Das Schulamt, der Bereich Jugendarbeit – Kinder- und Jugendschutz - und der Bereich Schule und Sport der Hansestadt Lübeck wollen gemeinsam das Soziale Lernen in Schule fördern.
Seit 2020 prägt eine erhöhte psychosoziale Belastung von Schüler:innen und Familien durch die Corona-Pandemie das Schulleben. Sorgen und Ängste werden durch den Krieg in der Ukraine, Energiekrise und Inflation weiter befördert. Hinzu kommt, dass für die Schüler:innen nicht nur die Schule als Lernort für soziale Kompetenzen, sondern auch Sportvereine, Jugendzentren und Familientreffen pandemiebedingt nur reduziert zur Verfügung standen und hierdurch ein hoher Nachholbedarf in Bezug auf die soziale Interaktion von Kindern und Jugendlichen besteht.
Die Schule hat laut Schulgesetz §4 SchulG einen besonderen Auftrag zur Bildung und Erziehung von Schüler:innen: „Es ist die Aufgabe der Schule, die kognitiven, emotionalen, sozialen, kreativen und körperlichen Fähigkeiten des jungen Menschen unter Wahrung des Gleichberechtigungsgebots zu entwickeln.“ Unter dem Lübecker Motto „Ohne Bindung keine Bildung“ ist das Kernziel des Lübecker Vorhabens „Soziales Lernen in Schule“ die Verbesserung des Klassen- und Schulklimas für alle Beteiligten der Schule. Die Entfaltung individueller und sozialer Kompetenzen von Schüler:innen bezieht dabei die Gesundheitsförderung mit ein.
Ziel der Lübecker Kooperationspartner ist die Einführung eines Sozialcurriculums an jeder Schule, in dem individuell für die jeweilige Schule alle Maßnahmen zur Förderung der Gesundheits- und Sozialkompetenz in einem Konzept zusammengefasst werden. In das Sozialcurriculum fließen interne schulische Angebote wie Klassenrat, Konfliktlots:innen/Streitschlichtung, Sozialkompetenztrainings, Ausflüge und Klassenfahrten ebenso ein wie Angebote von freien Trägern der Jugendhilfe, Präventionsfachstellen oder Krankenkassen.
In der jetzt vorliegenden Datenbank „Soziales Lernen“ sind rund 80 Angebote zum Sozialen Lernen sowohl nach Jahrgang der Schüler:innen als auch nach thematischen Schwerpunkten: Angefangen von Antisemitismus über Bewegung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Demokratiebildung, Genderidentität, Gesundheit und Mobbing bis hin zur Form der Durchführung des Angebots als Fortbildung, Projekt sowie Unterrichtsmaterialien gefiltert auswählbar.
Die Programmangebote gemeinnütziger Träger für die Grundschulen und für die weiterführenden Schulen wurden durch die Projektsteuergruppe einer Qualitätsprüfung unterzogen. Finanziert werden die Programme durch Krankenkassen, Stiftungen und kommunale Mittel der Schulsozialarbeit.
Die Datenbank sowie weitergehende Informationen sind online abrufbar unter www.luebeck.de/soziales-lernen.+++