Veröffentlicht am 07.11.2025

Hansestadt Lübeck beabsichtigt Stärkung des Hafenstandorts durch Gründung des Eigenbetriebs „Hafen Lübeck“

Strategische Neuordnung der städtischen Hafenverwaltung soll ab 1. Januar 2027 starten

Bürgermeister Jan Lindenau legt der Bürgerschaft eine Vorlage zur strategischen Neuordnung der städtischen Hafenverwaltung zur Entscheidung vor. Die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck soll in ihrer Sitzung am 27. November darüber entscheiden. Mit der Vorlage wird der Grundstein für die Entwicklung einer zukunftsorientierten und wirtschaftlich leistungsfähigen Organisation des Port of Lübeck gelegt. Ausgangspunkt war ein Bürgerschaftsauftrag aus dem Jahr 2022 zur Erstellung eines Konzeptes für die strategische Entwicklung des Port of Lübeck auf der Grundlage des Hafenentwicklungsplans 2030.

Folgende Eckpunkte sind mit der strategischen Neuordnung verbunden: Zum 1. Januar 2027 werden die wirtschaftlichen Tätigkeiten des städtischen Bereichs Lübeck Port Authority (LPA) in den neuen Eigenbetrieb „Hafen Lübeck“ (EHL) überführt. Ziel ist es, die Investitionsfähigkeit des Hafens zu stärken, die Transparenz zu erhöhen und die Wettbewerbsposition Lübecks im Ostseeraum als Kernhafen im europäischen TEN-T-Netzwerk langfristig zu sichern. Der Eigenbetrieb wird mit einem Stammkapital von 5 Millionen Euro ausgestattet und übernimmt künftig die Verantwortung für die städtische Hafeninfrastruktur, die Hafenbahn sowie das strategische Hafenmanagement. Die im Eigentum der Hansestadt befindlichen Hafengrundstücke und -anlagen werden dem Betriebsvermögen zugeordnet. Der bestehende Bauausschuss wird künftig als Ausschuss für Bauen und Hafen die Aufgaben des Werkausschusses übernehmen. Guido Kaschel, bisher Bereichsleiter der LPA, soll der neue Werkleiter werden.

„Mit der Gründung des Eigenbetriebs schaffen wir in einem ersten wichtigen Schritt eine moderne und handlungsfähige Struktur, um die Zukunft des Port of Lübeck mit unseren Partnern in der Hafen- und Logistikwirtschaft aktiv zu gestalten“, betont Bürgermeister Jan Lindenau. „Der Hafen ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Region. Durch die neue Organisation können wir Investitionen gezielter steuern und die Entwicklung des Standortes nachhaltig sichern.“

Senatorin Joanna Hagen, zuständig für den Fachbereich Planen und Bauen, erklärt: „Der Port of Lübeck ist wesentlicher Baustein einer abgestimmten städtebaulichen Entwicklung. Die organisatorische Neuordnung stellt mit dem Eigenbetrieb Hafen Lübeck sicher, dass die Projekte des Hafenentwicklungsplans 2030 zielgerichtet umgesetzt werden und der Hafen auf künftige Anforderungen vorbereitet ist.“

Die Gründung des Eigenbetriebs „Hafen Lübeck“ ist Teil eines mehrstufigen Zukunftsmodells, das die Hansestadt Lübeck im Dialog mit der LHG entwickelt hat. In weiteren Phasen sollen die Kompetenzen im Hafenmanagement, im trimodalen Verkehr, bei der Digitalisierung der Prozesse ausgebaut, in der Vermarktung und Marktchancen stärker genutzt werden.

„Unser Ziel ist es, den Hafen Lübeck als leistungs- und wettbewerbsfähige Drehscheibe im Ostseeraum zu positionieren, auch vor dem Hintergrund der Fertigstellung der festen Fehmarnbeltquerung“, so Lindenau abschließend. „Dafür schaffen wir jetzt die richtigen Strukturen.“

Innerhalb des Port of Lübeck umfasst der öffentliche Hafen die Anlagen Skandinavienkai, Vorwerker Hafen, Seelandkai, Schlutupkai I und II, Konstinkai sowie kleinere Hafenteile wie z.B. den Ostpreußenkai, Kohlenhofkai, Burgtorkai, Hansekai, Roddenkoppel und Behnkai. Der Umschlag an den öffentlichen Hafenanlagen betrug im Jahr 2024 rund 21,5 Mio. Tonnen brutto und im Jahr 2025 bis einschließlich August rund 14 Mio. Tonnen brutto.

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