Veröffentlicht am 03.06.2008

Start von zwei großen Sonderausstellungen in Lübeck


Buddenbrookhaus und Grass-Haus eröffneten zwei hochkarätige Ausstellungen

In Lübeck machen seit dem Wochenende zwei Ausstellungen in den Literaturmuseen der Stadt von sich reden: Im Rahmen der „Woche der Museen“ eröffnete das Buddenbrookhaus am Sonnabend die große Sonderausstellung zum Jubiläumsjahr „250 Jahre Buddenbrookhaus. Geschichte(n)eines Bürgerhauses“. Im Günter Grass-Haus startete am Sonntag die Sonderausstellung „Ein Bürger für Brandt. Der politische Grass“.

Das Buddenbrookhaus in Lübecks Mengstraße hat eine bewegte 250-jährige Geschichte hinter sich: Es war das Wohnhaus der Großeltern von Thomas und Heinrich Mann, es war aber auch Reisebüro, Kaufmannskontor, Anwaltskanzlei, Friseursalon, Bank, Polizeikasse, Samenhandlung Laternenwächterhaus und Schneiderei - bevor es im Jahr 1993 Gedenk- und Forschungsstätte, Literaturmuseum und Literaturhaus wurde. Seit dem Wochenende werden all diese „Geschichte(n) eines Bürgerhauses“ in der Jubiläumsausstellung erzählt. Die Ausstellung ist bis zum 26. Oktober zu sehen und bietet ein vielfältiges Begleitprogramm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das Haus ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: sieben (ermäßigt 3,50) Euro.

Das Günter Grass-Haus zeichnet in seiner Sonderausstellung „Ein Bürger für Brandt. Der politische Grass“ die besondere Beziehung der beiden Nobelpreisträger nach und macht Grass´ außergewöhnliches persönliches Engagement für den Politiker und seine Partei deutlich. Bei der Ausstellungseröffnung in der Lübecker Katharinenkirche am Sonntag gab es ein bewegendes Treffen zwischen Günter Grass und Siegfried Lenz. Beide waren im Wahlkampf für Willy Brandt aktiv, beide haben 1967 die Sozialdemokratische Wählerinitiative aus der Taufe gehoben. Grass und Lenz waren am Nachmittag die ersten Besucher der Sonderausstellung, die bis zum 31. August zu sehen ist. Das Begleitprogramm bietet unter anderem eine Schreibwerkstatt zu den Prosageschichten aus „Mein Jahrhundert“ von Günter Grass (Termin: 10. Juli).

Daneben gibt es die Veranstaltungsreihe „Deutsche Dichter und die Macht. Von Goethe bis Grass“, bei der am 19. Juni Prof. Hermann Kurzke und am 17. Juli Adam Krzeminski zu sehen und zu hören sein werden (Kartenreservierung unter 01805-929200). Die neue Sonderausstellung im Günter Grass-Haus ist Montag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen fünf Euro Eintritt, Kinder über sechs Jahren und Jugendliche 2,50 Euro. +++