiten in der Hafenstraße konzentrieren, sondern auch die Produktion ausweiten. Wenn die Gespräche zu einem positiven Abschluss kommen, sollen die Arbeiten zur Standorterweiterung bereits bis Ende 2010 abgeschlossen sein. Mit Vestas will die LHG einen langfristigen Mietvertrag abschließen, der eine Kaufoption des Geländes beinhalten soll, erklärte Heinrich Beckmann, Geschäftsführer der LHG.

Die LHG hatte Anfang 2009 entschieden, den Hafenumschlag am Konstinkai für den Linienverkehr einzustellen und dort nur noch bei Bedarf Gelegenheitsgeschäfte zu tätigen. Das Terminal war zuletzt mit rund 13,1 Hektar Nutzfläche das kleinste der fünf LHG-Terminals. Bürgermeister Saxe: „Wir freuen uns sehr, dass das Konzept der LHG, den Konstinkai einer neuen Nutzung zuzuführen, nachhaltig greift.“

Bereits Mitte vergangenen Jahres waren LHG, Hansestadt Lübeck und der Müsli-Hersteller Brüggen überein gekommen, größere Bereiche des Kais für eine Erweiterung der Produktionskapazitäten von Brüggen zu nutzen. Die entsprechenden Verträge sind bereits gezeichnet worden. Derzeit lässt die LHG die vermieteten Lagerhallen nach Vorgaben und Anforderungen von Brüggen umbauen. Das neue Werk soll voraussichtlich im Oktober 2010 in Betrieb genommen werden.

Sven Schindler, neuer Wirtschaftssenator der Hansestadt Lübeck, sagte während der heutigen Pressekonferenz im roten Saal des Rathauses, dass er in den nächsten Wochen und Monaten die notwendigen Arbeiten zur Unternehmenskonzentration von Vestas am Konstinkai fachbereichsübergreifend koordinieren wolle. Er gratulierte LHG, Vestas und Wirtschaftsförderung zu diesem Expansionserfolg. „Das zeigt, wie wichtig die Bestandspflege hiesiger Unternehmen ist.“ Saxe hatte vor knapp zwei Jahren im Rahmen seiner jährlichen Sommertour bei Lübecker Unternehmen mit Vestas über deren Zukunftsperspektiven gesprochen. Die heute vorgestellten Investitionsabsichten von Vestas seien „ein ganz praktisches Ergebnis dieser Unternehmensbesuche.“

Auch Wirtschaftsförderer Gerdes betonte, dass die Bestandspflege sehr wichtig sei. Ihn freue besonders, dass mit Vestas ein Unternehmen einer Hochtechnologie-Branche, nämlich die der regenerativen Energieerzeugung, hier vor Ort investiere und neue Arbeitsplätze schaffen wolle. +++

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