Veröffentlicht am 07.11.2025

Hansestadt Lübeck stellt Wohnungsmarktstrategie vor

Neue Maßnahmen sollen Wohnraum sichern und bezahlbar halten – Dialog wird fortgeführt

Die Hansestadt Lübeck hat im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit Vertreter:innen aus Politik und Wohnungswirtschaft einen Prozess zur Entwicklung einer Wohnungsmarktstrategie gestartet, um den Wohnungsmarkt langfristig zu stärken und den aktuellen Herausforderungen wirksam zu begegnen. Hintergrund ist der steigende Bedarf an Wohnraum in Lübeck und der Wunsch vieler Bürger:innen nach bezahlbaren Wohnungen.

Der entsprechende Bericht wird nun den politischen Gremien zur Beratung und Entscheidung vorgelegt.

In einem strukturierten Dialogprozess mit drei moderierten Workshops brachten Expert:innen aus dem Innenministerium Schleswig-Holstein, der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH), Wohnungsverbänden sowie der Architektur wertvolle fachliche Impulse ein. Im Anschluss folgten intensive Diskussionen über die aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt sowie über mögliche Zielsetzungen und Maßnahmenansätze für die Hansestadt Lübeck.

Zentrale Herausforderungen

Eine zentrale Herausforderung, die von den Teilnehmenden betont wurde, ist weiterhin die Sicherstellung von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum. Zwar besteht bereits ausreichend geplantes Baurecht für aktuelle Bedarfe – die eigentliche Herausforderung liegt aktuell jedoch in der baulichen Umsetzung. Gleichzeitig steigen Baukosten, die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum wächst, und der demografische Wandel führt zu neuen Anforderungen wie barrierefreien Angeboten.

Auf dieser Grundlage der Diskussionen wurden zentrale Handlungsfelder, Zielsetzungen und ein priorisierter Maßnahmenkatalog erarbeitet, der die bereits bestehenden Aktivitäten der Hansestadt zielgerichtet ergänzen soll.

Priorisierter Maßnahmenkatalog

Die Verwaltung hat die Vorschläge bewertet und priorisiert, um eine tatsächliche Umsetzung zu gewährleisten. Aufgenommen wurden insbesondere solche Maßnahmen, die unter den aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und den verfügbaren Ressourcen in eigener Verantwortung umsetzbar sind. Die Wohnungsmarktstrategie konzentriert sich somit auf realistisch umsetzbare Schritte unter aktuellen rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen.

Nachhaltige Flächennutzung

Ein viel diskutiertes Thema innerhalb des Prozesses war das Leitbild „+1“. Es steht sinnbildlich für das Bekenntnis, vorhandene Gebäude und Flächen effizienter zu nutzen, etwa durch Aufstockungen oder Nachverdichtungen – also das Bauen in bereits erschlossenen Bereichen. Das Thema ist hochaktuell, da die jüngste Änderung des Baugesetzbuchs („Bauturbo“) neue planungsrechtliche Möglichkeiten eröffnet, um schneller zusätzliches Baurecht für Wohnraum zu schaffen.

Gleichzeitig bleibt die Herausforderung die bestehenden städtebaulichen Qualitäten und die Baukultur nicht aus dem Blick geraten zu lassen. Die Hansestadt Lübeck will diese Chance jedoch aktiv prüfen und im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung nutzen.

Kontinuierlicher Dialog wird verstetigt

Der Prozess soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden, da sich Rahmenbedingungen – wie Förderprogramme oder Baukosten – ständig verändern. Nur so können die entwickelten Maßnahmen regelmäßig überprüft und an neue Entwicklungen angepasst werden.

„Wir haben in einem offenen und konstruktiven Dialog gemeinsam Wege erarbeitet, wie wir den Wohnungsmarkt in Lübeck zukunftsfähig gestalten können. Entscheidend ist nun die konsequente Umsetzung“, betont Bausenatorin Joanna Hagen.

Die Hansestadt Lübeck bündelt mit der Wohnungsmarktstrategie vorhandene Instrumente, schließt identifizierte Lücken und stärkt ihre Handlungsfähigkeit. So wird der Wohnungsmarkt sozial ausgewogen weiterentwickelt und gleichzeitig den Grundsätzen nachhaltiger Stadtentwicklung Rechnung getragen.

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