Veröffentlicht am 25.11.2025

Wärmepumpen-Infotag in Lübeck übertrifft Erwartungen

Rund 800 Besucher:innen nutzten am 22. November 2025 die Möglichkeit zum Austausch mit Expert:innen

Der Lübecker Wärmepumpen-Infotag zog viele Interessierte in die Musik- und Kongresshalle Lübeck.

Der Wärmepumpen-Infotag am 22. November 2025 in der Musik- und Kongresshalle Lübeck (MuK) hat die Erwartungen der Organisator:innen deutlich übertroffen. Statt der geplanten 500 Gäste nahmen rund 800 Interessierte an der Veranstaltung in der MuK teil, um das Angebot zur Beratung durch Expert:innen wahrzunehmen. Der Wärmepumpen-Infotag in Lübeck war eine der bundesweit größten Informationsveranstaltungen zur Wärmewende und die einzige Station der Wärmepumpen-Infotage nördlich von Hannover.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie Wärmepumpen in Zukunft zur sicheren, bezahlbaren und regional passenden Wärmeversorgung beitragen können und welche Lösungen für Ein- und Zweifamilienhäuser besonders geeignet sind.

Der YouTuber und Bestsellerautor ENERGIESPARKOMMISSAR Carsten Herbert eröffnete die Veranstaltung mit einem Vortrag, der komplexe technische Zusammenhänge für die Besucher:innen anschaulich und verständlich einordnete – unter anderem anhand eines historischen Heizstrahlers aus den Anfängen der Elektrifizierung. Das Gerät, rund 100 Jahre alt, erzeugt aus einer Kilowattstunde Strom exakt eine Kilowattstunde Wärme. Moderne Wasserstoffheizungen schaffen deutlich weniger – etwa 0,6 Kilowattstunden Wärme pro eingesetzter Kilowattstunde Strom. Die Wärmepumpe dagegen vervielfacht die eingesetzte Energie: Drei und mehr Kilowattstunden Wärme aus einer Kilowattstunde Strom sind heute bei vielen Geräten Standard. Die einfache Gegenüberstellung machte deutlich, warum Wärmepumpen eine zentrale Rolle für die Wärmewende spielen.

Im Anschluss vermittelte Anja Floetenmeyer-Woltmann, Wärmepumpen-Beirätin der EU-Kommission, einen kompakten Überblick über Fördermöglichkeiten, gesetzliche Rahmenbedingungen und die Marktentwicklung. Im Rückblick sagt Anja Floetenmeyer-Woltmann: „Für das größte Erstaunen sorgt immer wieder die Information, dass der Anteil von Wärmepumpen an aktuell verkauften Heizungen bereits bei 52 Prozent liegt. Und viele sind dankbar, wenn sie die Fördermechanik verstehen. Mein Tipp: Hat man sich die Fördermittel gesichert, verpflichtet das nicht zum sofortigen Einbau – dafür hat man drei Jahre Zeit.“

Ein weiterer Schwerpunkt des Tages lag auf der persönlichen Beratung. An den Informationsständen der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, der Stadtwerke Lübeck, der Klimaleitstelle der Hansestadt Lübeck sowie regionaler Handwerksbetriebe und führender Hersteller:innen konnten die Besucher:innen individuelle Fragen klären und konkrete Projektschritte besprechen.

Der Wärmepumpen-Infotag ist Teil einer bundesweiten Reihe von zehn Veranstaltungen in ausgewählten Kommunen. Die Veranstaltung in Lübeck wurde durch die Klimaleitstelle der Hansestadt organisiert. Die große Nachfrage zeigt, dass sich viele Menschen im Norden aktiv über ihre Heizungszukunft informieren möchten. Die Kombination aus Fachwissen, neutraler Beratung und regionalen Umsetzungspartner:innenn wurde von den Teilnehmenden vielfach gelobt. +++