Veröffentlicht am 11.11.2024

Erinnerung an (Un)sichtbare Geschichten

Thementag zu Lübecks verborgener migrantischer Geschichte am 15. November 2024 im Übergangshaus

ÜBERGANGSHAUS - Aussenansicht

Die Lübecker Stadtgesellschaft setzt sich aus Menschen mit Wurzeln in rund 160 Nationen zusammen. Während diese Vielfalt häufig als ein aktuelles Phänomen begriffen wird, hat die Zuwanderung nach Lübeck in Wahrheit eine ebenso lange, wie weithin unbekannte Geschichte. Bereits im 17. und 18. Jahrhundert sind Menschen aus Asien und Afrika in unserer Stadt nachweisbar. Ihre Biographien sind meist mit den Erfahrungen von Kolonialismus und Sklavenhandel verbunden, ihre ursprünglichen Namen und Herkunftsländer heute oft nicht mehr bekannt und es gibt auch keine Bilder von ihnen.

Wie können wir an diese Menschen heute angemessen erinnern und sie würdigen? Wie gehen wir mit den kolonialen Spuren in unserem Stadtraum um? Oder mit der Tatsache, dass aus jener Zeit stammende Denkmuster und Vorurteile das Leben von Menschen mit Migrationshintergrund bis heute prägen? Wie könnten zum Beispiel nach 1945 im Rahmen der Anwerbeabkommen zugezogene sogenannte „Gastarbeiter:innen“, die wichtiger und wertvoller Bestandteil unserer Stadtgesellschaft sind, gewürdigt werden? Diesen Fragen und weiteren widmet sich der im Rahmen der „Zeit des Erinnerns“ stattfindende Thementag am Freitag, 15. November 2024, von 14 bis 19.30 Uhr im Lübecker Übergangshaus, Königstraße 54.

Ein Stadtspaziergang, Kurzvorträge, eine Pop-Up Ausstellung und künstlerische Ansätzen, wie einer Performance der südafrikanischen Artistic Directorin Jessica Nupen (Kampnagel), sollen Einblicke in diese (un)sichtbaren Geschichten geben, Fragen aufwerfen, Diskussionen anregen und vor allen Dingen die Betroffenen selbst zu Wort kommen lassen

Programm Remembering (In)Visible Histories

·         Begrüßung 14.30 Uhr

o    Postkolonialer Stadtspaziergang mit der Historikerin Stella Barsch

·         16 bis 17.30 Uhr:

o    Kolonialismus und Lübecks [In]Visible Histories

o    Einführung von Dr. Lars Frühsorge (Sammlung Kulturen der Welt)

o    Impulsvortrag von Richard Natka (Universität Kinshasa)

o    Performance von Jessica Nupen (Kampnagel, Hamburg)

·         18 bis 19.30 Uhr:

o    Alltagsrassismus und Lübeck als multikultureller Ort

o    Einführung von Evans Gumbe (Technische Hochschule Lübeck)

o    Erfahrungsbericht von Hanna Gyamfi (Lübecker Aktivistin und Studierende)

o    Beitrag des Forums für Migrant:innen

·         Abschließende offene Diskussionsrunde

Die Veranstaltung ist eine Initiative der Sammlung Kulturen der Welt in Kooperation mit der Stabstelle Migration und Ehrenamt, dem Forum für Migrant:innen und der Koordinationsstelle für Erinnerungskultur. Der Eintritt ist für alle Interessierten frei und die Veranstaltenden freuen sich auf einen respektvollen und konstruktiven Austausch.

+++