Veröffentlicht am 17.09.2025

Hansestadt Lübeck plant Sanierung des Theaters

Bauausschuss der Hansestadt Lübeck beschließt bestandserhaltende Maßnahmen für das Theater – Hauptausschuss entscheidet am 23. September 2025

Theater Lübeck

Der Bauausschuss der Hansestadt Lübeck hat am Montag, 15. September 2025, den Projektplan zur Sanierung des Theaters Lübeck beschlossen. Die Vorlage wird am 23. September 2025 im Hauptausschuss zur finalen Entscheidung vorgelegt. Ziel ist es, den historischen Theaterbau nachhaltig zu erhalten und den Spielbetrieb auch während der Bauarbeiten sicherzustellen. Die Gesamtkosten für das aktuelle Maßnahmenpaket belaufen sich auf rund 9,3 Millionen Euro.

Die Sanierung wird durch Bundes- und Landesmittel in Höhe von 4,5 Millionen Euro unterstützt. Bereits im November 2020 hatte die Hansestadt Lübeck beim Bund eine formlose Anfrage zur Förderung von Sanierungsmaßnahmen gestellt. Die vom Bund reservierten Mittel stehen bis Ende 2025 bereit – somit ergibt sich die Frist zur Einreichung des zugehörigen Fördermittelantrags, weshalb die Stadt nun zügig handelt.

Maßnahmen im Überblick

Das Maßnahmenpaket umfasst vor allem den Substanzerhalt und die Modernisierung der technischen Infrastruktur. Im Fokus stehen:

Sanierung der Außenfenster und -türen: Die historischen Holzfenster und -türen des Theaterkomplexes von 1908 werden je nach Schadensgrad saniert oder erneuert. Besonders aufwendig ist die Wiederherstellung der Zugänglichkeit und Wartungsmöglichkeit der Fenster in den Kammerspielen, die durch Umnutzungen verstellt wurden.

Überarbeitung von Geländern und Absturzsicherungen: Bauzeitliche Gitter, Geländer und Absturzsicherungen werden instandgesetzt, um den Denkmalschutz zu wahren und die Sicherheit zu erhöhen.

Sanierung der Stahltreppen: Die bauzeitlichen Stahltreppen in den Innenhöfen und am Bühnenturm, die als Fluchttreppen dienen, werden grundlegend überarbeitet. Korrosionsschäden und statische Mängel erfordern teilweise den Austausch von Konstruktionselementen.

Dachflächensanierung: Alle Flachdächer des Ensembles werden erneuert, Steildächer instandgesetzt. Dabei werden auch energetische Verbesserungen umgesetzt, soweit dies denkmalpflegerisch möglich ist.

Denkmalschutz und Nachhaltigkeit

Die Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege entwickelt. Ziel ist es, die historische Bausubstanz zu erhalten und gleichzeitig moderne Standards, etwa im Brandschutz und bei der Energieeffizienz, zu berücksichtigen. Durch die Sanierung der Fenster und Dächer wird eine Energieeinsparung erzielt, ohne das Erscheinungsbild des Baudenkmals zu beeinträchtigen.

Projektablauf und Dringlichkeit

Die Freigabe des Projekts ist dringend erforderlich, um den Förderantrag fristgerecht einreichen zu können. Der weitere Zeitplan sieht vor:

2025: Projektfreigabe, Einreichung Fördermittelantrag, Genehmigungsplanung

2026: Ausführungsplanung, Vorbereitung der Vergabe

2027–2028: Bauausführung, Fertigstellung im 1. Quartal 2028

Weitere Bestandsanalyse: vollumfängliche Sanierung des Theaters langfristig notwendig

Eine vollumfängliche Sanierung des Theaters unter den Gesichtspunkten eines entsprechenden Maßnahmenkatalogs könnte einen Umfang von bis 217 Mio. Euro erreichen. Selbst eine Sanierung des Theaters, die beispielsweise Verbesserungen des Spielbetriebs, technisch notwendige Modernisierungen, großflächige Renovierungen/Erneuerungen von Oberflächen nicht berücksichtigen würde, könnte einen Umfang von bis 120 Mio. Euro bedeuten.

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