Entsorgungsbetriebe Lübeck
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Im Sinne der Abfallvermeidung und eines verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen haben sich zwölf Lübecker Reparatur-Initiativen zu einem gemeinsamen Netzwerk zusammengeschlossen. Ziel ist es, das Thema „Reparieren statt Wegwerfen“ sichtbarer zu machen und noch mehr Menschen zu ermutigen, defekte Geräte und Alltagsgegenstände instand zu setzen, statt sie zu entsorgen. Gleichzeitig sollen Ressourcen gebündelt, Wissen geteilt und der Zugang zu Reparaturen für alle erleichtert werden.
Das neue Netzwerk steht für bürgerschaftliches Engagement und konkrete Klimaschutzwirkung im Alltag: Jede erfolgreiche Reparatur spart Ressourcen, vermeidet Abfall und reduziert CO₂- Emissionen. Bundesweit gilt: Jedes Jahr werden Millionen funktionsfähiger Produkte vorschnell weggeworfen. Laut Umweltbundesamt werden in Deutschland rund 100.000 Tonnen Elektrogeräte pro Jahr entsorgt, obwohl ein großer Teil davon noch reparierbar wäre. Gleichzeitig wünschen sich, nach einer Umfrage des Nürnberger Institutes für Marktentscheidungen (NIM), 78 Prozent der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher, dass Elektrogeräte künftig einfacher reparierbar sind.
Was Repair-Cafés leisten
Viele der beteiligten Initiativen sind sogenannte Repair-Cafés – ehrenamtlich organisierte Treffen, bei denen Bürgerinnen und Bürger ihre defketen Geräte und Dinge mitbringen können. Vor Ort unterstützen erfahrene Reparaturhelfer:innen beim Öffnen, Prüfen und Instandsetzen von:
· Elektro-Kleingeräten
· Fahrrädern
· Textilien und Kleidung
· Haushaltsgegenständen
· Spielzeugen und vielem mehr
Repair-Cafes sind weitestgehend kostenlos. Es geht um gemeinsames Reparieren und darum, die Lübeckerinnen und Lübecker zu befähigen, künftig auch eigenständig Reparaturen durchführen zu können.
Dieses gemeinschaftliche Prinzip fördert Wissen, Selbstwirksamkeit und den verantwortungsvollen Umgang mit Produkten – und stärkt den sozialen Zusammenhalt in den Stadtteilen. Die Erfolgsquote der reparierten Gegenstände liegt bei beeindruckenden 63 Prozent. Reparieren und dadurch Abfall vermeiden – ein Baustein in der Abfallhierarchie Reparieren verlängert Lebensdauern, spart Ressourcen und vermeidet Abfall – und steht damit in der Abfallhierarchie unmittelbar hinter der Vermeidung selbst. Jede Reparatur ist ein Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und ein wirksamer Schritt, um den Ressourcenverbrauch zu reduzieren.
Gemeinsamer Außenauftritt für mehr Sichtbarkeit
Damit die vielfältigen Lübecker Initiativen leichter gefunden werden, wurde ein gemeinsamer Außenauftritt entwickelt – darunter Flyer, Visitenkarten, eine Seite auf der Website der EBL mit interaktiver Landkarte (www.entsorgung.luebeck.de/reparatur-cafes/) sowie ein beschriftetes Fahrzeug. Diese Medien sorgen dafür, dass das Thema Reparieren in Lübeck stärker wahrgenommen wird. Die Entsorgungsbetriebe Lübeck haben diesen Prozess im Rahmen des Masterplans Klimaschutz der Hansestadt Lübeck begleitet. Im nächsten Jahr sind zusätzliche Aktionen geplant, wie zum Beispiel ein gemeinsamer Lübecker Repair Day am 28. März 2026 im Industriemuseum Herrenwyk.
Europäische Woche der Abfallvermeidung
Der Start des Netzwerks fällt bewusst in die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV), die in diesem Jahr unter dem Motto steht: „Reparieren statt wegwerfen: Elektroschrott vermeiden!“. Die Reparatur-Initiativen zeigen eindrucksvoll, wie das im Alltag gelingt – niedrigschwellig, gemeinschaftlich und mit einem klaren Mehrwert für Lübeck und die Umwelt. +++
Quelle: Entsorgungsbetriebe Lübeck
