Die für ihr Alter noch recht rüstige Seniorin blickt auf ein sehr arbeitsreiches Leben zurück. 1907 in Breslau geboren, musste sie schon in frühester Kindheit zusammen mit ihren sechs Geschwistern schwer auf dem Bauernhof mitarbeiten. Heute spricht sie gerne über diese Zeit, wie sie zusammen mit ihrer Familie und den Tieren auf dem Hof aufgewachsen ist.
Den 2. Weltkrieg erlebte sie in Berlin und arbeitete in verschiedenen Krankenhäusern. Diese Arbeit hat ihr sehr viel Spaß gemacht. „Es ist schön, kranken und alten Menschen helfen zu dürfen“, berichtet sie mit strahlendem Lächeln. Bei einem Bombenangriff wurde Frau Kletzien verschüttet. Aus den Trümmern befreit, trat sie die Flucht nach Mecklenburg an. In Güstrow war sie dann als Pflegerin bei „besseren Leuten“ angestellt und als die zu pflegende alte Dame starb, ging sie nach Schwerin und arbeitete dort in verschiedenen Krankenhäusern.
Auf einer Tanzveranstaltung lernte sie den Seemann Hans Kletzien kennen. Sie heirateten und zogen nach Lübeck. Bereits drei Jahre später starb ihr Ehemann und sie lebte dann bis zu ihrem Umzug ins Altenpflegeheim Heiligen-Geist-Hospital, am 23. Mai 2001, allein in ihrer Wohnung in Moisling. Seitdem sie im Heiligen-Geist-Hospital wohnt, wird sie täglich von ihrem früheren Nachbarn Albert Radke, der mit seinen 70 Jahren noch immer als Wachmann und Museumsführer in der Heiligen-Geist-Kirche tätig ist, mit den Worten: „Einen wunderschönen guten Morgen, meine kleine Prinzessin“, begrüßt. Ab und zu verwöhnt er sie dann auch noch mit Süßigkeiten.
Die Frage nach dem Erreichen des hohen Alters beantwortet sie mit einem schelmischen Lächeln: “Das schaffen Sie auch, man muss nur danach leben, essen und arbeiten.“ +++
Medienhinweis: Die offizielle Feierstunde beginnt um 14.30 Uhr, weitere Informationen erhalten Sie beim Heimleiter Wolfgang Moll unter der Telefon: (0451) 7 99 56 10, ein Foto der Jubilarin steht zur Verfügung.