Veröffentlicht am 17.06.2024

Bäume, Gräser und Blühwiesen für die Priwall-Promenade

Stadt will 486.000 Euro in die Begrünung und damit in den Umwelt-/Natur- und Gesundheitsschutz investieren

Stadt will 486.000 Euro in die Begrünung der Priwall-Promenade und damit in den Umwelt-/Natur- und Gesundheitsschutz investieren.

Weniger Steine und mehr Grün, so soll sich die Priwall-Promenade zum Frühjahr 2025 präsentieren. Geplant ist die Aufstellung von Baumkübeln auf der Promenadenfläche, der Austausch der Rasenflächen oberhalb des Deckwerks gegen Strandhafer oder Blühwiesen. Rund 486.000 Euro will der Bereich Schule und Sport in die Neugestaltung investieren. Jährlich wird mit rund 20.000 Euro für Pflege und Bewässerung gerechnet.

Mit der Umgestaltung der Priwall-Promenade wird damit ein Wunsch der Anliegenden und Gäste umgesetzt, zumindest einen Teil der rund 15.000 Quadratmeter großen Fläche zu beschatten und zu begrünen. Gleichzeitig wird damit die Aufenthaltsqualität im Sinne des Umwelt- und Naturschutzes sowie des Gesundheitsschutzes verbessert. Statt einer fast vollständig versiegelten Fläche, werden Inseln geschaffen, die nicht nur ein Nahrungsangebot für Vögel und Insekten darstellen, sondern im Schatten und Windschutz auch Plätze zur Erholung bieten. Zudem ist davon auszugehen, dass sich aufgrund der geplanten Bepflanzung und der damit verbundenen möglichen Verdunstung das Mikroklima positiv verändert.

40 Kübel in ovaler Form passend zu den Bänken

Aufgrund der zahlreichen Versorgungsleitungen, die unter dem Belag der Promenade verlaufen, kann eine Bodenbepflanzung nicht umgesetzt werden. Außerdem wären die möglichen Flächen zur Bodenbepflanzung stark limitiert, unter anderem durch die erforderlichen Feuerwehr-Aufstellflächen, Lieferverkehre und Veranstaltungsbereiche. Vor diesem Hintergrund kommt nur eine Kübel-Bepflanzung infrage.

Entlang der Promenade sollen 40 Baumkübel punktuell bzw. gruppiert aufgestellt werden, vorzugsweise in der Nähe von Sitzbänken bzw. der großen Freitreppe. Auf dem zentralen Platz ist eine Baumgruppe mit einem größeren Baum als Solitär geplant, da die Häuserschatten diesen Platz nicht erreichen, sich aber besonders viele Menschen in diesem Bereich aufhalten. In ihrer Form sollen sich die Kübel in die bestehende Formensprache einfügen, um nicht als störend wahrgenommen zu werden. Daher sind die Kübel in einer ovalen Form geplant, in Anlehnung an die bootsförmigen Sitzbänke. Sie sollen auch in Größe und Farbgebung den Sitzbänken nachempfunden werden. Für Veranstaltungen lassen sich die Kübel eingeschränkt fortbewegen. Als Material eignet sich aus Langlebigkeits- und Kostengründen Aluminium am besten. Alternative Materialien wie Beton, Holz oder Recyclingmaterial wurden im Planungsprozess für die Kübel, auch unter Einbeziehung der Lübecker Erfahrungswerte vom Koberg, verworfen.

Heimische Gehölze und insektenwirksame Gräser

 Verwendet werden sollen solche Pflanzen, die sowohl das raue Ostsee-Klima aushalten, als auch das Leben in einem Kübel gut überstehen sowie die gewünschten Eigenschaften zur Beschattung und für den Naturschutz mitbringen. So werden zum Beispiel die Bruchweide als heimisches Gehölz, die Schwarzkiefer als immergrünes Gehölz und die gärtnerischen Gehölze Schnurbaum, Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch und Kupferfelsenbirne als geeignet eingeschätzt. Dem Schnurbaum als Klimagehölz wird eine außerordentliche Anpassungsfähigkeit bei Extremwetter nachgesagt. Die Kupferfelsenbirne trägt essbare Früchte und besticht mit ihren malerischen Farbakzenten. Die Schwarzkiefer ist prägend für die Umgebung und bereits am Grillplatz der Promenade gepflanzt. Alle der genannten Arten sollen in einer Wuchshöhe von ca. vier bis fünf Metern-aufgestellt werden und lassen somit ein Durchgehen und Verweilen unter der schattigen Krone zu. Die Ballen werden im Kübel verankert, damit kräftige Winde die Pflanzen nicht entreißen können. Insektenwirksame Gräser und Stauden wie Lavendel, ergänzen die Bepflanzung.

Das Projekt wird jetzt in den politischen Gremien beraten, die Entscheidung trifft die Bürgerschaft. Die Vorlage hierzu ist abrufbar unter www.luebeck.de/politik

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