Aufgrund der aktuellen Geflüchtetensituation und der damit verbundenen Zuweisungen des Landes steht die Hansestadt Lübeck vor erheblichen Herausforderungen, um die flüchtenden Menschen in Wohnunterkünften unterzubringen. Hinzu kommt, dass bisherige Mietverhältnisse auslaufen und nicht verlängert werden, so dass bis März 2025 etwa 400 Plätze wegfallen. Diese dann fehlenden Plätze können auch nicht durch die Neuanmietungen in der Gutenbergstraße und in der Königstraße kompensiert werden. Vor diesem Hintergrund hat der Hauptausschuss am 14. Mai 2024 der Anmietung des Gebäudes in Kücknitz Am Teichberg zum 1. März 2025 zugestimmt. Ab April 2025 wäre dann nach Möblierung eine Nutzung möglich.
Das in einer Nebenstraße an der Autobahn im Bezirk Kücknitz gelegene Wohnhaus verfügt über eine Fläche von rund 2400 Quadratmetern. Die Immobilie war der Hauptsitz einer Tischlerei mit umfangreichen Büro, Lager- und Werkstattflächen. Das Gebäude wurde bereits komplett entkernt und befindet sich im Rohbauzustand. Der Eigentümer hat Architekten und Planer beauftragt, um die Umnutzung zu beantragen und den Umbau für insgesamt 45 abgetrennte Zimmer in die Wege zu leiten. Bis zu 130 Personen soll hier eine Unterkunft ermöglicht werden. Den Bewohnenden sollen in ihren Zimmern eigene oder mit einem weiteren Zimmer geteilte Sanitäranlagen und Duschen zur Verfügung stehen. Zudem sieht die Planung eigene Küchen in den Zimmern zur Selbstversorgung der Bewohnenden vor. Durch die Verteilung der Zimmer über vier Etagen können die Einheiten zudem flexibel belegt werden. Im Erdgeschoss sollen für insgesamt 32 Personen barrierefreie Wohneinheiten gebaut werden, welche mittlerweile auch verstärkt benötigt werden.
Dezentrale Unterbringung in kleinen Einheiten optimiert Integration
Es ist zwingend erforderlich, dass die Hansestadt Lübeck zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten schafft, die für einen längeren Zeitraum, hier fünf Jahre, Planungssicherheit gewährleisten. Mit der Anmietung der Immobilie Am Teichweg wird das erfolgreiche Konzept, kleinere, dezentrale Gemeinschaftsunterkünfte statt einer großen Gemeinschaftsunterkunft zu schaffen, um so eine optimale Betreuung und Integration zu gewährleisten, fortgesetzt. Eine Unterbringung in Notunterkünften soll nach Möglichkeit vermieden werden. Mit externen Anmietungen können Kapazitäten geschaffen werden, um die entstehenden Bedarfe zu decken. Weitere Unterbringungsmöglichkeiten befinden sich aktuell in der Prüfung und Planung.
Die Nachbarschaft in Kücknitz wird rechtzeitig vor Inbetriebnahme der Gemeinschaftsunterkunft über die Details informiert.
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