Veröffentlicht am 22.06.2022

Klimaneutrales Wohnen auf dem Lauerhofer Feld

Stadtwerke Lübeck mit Machbarkeitsstudie für umweltfreundliche Energieversorgung beauftragt – Erste Bohrung erfolgt

Erste Bohrung für eine klimaneutrale Energieversorgung im neuen Wohnquartier Lauerhofer Feld v. li.: Dr. Jens Meier, Geschäftsführer Stadtwerke Lübeck Gruppe, Pia Steinrücke, Senatorin für Wirtschaft und Soziales und Joanna Hagen, Senatorin für Planen und Bauen

Die Hansestadt Lübeck plant ein innovatives und attraktives Wohnquartier an der Schlutuper Straße im Stadtteil St. Gertrud. In dem Wohnquartier „Lauerhofer Feld“ wird ein umweltfreundliches Gesamtkonzept Energie umgesetzt. Geplant ist ein kaltes Nahwärmenetz mit Erdwärme als Energielieferant. Die erste Bohrung für das geplante Wärmekonzept fand jetzt im Bereich neben der St. Philippus Kirche statt.

Die Stadtwerke Lübeck sind mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie für das Wärmeversorgungskonzept durch die Hansestadt Lübeck beauftragt. In Zusammenarbeit mit der Firma BauGrund Süd wurde eine bis zu 200 Meter tiefe Erdwärmesonde in den Boden eingelassen, um notwendige Daten für die Studie zu erheben. Hierbei wird die tatsächlich mögliche Tiefe der Bohrung und die Ergiebigkeit des Erdreiches über einen sogenannten Thermal - Response -Test (TRT) ermittelt.

„Die Stadtwerke Lübeck-Gruppe versteht sich als Nachhaltigkeitsmanager und Partner des Klimaschutzes in der Hansestadt. In unterschiedlichen Projekten sind wir maßgeblich daran beteiligt, wenn es darum geht, neue Konzepte einer klimaneutralen Energieversorgung für die Hansestadt umzusetzen – sei es in Moisling mit einer Solarthermie-Anlage, sei es in Marli als Partner einer Quartiersentwicklung oder jetzt mit der Energiegewinnung aus Erdwärme“, erläutert Dr. Jens Meier, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck-Gruppe.

Grundstücke sollen ab Sommer 2023 zum Kauf angeboten werden

Das geplante klimagerechte und nachhaltige Versorgungskonzept, welches gemeinsam von den Fachbereichen Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz, Wirtschaft und Liegenschaften sowie Stadtplanung und Bauordnung initiiert wurde, rückt damit der Realisierung noch einen Schritt näher.

„Nachhaltige Stadtentwicklung als Schlüssel für ein lebenswertes Lübeck: Mit einem überzeugenden ganzheitlichen Konzept entwickeln wir ein zukunftsweisendes, nachhaltiges Quartier an der Schlutuper Straße“, betont Bausenatorin Joanna Hagen. „Wesentlicher Bestandteil dabei ist ein innovatives Energiekonzept. Hier gehen nachhaltige Stadtentwicklung, Klimaschutz und dezentrale, CO2-neutrale Energieversorgung Hand in Hand.“

Umweltsenator Ludger Hinsen ergänzt: „In diesem Gebiet bauen wir die Zukunft: Klimafreundlich und mit hoher Wohnqualität.“

„Wir freuen uns, den Lübecker Bauwilligen attraktive Grundstücke für Doppel- und Reihenhäuser anbieten zu können. Mit der Vermarktung wird der Bereich Wirtschaft und Liegenschaften schon im nächsten Sommer beginnen können. Es empfiehlt sich, einen Blick auf die Website der Hansestadt/Bekanntmachungen zu werfen oder auf die Presseberichterstattung zu achten“, kündigte Senatorin Pia Steinrücke anlässlich der derzeit laufenden Arbeiten an. Eine vorherige Interessensbekundung ist derzeit nicht möglich.

Langfristige Versorgungssicherheit

Die Energieversorgung des Wohnquartiers soll die Zielstellung der Umweltfreundlichkeit und Minimierung der CO2-Emmissionen verbunden mit einer langfristigen Versorgungssicherheit erfüllen. Dies erfolgt über das kalte Nahwärmenetz mit Erdwärme sowie Fotovoltaik-Anlagen auf den begrünten Dachflächen. Durch etwa 200 Meter tief ins Erdreich führende Sonden wird die Wärme aus der Erde gefördert, in das Netz geleitet und über Wärmepumpen den einzelnen Häusern zugeführt. Der Strom für die Wärmeversorgung wird über die Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Häuser generiert.

Durch die innovative Engergieversorgung wird das Quartier somit nahezu klimaneutral. Lediglich im Winter wird Strom aus dem allgemeinen Stromnetz eingespeist werden müssen. Dies wird rechnerisch jedoch durch im Sommer erzielte Überschüsse ausgeglichen. Eine quartierseigene Energieversorgung inklusive eingebundener E-Mobilität und Wärmeversorgung wird so größtenteils möglich. Die CO2-Bilanz 2050 kann ein Einsparpotential von 93 Prozent gegenüber dem gesetzlichen Standard aufweisen. Zudem ist das geplante Energiekonzept unabhängig von Erdgas und Erdöl. +++