Veröffentlicht am 26.10.2023

Neuer Lübeck-Takt im Busverkehr stellt Weichen für Mobilitätswende in Lübeck

Bürgermeister Jan Lindenau und Stadtwerke Mobil stellen Verbesserungen im Lübecker Nahverkehr zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember vor

Weitreichende Verbesserungen des Lübecker ÖPNV zum Fahrplanwechsel, v.l.n.r. Jan Lindenau, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, Andreas Ortz, Geschäftsführer der Stadtwerke Mobil, Joanna Hagen, Bausenatorin der Hansestadt Lübeck

Die Hansestadt Lübeck setzt einen Meilenstein für die Umsetzung der Mobilitätswende: Mit dem Startschuss für den „Lübeck-Takt“ zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember sowie der Anbindung des neuen Bahnhaltepunkts Moisling als wichtigen Mobilitätshub in Lübeck, steht gemeinsam mit weiteren Maßnahmen die größte Verbesserung im ÖPNV-Netz seit mehr als zehn Jahren an.

Es ist soweit. In großen Schritten kündigt sich die Realisierung des neuen Bahnhaltepunkts Lübeck-Moisling an der Bahnstrecke Lübeck – Hamburg an und die Vorfreude ist groß: „Durch den Stationsneubau in Moisling eröffnen sich ganz neue Optionen in der Mobilität der Menschen“, betont Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau die Wichtigkeit des Projekts.

Die Hansestadt Lübeck hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Projekt weit über den Stadtteil hinaus positiv wirken zu lassen und im Zuge dessen ein Leuchtturmprojekt für den ÖPNV umzusetzen: So soll es für umliegende Bereiche der Stadt wie Buntekuh, Roter Löwe, Genin und Roggenhorst zukünftig optimierte Reiseketten aus Bus und Bahn von und nach Hamburg geben. Hierzu werden die Buslinien 5, 7, 11 und 12 den neuen Bahnhaltepunkt anfahren und anhand der Abfahrtszeiten mit den Zügen der Linien RE 8 und RE 80 verknüpft.

 „Für den Bahnhaltepunkt ist eine gute Verknüpfung des Schienenverkehrs mit dem Busnetz für einen nachhaltigen Erfolg essentiell – im Sinne von `Bahn und Bus aus einem Guss´“, erklärt dazu Bausenatorin Joanna Hagen. Der Bahnhaltepunkt Moisling werde damit zukünftig zu einem weiteren wichtigen Mobilitäts-Knotenpunkt mit einer perfekten Anbindung an die Busse der Stadtwerke Lübeck Mobil, kürzeren Reisezeiten von und nach Hamburg und damit besonders attraktiv für Pendler:innen.

Der Lübeck-Takt kommt

Die zum Fahrplanwechsel gemeinsam von der Hansestadt Lübeck und der Stadtwerke Lübeck Mobil realisierten Verbesserungen gehen aber noch weiter, denn der „Lübeck-Takt“ kommt – auf ersten wichtigen Hauptachsen.

Die Linie 5 (Moisling – Innenstadt – Eichholz) fährt künftig montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr durchgehend alle zehn Minuten. Die Linie 11 wird in diesem Zeitraum alle 10 bis 20 Minuten abfahren und bildet somit gemeinsam mit der Linie 21 auf der Ziegelstraße und der Linie 4 auf der Marlistraße einen 10-Minuten-Takt. Damit werden nicht nur am Bahnhaltepunkt Moisling, sondern auch am Kaufhof ideale Anschlussbeziehungen hergestellt.

Darüber hinaus fährt die Linie 12 montags bis freitags zwischen 6 und 20 Uhr in einem 30-Minuten-Takt zwischen den Haltestellen Bauernweg und Bahnhof Moisling.

Insgesamt werden damit zukünftig die folgenden Strecken im 10-Minuten-Takt bedient:

·         Buntekuh – Ziegelstraße – ZOB / Hbf – Altstadtinsel (Linien 11 und 21)

·         Altstadtinsel – Gustav-Radbruch-Platz – Kaufhof – Wesloer Brücke (Linien 4 und 11)

·         Moisling Bf – Roter Löwe – Moislinger Allee – ZOB / Hbf – Altstadtinsel (Linie 5)

·         ZOB / Hbf – Altstadtinsel – Kaufhof – Brandenbaum – Eichholz (Linie 5)

„Durch diesen neuen `Lübeck-Takt´ wird der ÖPNV gemäß der Zielvorstellungen der Politik ein ganzes Stück weiter in Richtung Verkehrswende entwickelt“, freut sich Lübecks Verkehrswendebeauftragter Michael Stödter. „Ein 10-Minuten-Takt ist einfach merkbar und ermöglicht es, flexibel zur Haltestelle zu gehen. In vielen Städten mit einem Grundtakt von 10 Minuten erfreut sich der ÖPNV einer größeren Beliebtheit, sodass wir dem Ziel einer Steigerung der Fahrgastzahlen dadurch nochmal deutlich näherkommen.“

Andreas Ortz, Geschäftsführer von SWL Mobil unterstreicht: „Ein leistungsfähiger ÖPNV ist das Rückgrat der Mobilitätswende. Mit der Einführung des Lübeck-Takts wird dieser in Lübeck noch attraktiver und einfacher. Das wird mehr Menschen dazu bewegen ein- und umzusteigen. Die SWL Mobil zeigt gleichzeitig, dass sie als Unternehmen mit hoher Kompetenz in Planung und Betrieb jeden Schritt einer Mobilitätswende maßgeblich mitgestalten kann.“

