Veröffentlicht am 19.09.2024

Schüler:innenprojekt MeineWelt.Fehmarnbelt gestartet

Lübeck und Næstved bringen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Unterricht

MeineWelt.Fehmarnbelt: Schüler:innen beim Workshop in der Baltic Schule.

Die Hansestadt Lübeck und die dänische Kommune Næstved haben das EU finanzierte Interreg-Projekt „MeineWelt.Fehmarnbelt“ gestartet. Es ist Teil des Interreg-Gesamtprojekts „Fehmarn Belt Learning Region“. Beide Partner bringen Schüler:innen als Jugendbotschafter:innen in einen Austausch und starten konkrete Projekte: Top-Themen sind Demokratie, Nachhaltigkeit, Lebensqualität und Erwartungen an den Arbeitsmarkt. Erstmals wird damit ein grenzüberschreitendes Projekt systematisch an den Schulunterricht angegliedert. Am Ende des dreijährigen Projekts sollen die Lern- und Austauschmodule auch für andere Schulen zugänglich gemacht werden.

Die Initiative kam federführend von der Hansestadt Lübeck, Bereich Schule und Sport, zusammen mit der Kommune Næstved auf der dänischen Insel Seeland. Sowohl die Baltic Schule in Lübeck als Europaschule wie auch die Gymnasien in Næstved und Køge nehmen teil. Anlass, sich in den Schulen mit den Themen Nachhaltigkeit und Lebensqualität auseinander zu setzen, ist der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels, der ab dem Jahr 2029 die deutsche Insel Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden und die Fahrzeit von Lübeck nach Kopenhagen auf zweieinhalb Stunden verkürzen wird.

„Ausführlich wurde in den vergangenen Jahren über die Chancen durch den kommenden Fehmarnbelt-Tunnel gesprochen. In Anbetracht herausfordernder Zeiten und großer Veränderungen wollen wir mit jungen Menschen über den Schulunterricht einen systematischen Dialog starten: Was zeichnet für euch Lebensqualität in einer deutsch-dänischen Grenzregion aus? Aus den Antworten werden wir konkrete Aktivitäten ableiten. Darum geht es bei Meine Welt Fehmarnbelt.“, erläutert Dr. Hans-Joachim Friedemann, Leiter des Fachbereichs Schule und Sport bei der Hansestadt Lübeck, den Ansatz des deutsch-dänischen Interreg-Projekts.

Den Auftakt macht die Baltic Schule in Lübeck. Die Europaschule will in den kommenden drei Jahren im Oberstufenunterricht Wissen über die deutsch-dänischen Grenzregion vermitteln und gemeinsame Aktivitäten mit den dänischen Schulen starten. „Der Auftakt ist gemacht. Im Juli haben über 40 Schüler:innen unserer Schule historische Gebäude in Næstved und die Graffiti-Kunst angesehen, sowie eigene Graffitis erstellt und so die Eindrücke und Vorstellungen unmittelbar vor Ort visualisiert. Ein gelungener Einstieg in unser völkerverständigendes Projekt, erläutert Michael Schäufler, Koordinator Europaschule bei der Baltic Schule. Eindrücke vom Projektauftakt können bei Instagram oder auf der Homepage meineweltfehmarnbelt.de abgerufen werden.

Auch die dänischen Schulen haben bereits ihre Arbeit im Projekt aufgenommen. Ein erstes virtuelles Zusammentreffen der deutschen Lehrer:innen mit den Kolleg:innen der dänischen Gymnasien aus Køge und Næstved hat stattgefunden. „Wir freuen uns sehr über das Engagement der Lübecker Schulen. Von dänischer Seite gibt es ein großes Interesse, den Austausch an Schulen in der Fehmarnbelt Region zu vertiefen. Um die gemeinsame Zukunft zu gestalten und junge Menschen hier zu binden, müssen wir die Zielgruppe, eben die Jugend, nicht zu Adressaten, sondern zu Absendern machen. Eben deshalb wollen wir kreative und nachhaltige Schülerprojekte von Næstved bis Lübeck jetzt starten“, sagt Jeppe Cecil Pers, Projektleiter bei der Næstved Kommune. 

Geplant ist noch in diesem Jahr ein Schüler-Ausflug von dänischen Schüler:innen nach Lübeck, um die Hansestadt zu entdecken und eine gemeinsame Aktivität zu starten. Die regelmäßige Zusammenarbeit über den Schulunterricht erfolgt dann ab Frühjahr 2025.

„Zu den Fehmarnbelt Days im Juni 2025 in Lübeck, dem etablierten und größten Netzwerktreffen von Deutschen und Dänen, wollen wir dann in Lübeck öffentlich präsentieren und diskutieren, wie unsere Schüler:innen sich ein nachhaltiges Miteinander am Fehmarnbelt vorstellen, was Lebensqualität und gelebte Völkerverständigung für sie ausmacht und was sie vom Arbeitsmarkt erwarten“.

Geplant sind darüber hinaus eine große Jugendkonferenz und -workshops mit einer breiten crossmedialen Beteiligungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Hierfür zeichnet sich – beauftragt durch die Hansestadt Lübeck – die Lübecker Agentur twkom – Gesellschaft für strategische-crossmedial Kommunikation verantwortlich. Bis 2026 läuft das Interreg-Jugendbotschafterprojekt „MeineWelt.Fehmarnbelt“. Am Ende sollen Lernmodule entwickelt sein, die alle Schulen in Deutschland und Dänemark nutzen können. 

Hintergrund

„MeineWelt.Fehmarnbelt“ – das Jugendbotschafter-Projekt der Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit der Næstved Kommune ist Teilziel 3 des Interreg-Projekts „Fehmarn Belt Learning Region“, an dem über 40 Netzwerkpartner aus beiden Ländern vertreten sind. Es wird mit über 2 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert.  Das EU-Förderprogramm Interreg unterstützt Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auch in der deutsch-dänischen Region am Fehmarnbelt.

Weitere Infos: https://www.meineweltfehmarnbelt.de +++