Veröffentlicht am 05.05.2010

Vogelkirsche ist Baum des Jahres 2010

Neuer Umweltsenator informierte sich zu Beginn seiner Amtszeit über den Baum 2010

Gleich zu Beginn seiner Amtszeit hat sich der neue Umweltsenator Bernd Möller (Grüne) über den Baum des Jahres 2010 – die Vogelkirsche – informieren lassen. Auf ein paar besonders stattliche und schöne Exemplare dieser Baumart hat ihn Dr. Ursula Kühn – komm. Bereichsleiterin im Bereich Naturschutz - hingewiesen. Die Vogelkirsche, blüht in diesen Tagen in Lübeck und ist unter anderem im Drägerpark an der Marlistraße oder im Musikerviertel nicht weit vom Ziegelteller in der Grünanlage Artlenburger Straße / Richard-Wagner-Straße zu bewundern. Der Baum des Jahres wird jedes Jahr von der Stiftung Menschen für Bäume ernannt.

„Ältere Bäume in Siedlungen sind für die Lebensqualität in der Stadt von besonderer Bedeutung“, erklärt Dr. Kühn. „Sie tragen zur Kühlung im heißen Sommer bei, beleben das Ortsbild und stellen Lebensraum für viele Tierarten dar. An den Blüten der Vogelkirsche suchen z.B. viele Bienen ihre Nahrung.“

Die Vogelkirsche ist die einheimische Wildform unserer Süß-Kirsche. In der Blütezeit kann man unseren Obstbaum von seiner Wildform meist nur dadurch unterscheiden, dass der Stamm der Süßkirsche tiefsitzende Astgabelungen aufweist, während die Vogelkirsche einen hohen aufrechten Wuchs besitzt.

Die Vogelkirsche kommt im Wald, an Waldrändern und in Schleswig-Holstein auch häufiger in Knicks vor. In städtischen Grünanlagen wird sie angepflanzt. Die Kirschbäume können 20 bis 30 Meter hoch und etwa 100 Jahre alt werden. Ihr Stamm kann fast einen Meter dick werden. Besonders gut kann man sie an ihrer quer geringelten Borke erkennen.

Der Name des Baumes geht auf die Vorliebe der Vögel für die kleinen Früchte zurück. Das süße Fruchtfleisch ist ein „Trick“ der Pflanze: Es wirkt als Anreiz für Vögel, mit dem Verzehr der Kirsche den Kern, in dem sich der Baum-Samen befindet, zu verbreiten. Im Vergleich zu unserer angepflanzten Süßkirsche sind die Früchte allerdings klein und nicht allzu süß, so dass sich eine Ernte für den Obstgenuss nicht lohnt.

Gründe für die Wahl der Vogelkirsche als Baum des Jahres gab es viele. So machen Vogelkirschen viele Male im Jahr Freude: Im Frühling bieten sie ein strahlend-weißes Meer aus sehr schön duftenden Blüten- in der Krone einer freistehenden, erwachsenen Vogelkirsche können sich bis zu einer Million Blüten befinden! Sie sind für Bienen, Hummeln und andere Insekten eine der wichtigsten Nektarquellen. Im Sommer liefern Vogelkirschen leckere Früchte für Singvögel. Im Herbst erfreuen sie uns mit ihren orange bis rot leuchtenden Blättern, im Winter mit ihren schönen Rinden.

Fast alle Teile des Kirschbaumes können genutzt werden. Kirschkerne können in Leinenbeutel eingenäht und im Backofen aufgewärmt als Heizkissen dienen. Das rötlich-braune Holz wirkt sehr edel und dekorativ und gewinnt in der Möbeltischlerei heute wieder an Bedeutung. Das aus den Baumwunden austretende Harz, Kirschgummi genannt, wurde früher zur Versteifung von Filzhüten, als Bindemittel für Tinte und Farben und als Papierkleber verwendet. In Wein aufgelöst galt es als guter Hustensaft.

Für weitere Fragen rund um die Vogelkirsche oder zu anderen Themen des Bereiches Naturschutz steht Dr. Ursula Kühn unter der Rufnummer (0451) 122-3923 oder per Mail ursula.kuehn@luebeck.de zur Verfügung.

Es stehen digitale Fotos der Vogelkirsche zur Verfügung, die auf Anfrage gerne per E-Mail versendet werden. Bei Interesse senden Sie bitte eine Mail an den Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit info@luebeck.de .+++