Neue Linienwege, neue Anbindungen, neue Haltestellen

Zusätzlich zu diesen großen Änderungen sind zum Fahrplanwechsel im Dezember noch weitere Verbesserungen geplant: „Besonders freuen wir uns, dass die neue Haltestelle `Auf dem Schild´ in Moisling künftig mit der Linie 11 eine direkte Verbindung in die Innenstadt bietet, die künftig sogar montags bis freitags tagsüber alle 10 bis 20 Minuten bedient wird“, freut sich Lübecks Bausenatorin Joanna Hagen. „Der Grundstein hierfür wurde bereits im letzten Jahr gelegt, mit dem Neubau der barrierefreien Haltestelle, die nun auch noch über einen sehr dichten, attraktiven Takt in die Innenstadt verfügt.“

Da die Linie 11 dann über die Haltestellen Auf dem Schild, Fasanenweg und die neu eingerichtete Haltestelle Neue Mitte Moisling geführt wird, fährt die Linie 12 zukünftig neu die Haltestelle Mühlenweg in der Niendorfer Straße an. Zudem wird die Linie 11 nach Moorgarten bzw. Klein Wesenberg fahren und dort die Linie 7 ersetzen.

Auch deutliche Verbesserungen im Abendverkehr geplant

„Getreu dem neuen Stadtwerke-Motto `Von Moin bis Spät´ freuen wir uns, unseren Fahrgästen ab dem kommenden Fahrplanwechsel auch ein deutlich verbessertes Spätangebot bereitstellen zu können“, erläutert Carolin Höhnke, Leiterin der Mobilitätsplanung bei der SWL Mobil.

Im Einzelnen sind das im Uhrzeigersinn die folgenden Strecken in und um Lübeck:

·         Altstadtinsel – ZOB / Hbf – Schwartauer Allee – Bad Schwartau (Linien 1 und 10)

·         ZOB / Hbf – Altstadtinsel – GRP – Kücknitz – Travemünde (Linien 30 und 31)

·         ZOB / Hbf – Altstadtinsel – GRP – Kaufhof – Wesloer Brücke – Schlutup (Linie 11)

·         ZOB / Hbf – Altstadtinsel – Kaufhof – Brandenbaum – Eichholz (Linie 5)

·         ZOB / Hbf – Altstadtinsel – Ratzeburger Allee – Mönkhofer Weg – Technische Hochschule (Linien 1 und 9)

·         ZOB / Hbf – Altstadtinsel – Kronsforder Allee – Sana-Kliniken (Linien 2 und 16)

·         Altstadtinsel – ZOB / Hbf – Moislinger Allee – Roter Löwe – Bf Moisling (Linie 5)

·         Altstadtinsel – ZOB / Hbf – Märkisches Viertel – Roter Löwe – Buntekuh – Hamburger Straße (Linien 6 und 16)

·         Altstadtinsel – ZOB / Hbf – Ziegelstraße – Buntekuh (Linie 11)

·         ZOB / Hbf – Fackenburger Allee – Kurzer Weg (Linien 7 und 9)

Stellenweise werden darüber hinaus noch weitere Fahrmöglichkeiten im Abend- und Spätverkehr mit den Schnell- und Regionalbussen der Linien 500, 7650, 8710 und 8720 angeboten.

Künftig wird es im Spätverkehr am Hauptbahnhof bzw. ZOB besser aufeinander abgestimmte Abfahrtszeiten zur idealen Verknüpfung zwischen Bus und Zug sowie zwischen Bus und Bus geben – mit Anschlüssen, die jeweils in beiden Richtungen angeboten werden können. Weitere wichtige Verbindungen im Spätverkehr werden am neuen Bahnhaltepunkt Moisling und am Kaufhof eingerichtet.

Umfangreiche Verbesserungen

Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau freut sich auch als treuer Stammkunde des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf die umfangreichen Verbesserungen in etwas mehr als zwei Monaten: „Ich freue mich, dass die Hansestadt Lübeck als Aufgabenträger des Nahverkehrs gemeinsam mit der städtischen Tochter SWL Mobil auf diesen besonders großen Fahrplanwechsel hingearbeitet hat, der sich als sehr großer Wurf für die Weiterentwicklung des Lübecker ÖPNV herausstellen wird. Vielen Menschen wird dadurch die Nutzung von Bus und Bahn wieder schmackhaft gemacht.“

Doch die Hansestadt beabsichtigt noch einen weiteren Ausbau in den kommenden Jahren, wie Lindenau betont: „Neben den Meilensteinen in den letzten Jahren, wie dem Schließen von Taktlücken zum Fahrplanwechsel 2021/2022, dem Abbau von Pulkverkehren hin zu dichteren Takten auf einigen Relationen zum Fahrplanwechsel 2022/2023 und der Abschaffung der Preisstufe 3 wollen wir bei der Attraktivierung des ÖPNV weiter Takt halten und mit dem 5. Regionalen Nahverkehrsplan ein nachhaltiges Konzept für die nahe Zukunft umsetzen.“

+++