Veröffentlicht am 04.04.2008

Lübeck erhält weitere 23 Stolpersteine


Der Künstler Gunter Demnig verlegt am 12. April weitere Stolpersteine zum Gedenken der Opfer der NS-Diktatur

Seit 1993 gibt es das Projekt „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig, das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas sowie an Opfer der Euthanasie während der Zeit des Nationalsozialismus lebendig erhält. Im August 2007 erhielt Lübeck die ersten Stolpersteine. Weitere 23 Stolpersteine wird der Künstler am Sonnabend, 12. April 2008, in Lübeck verlegen.

Vor folgenden Häusern wird Gunter Demnig die Stolpersteine verlegen:

10.00 Uhr , Charlottenstraße 26 für Minna, Clara und Emma Grünfeld,
ca. 11 Uhr, Balauerfohr 9 für Isidor Ljublinski ,
ca. 11.30 Uhr, Wahmstraße 42 für Daniel und Fanny Salomon,
ca. 12 Uhr, Hüxstraße 64 für Margarethe und Mimi Sussmann
ca. 12.30 Uhr, Engelsgrube 50 für Betty und Hanna Fisch
ca. 13 Uhr, Fischstraße 31 für Fanny Aronsohn und Flora Hess
ca. 14 Uhr, Breite Straße 41 für Carl, Lina und Elsa Camnitzer
ca. 14.45Uhr, Beckergrube 90 für Michaelis, Martha und Selma Schachtel
ca. 15.30 Uhr, Schwartauer Allee 9a für Selma Isaac, Richard und Hertha Isaaksohn, Gertrud Kendziorek
ca. 16.30 Uhr, Neuer Faulenhoop 22 für Johannes Grube statt.

Begleitet wird jede Verlegung mit Informationen über das Schicksal der einzelnen Menschen und der Lesung eines Gedichts sowie Redebeiträgen und Musik an den Stationen Charlottenstraße und Breite Straße.

„Stolpersteine“ sind Betonwürfel mit zehn Zentimeter Kantenlänge, abgedeckt mit einer verankerten Messingplatte, auf der der Name sowie die Lebensdaten und das Schicksal des Opfers mit Schlagbuchstaben eingeprägt sind. Die Steine werden vor den ehemaligen Wohnhäusern der Deportierten und Ermordeten im öffentlichen Straßenraum dauerhaft vom Künstler selbst fachgerecht verlegt. Sie liegen plan im Boden, ein tatsächliches Stolpern ist nicht möglich, so dass keinerlei Gefährdung besteht.

Die Stolpersteine werden über Patenschaften finanziert. Für jeden Stein betragen die Kosten 95 Euro. Das Spendenkonto wird vom Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein (AKENS www.akens.org) verwaltet. Patenschaften können auch von mehreren Personen getragen werden. Darüber hinaus ist die Initiative auf Spenden für beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit oder Recherchen angewiesen.

Das Spendenkonto lautet: AKENS Hartmut Kunkel, Postbank Dortmund, BLZ 440 100 46, Kontonummer: 975 136 460. Auf den Überweisungen muss unbedingt Name und Adresse des Spenders oder der Spenderin sowie der Verwendungszweck für einen Stolperstein oder das Projekt Stolpersteine in Lübeck erscheinen, damit der AKENS die Spendenbescheinigungen zuschicken kann.

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