Hansestadt Lübeck trauert um Helmut Wendelborn
Die Hansestadt Lübeck trauert um Helmut Wendelborn. Der frühere Senator für Wirtschaft und Verkehr, Tourismus und Kurverwaltung Travemünde, ist am vergangenen Freitag, 24. Oktober 2003, gestorben.
Bürgermeister Bernd Saxe und Stadtpräsident Peter Sünnenwold bezeichneten den Tod Wendelborns als großen Verlust für die Hansestadt Lübeck. Saxe: „Senator Wendelborn hat sich stets für das Wohl seiner Heimatstadt eingesetzt und dabei stets seine Unabhängigkeit bewahrt. Er war über Parteigrenzen hinweg anerkannt und jemand, dem besonders die Entwicklung Travemündes am Herzen lag.“ Saxe betonte, Wendelborn habe sich vielfältig ehrenamtlich betätigt und sich auch über seine politische Arbeit hinaus engagiert.
Stadtpräsident Sünnenwold, der Wendelborn kennenlernte, als er vor gut 15 Jahren in die Lübecker Bürgerschaft eintrat, sagte: „Senator Wendelborn war derjenige, der mir die ersten Schritte in der parlamentarischen Debatte beigebracht hat. Er war ein sehr honoriger Mann, der sich um die Wirtschaft verdient gemacht hat. Mit ihm verlieren wir einen großen CDU-Politiker, der, oft auch kritisch, die Dinge hinterfragt hat und ihnen auf den Grund gegangen ist. Gerade für Travemünde hat er sehr viel bewegt.“
Wendelborn, 1926 in Lübeck-Travemünde geboren, trat 1948 in die LVG ein. Er baute den Verkehrsbetrieb mit auf und insbesondere den Reisebereich des Unternehmens aus. Seit 1955 war Wendelborn Mitglied in verschiedenen Ausschüssen der Lübecker Bürgerschaft. Unter anderem gehörte er dem Wirtschafts- und dem Fremdenverkehrsausschuß sowie den Ausschüssen für die Kurverwaltung Travemünde und dem für Handel, Schiffahrt und Gewerbe an. Als langjähriges Mitglied des Deutschen Bundestages, von 1957 bis 1971, setzte er sich besonders für die Wiedereingliederung der Heimatvertriebenen und für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur im Lübecker Raum ein. Von 1982 bis 1990 gehörte Wendelborn der Lübecker Bürgerschaft an. Zugleich war er acht Jahre lang ehrenamtlicher Senator.
1972 wurde er mit dem Verdienstorden am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 1991 verlieh ihm der damalige Bürgermeister Michael Bouteiller die Ehrenplakette des Senats. +++