Veröffentlicht am 10.11.2023

KULTURTREIBHAUS 2023 – ZUKUNFTSFORUM KULTUR

Lübecks freie Kulturszene wird an der Kulturentwicklungsplanung der Stadt beteiligt

160 freie Kulturschaffende sowie Vertreter:innen der Verwaltung, Politik und Stiftungen trafen sich in den Media Docks, um sich über die Weiterentwicklung der kommunalen Kulturförderung und der kulturellen Bildung in Lübeck auszutauschen.

Am Freitag, 10. November 2023, trafen sich 160 freie Kulturschaffende sowie Vertreter:innen der Verwaltung, Politik und Stiftungen in den Media Docks, um sich über die Weiterentwicklung der kommunalen Kulturförderung, der kulturellen Bildung sowie der kreativen Räume in Lübeck auszutauschen. Eingeladen hatten das Kulturtreibhaus und das Kulturbüro der Hansestadt, unterstützt von der Possehl-Stiftung.

Die Veranstaltung knüpfte an das große Netzwerktreffen der lokalen Kulturszene „Kulturtreibhaus 2019“ in Travemünde an. Vorausgegangen waren in diesem Jahr insgesamt sieben, vom Kulturbüro durchgeführte Spartennetzwerktreffen, in denen die drei Themen als wichtige Handlungsfelder für Lübeck identifiziert wurden. „Finanzielle Sicherheit, Bildung und Teilhabe sowie Orte, an denen Kunst und Kultur produziert, erlebt und diskutiert werden kann, bilden das Fundament kreativer Schaffenskraft für unsere Stadt“, erklärt Bürgermeister Jan Lindenau. „Mit der beteiligungsorientierten Kulturentwicklungsplanung werden wir die Rahmenbedingungen für die freie und professionelle Kultur in Lübeck weiterentwickeln.“

In drei Workshops und einem Open Space diskutierten die Teilnehmenden Eckpunkte für die Weiterentwicklung der kommunalen Kulturförderung für die freie Szene. Kurt Eichler, Vorstand der Kommunalpolitischen Gesellschaft e. V. und des Bundesprogramms Fonds Soziokultur, hob dabei die ausreichende und dauerhafte Förderung der freien Kultureinrichtungen als besonders wichtiges Instrument hervor. Das Thema Kulturelle Bildung beleuchtete Katja Markmann, Fachberaterin für kulturelle Bildung in Lübeck und Lehrerin am Katharineum zu Lübeck, anhand von konkreten Beispielen an Lübecker Schulen und den schulischen Anforderungen an kulturelle Projekte.

Kultursenatorin Monika Frank: „Die heutige Veranstaltung ist wesentlicher Meilenstein im Prozess der Kulturentwicklungsplanung, weil sie den spartenübergreifenden Dialog ebenso fördert wie den Austausch mit Verantwortlichen aus Verwaltung, Politik und Stiftungen. In den bisherigen Veranstaltungen und Gesprächen haben sich Kulturförderung, Orte für Kultur sowie die kulturelle Bildung als ganz zentrale Themen der Kulturentwicklung herauskristallisiert. Als auch für Bildung und Jugend zuständige Senatorin freut mich insbesondere der letztgenannte Schwerpunkt, weil er zeigt, wie stark die kulturelle Entwicklung junger Menschen in den Blick genommen wird.“

Mit dem Versuchshaus des Kulturhorst e.V. in der Breiten Straße (ehemals Phönix Apotheke) und dem Zentrum für Musikkultur e. V. in St. Lorenz Nord gibt es erste erfolgreiche Initiativen zur Entwicklung offener Kreativräume aus Lübecks Kulturszene selbst. In solch offenen Kreativräumen sah Jakob Sturm, Beauftragter des Landes Hessen für Räume der Kultur- und Kreativwirtschaft, auch ein wichtiges Instrument für eine vielfältige Innenstadtentwicklung. Wie dabei das städtische Leerstandsmanagement unterstützen kann, machte Stefan Krappa, Projektleiter Innenstadtentwicklung und Leerstandsmanagement bei der Wirtschaftsförderung Lübeck, im Workshop deutlich. Als Auftrag an die Kulturschaffenden wurde gleichzeitig zurückgespielt, dass es ihr Engagement für Kreativräume auch jenseits der Altstadtinsel braucht.

Die Themen und Ergebnisse der Veranstaltung fließen in den Kulturentwicklungsplan der Stadt ein, wie Kultursenatorin Frank versicherte. Dieser soll im Herbst des kommenden Jahres von der Bürgerschaft beschlossen werden. „Die große Beteiligung der freien Kulturszene Lübecks zum Kulturtreibhaus 2019 und auch jetzt wieder zeigt, wie wichtig und konstruktiv solch übergreifende Formate der Begegnung, des Austauschs und der Zusammenarbeit sind. Wir als Possehl-Stiftung freuen uns sehr, dafür Unterstützung gegeben zu haben“, betont Max Schön, Vorstand der Possehl-Stiftung.

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