Die Modernisierung der Musik- und Kongresshalle (MUK) schreitet voran. Nachdem im ersten Bauabschnitt der Konzertsaal, die angrenzenden Flurbereiche sowie das Foyer erfolgreich saniert wurden, stehen im aktuellen zweiten Bauabschnitt die Sicherheits- und Anlagentechnik, der Orchesterprobensaal, die Konferenz- und Seminarräume, der Verwaltungsbereich, die Kellerräume, die Rotunde sowie die Küchenbereiche im Blickpunkt. Zu weiten Teilen konnten die Arbeiten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Leider kommt es jedoch auch zu ungeplanten Verzögerungen:
· Bedingt durch die Corona-Pandemie und der damit verbundenen Kontaktbeschränkungen, mussten Arbeiten zeitlich und räumlich entzerrt werden.
· Es kam zu ersten Lieferschwierigkeiten, die sich aufgrund der aktuellen politischen Situation weiterhin fortsetzen.
· Die Zwischennutzung der MUK als Impfzentrum erforderte eine Umplanung der Arbeitsabläufe und des Bauzeitenplans.
· Festgestellte Mängel in Planung und Ausführung an Teilen der sanitären Gebäudeausstattung machen eine Überarbeitung erforderlich.
· Dem Planungsbüro für technische Ausstattung sowie einer ausführenden Firma für den Bereich Heizung, Lüftung und Sanitär musste während der Bauphase gekündigt werden, sodass Neuausschreibungen notwendig wurden und werden.
Zudem wurden im Zuge der umfangreichen Sanierungsmaßnahme weitere verschleißbedingte Defekte an bestehenden, technischen Anlagen festgestellt. Betroffen sind insbesondere der Kühlturm sowie die Wärmeverteilung der Heizungsanlage, die einer Modernisierung bedürfen.
Vor diesem Hintergrund kann der zweite Bauabschnitt voraussichtlich erst Mitte 2023 abgeschlossen werden, rund eineinhalb Jahre später als geplant. Gleichzeitig erfordern die aufgedeckten Mängel die Planung weiterer Baumaßnahmen in den kommenden Jahren.
Geplante Modernisierung erweitern
„Mit den Baumaßnahmen erhalten wir nicht nur den Status quo. Unser Ziel ist es, die MUK als moderne Veranstaltungsstätte zu etablieren: Wir schaffen mehr Sicherheit für die Besucher:innen, bessere Rahmenbedingungen für die Künstler:innen und die Beschäftigten. Die MUK wird energetisch aufgewertet, barrierefrei, nachhaltig und klimafreundlich“, betont Bausenatorin Joanna Hagen. „Rückblickend haben wir bereits viele Meilensteine der umfangreichen Sanierung innerhalb kürzester Zeit geplant und umgesetzt. Leider haben wir nicht auf alle Faktoren einen direkten Einfluss, sodass es zu ungewollten Verzögerungen kommt. Und auch neue Mängel durch Verschleiß sind bei einem Gebäude mit intensiver Nutzung nach rund 28 Jahren nicht auszuschließen. Umso wichtiger ist es nun, die Weichen für die Zukunft zu stellen und das Gebäude auf künftige Anforderungen auszurichten.“
Vor diesem Hintergrund schlägt das Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck (GMHL) vor, die Sanierung um einen dritten Bauabschnitt zu erweitern. Dieser würde die Möglichkeit bieten, die Mängel in Planung und Ausführung an Teilen der sanitären Gebäudeausstattung zu beheben sowie den Kühlturm und die Wärmeverteilung der Heizungsanlage technisch zu modernisieren. Zudem würde der dritte Bauabschnitt die Chance eröffnen, die Erzeugung regenerativer Energien durch eine zusätzliche Photovoltaikanlage auf dem Tonnendach auszubauen und somit die klimafreundliche Energieversorgung des Gebäudes zu fördern.
Ein erster aufgestellter Rahmenterminplan für den dritten Bauabschnitt könnte eine Aufnahme der Bauarbeiten im Juli 2024 und eine Fertigstellung im Juni 2025 vorsehen. Die Gesamtkosten des Bauabschnittes werden derzeit auf etwa 4 Millionen Euro geschätzt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Budget des zweiten Bauabschnitts von 14,7 Millionen Euro erst mit 12,7 Millionen Euro ausgeschöpft sein wird, da ein Teil der Leistungen im dritten Bauabschnitt erfolgen soll.
Veranstaltungen finden weiterhin statt
Der laufende Geschäfts- und Veranstaltungsbetrieb der MUK und die Sanierungsarbeiten sollen weiterhin eng aufeinander abgestimmt erfolgen, sodass der Betrieb der Musik- und Kongresshalle möglichst uneingeschränkt stattfinden kann. Der überwiegende Teil der Arbeiten findet zudem in den Technikräumen statt, so dass die Veranstaltungsflächen kaum betroffen sind.
Das Eröffnungskonzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) in 2024 wird vor dem Baustart wie gewohnt in der MUK stattfinden können. 2025 wird es keine Einschränkungen für das Festival geben.
Politische Gremien treffen Entscheidung
Regelmäßig berichtet das GMHL im Bauausschuss über den Sachstand aktueller Bauprojekte. Erstmalig thematisiert das GMHL einen möglichen dritten Bauabschnitt zur Sanierung der MUK im heutigen Bauausschuss, 21. November 2022, im Rahmen einer mündlichen Berichterstattung. Die Freigabe zur Umsetzung eines dritten Bauabschnittes würde nach Abschluss und Vorlage der Leistungsphase 3 (HOAI) im Zuge einer Projektfreigabe durch die politischen Gremien erfolgen.+++