Gabriela Schröder, langjährige Kaufmännische Geschäftsführerin der Lübecker Museen, hat sich in den Ruhestand verabschiedet. Die studierte Volkswirtin und Sozialökonomin startete ihre berufliche Laufbahn 1971 als Finanzbeamtin in Lübeck. Nach ihrem Studium, für das sie 1990 ihren Beamtenstatus aufgab, übernahm sie die Verwaltungsleitung der neu eröffneten Musik- und Kongresshalle (MuK). Als langjähriges SPD-Mitglied engagierte Gabriela Schröder sich aktiv in der Kommunalpolitik und war für ihre Heimatstadt Anfang der 1990er Jahre als Gesundheitssenatorin aktiv.
Mit der Gründung des Museumsverbundes „die Lübecker Museen“ im Jahr 2006 wechselte sie von der MuK zu den Museen und übernahm die kaufmännische Verantwortung für den Verbund. Zusammen mit dem Leitenden Direktor Prof. Dr. Hans Wißkirchen entwickelte sie den Museumsverbund zu einem Erfolgsmodell in Schleswig-Holstein.
In ihrer 15-jährigen Tätigkeit ist es Gabriela Schröder auch in den schwierigen finanziellen Zeiten der Stadt gelungen, ein wirtschaftlich solides Fundament für den Museumsverbund zu schaffen. Zu Beginn Ihrer Arbeit für die Museen stand zunächst die Modernisierung der Häuser, insbesondere die attraktivere Gestaltung der Eingangsbereiche und der Ausbau der Museumsshops, im Fokus. Viele weitere Maßnahmen sollten folgen, darunter umfangreiche und kostenintensive Projekte wie etwa die Modernisierung und konzeptionelle Neugestaltung des St. Annen-Museums, die ab 2008 insgesamt fünf Jahre dauerte und mit der Eröffnung des neuen „Museumsquartiers St. Annen“ Anfang 2013 abgeschlossen wurde.
Insgesamt wurden für die Projekte der Museen seit 2006 über 15 Millionen Drittmittel von der Bundes- und Landesregierung, von Stiftungen, Sponsor:innen und privaten Spender:innen eingeworben. Über 300 Ausstellungen konnten dank dieser Mittel in den 15 Jahren realisiert werden, darunter die „Anders Zorn“-Ausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus, die Präsentation der „Deutschen Bilder“ aus der Sammlung Würth, die Retrospektive zu Natalia Gontscharowa in der Kunsthalle oder die Stadtprojekte „Lübeck 1500“ und „875 Jahre - Lübeck erzählt uns was“.
Annette Borns, die als ehemalige Kultursenatorin der Stadt den Museumsverbund mitbegründet hat und sich als aktuelle Vorsitzende des Stiftungsrates der Kulturstiftung noch immer für die Museen engagiert, sieht in Schröder eine wichtige Schlüsselfigur für den Erfolg des Museumsverbundes: „Gabriela Schröder hat die Lübecker Museen in stürmischen Zeiten auf sicherem Kurs gehalten und das komplizierte Konstrukt des Verbundes konstruktiv für innovatives Handeln nutzbar gemacht. Die dynamische inhaltliche und bauliche Weiterentwicklung aller Häuser wurde von ihr intensiv befördert und auf finanziell tragfähigen Fundamente gestellt.“
Kultursenatorin Monika Frank betont mit Blick auf den Wechsel in der Geschäftsführung: „Gabriela Schröder hat den Kurs des Museumsverbundes seit seiner Gründung mit großer Kompetenz in allen kaufmännischen Fragestellungen begleitet und mitgestaltet. Mit ihr verlässt sehr viel Wissen die Kulturstiftung, das sie aber zum Teil auch bereits an ihren Nachfolger weitergab. Ich danke Frau Schröder für ihren Einsatz und wünsche ihr alles Gute für den Ruhestand.“
Der Leitende Direktor der Lübecker Museen Hans Wißkirchen ist der Ansicht, dass Gabriela Schröder ein „Glücksfall für die Lübecker Museen“ war, denn „ohne ihr Wirken wäre die erfolgreiche Arbeit des Lübecker Museumsverbundes überhaupt nicht möglich gewesen. Sie hat mit ihrem strategischen Weitblick und ihrer vorausschauenden Haushaltsführung die Grundlagen dafür geschaffen, dass die Museen ihre Ausstellungen, Veranstaltungen und Forschungsleistungen all die Jahre erbringen konnten. Ich habe all die Jahre mit ihr sehr gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet und in dieser Zeit ihre Verlässlichkeit, aber auch ihre Kreativität schätzen gelernt. Ihr Weggang ist eine Zäsur in der Geschichte der Lübecker Museen.“+++
Quelle: Lübecker Museen