Wenn Belén Amodia das Büro der Bürgerakademie betritt, kann sie es gar nicht glauben. „Mit so einer überwältigenden Resonanz hatten wir gar nicht gerechnet“, sagt sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht und fügt hinzu „Das zeigt uns, wie sehr dieses Thema die Menschen beschäftigt.“ In den Regalen und auf den Schränken stapeln sich die Bilder für den Malwettbewerb „Corona und ich“. Links und rechts von ihr stehen große Leinwände an den Wänden, vor den Schränken und überall dort, wo noch ein Plätzchen frei war. Und das sind noch lange nicht alle Bilder, denn ein Teil ist bereits woanders verstaut. Ihre Kollegin Irena Weber und sie sind immer noch dabei, alle Bilder auszupacken, zu erfassen und die losen Blätter auf einen festen Untergrund zu kleben. Daher können sie noch nicht genau sagen, wie viele Bilder sie erreicht haben. Aber es sind mit Sicherheit um die 300 Einsendungen.
„Es ist toll, welch unterschiedliche Aspekte und Betrachtungsweisen von der Pandemie die Bilder zeigen“, berichtet Belén Amodia und ergänzt: „Es gibt positive Blicke, die ihren Fokus auf neue Dinge legen, die man ausprobiert hat. Aber es gibt natürlich auch Bilder, die die Angst zeigen oder sich mit den Einschränkungen oder der Einsamkeit auseinandersetzen.“ Auch die Darstellungsform ist sehr unterschiedlich. Von Zeichnungen, über Comic bis hin zum Ölgemälde und zur Collage ist alles dabei.
„Aus den Schulen erreichte uns die Rückmeldung, dass der Malwettbewerb noch einmal einen guten Anknüpfungspunkt dafür geboten hat, über das Thema Corona zu sprechen und die Pandemie und ihre Folgen auch auf künstlerische Weise zu be- und verarbeiten“, erzählt Irena Weber. Etwa zwei Drittel der Bilder wurden in der Altersgruppe junge Leute von sechs bis 14 Jahren eingereicht, schätzen die Koordinatorinnen der Bürgerakademie. Der Rest kommt von Menschen ab 15 Jahren.
Die Jury, bestehend aus dem Inhaber des Kunsthauses Lübeck, Frank Thomas Gaulin, der Künstlerin Franziska Koschmidder, der Pastorin Kathrin Jedeck, der Leiterin der VHS, Christiane Wiebe, dem Virologen, Prof. Dr. Jan Rupp, und Belén Amodia, steht nun vor der Herausforderung, unter den vielen Einsendungen die Gewinner:innen zu küren. Je nach Platzierung werden Geldpreise zwischen 100 und 500 Euro in zwei Altersgruppen vergeben.
„Und wir stehen nun vor der Aufgabe, einen oder mehrere geeignete Ausstellungsorte zu finden, die diese vielfältigen und zahlreichen Bilder unterbringen können“, ergänzt Irena Weber. Gesucht werden Orte im Lübecker Stadtgebiet, die leicht zugänglich und erreichbar sind und in den Sommermonaten Platz für viele Aufhängungen bieten könnten.
Schon heute ist die Vorfreude der beiden Koordinatorinnen der Bürgerakademie groß, diese vielfältige Bildersammlung in der Öffentlichkeit zu zeigen. Bis zur Preisverleihung werden die Gewinner:innen ein Geheimnis bleiben. Der genaue Termin wird über Presse und über die Webseite der Bürgerakademie unter www.luebeck.de/buergerakademie kommuniziert. +++