Die Arbeiten für den Ersatzneubau der Bahnhofsbrücke in Lübeck schreiten zügig voran: Nachdem das Baustellenteam in den Sommermonaten bereits den alten östlichen Brückenteil schrittweise rückgebaut hat, laufen nun die Maßnahmen zum Bau des neuen Brückenteils an dieser Stelle.
Bis zum Jahresende sollen zwei der drei sogenannten Pfeilerscheiben im Gleisbereich errichtet und die Vorarbeiten für die Herstellung der beiden Widerlager abgeschlossen sein. Sie werden aufgrund der deutlich breiteren Brücke in verschobener Lage eingebracht. Auch hier läuft bislang alles planmäßig. „Wir sind sehr zuversichtlich, unser zeitliches Ziel einhalten zu können, sodass wir schon im Januar die Betonarbeiten der Widerlager in Angriff nehmen werden“, so Ulrike Schölkopf, Projektleiterin in dem Vorhaben.
Erneute Gleissperrungen erforderlich
Seit dem 20. Oktober sind zur Herstellung von insgesamt drei Pfeilerscheiben erneut einzelne Gleise unterhalb der Bahnhofsbrücke vorübergehend gesperrt. Noch bis zum 1. Dezember bleiben die Gleise 1 und 2 sowie 8 und 9 für den Zugverkehr zur Herstellung der ersten beiden Pfeilerscheiben unbefahrbar. Im Anschluss beginnen die Arbeiten an der dritten Pfeilerscheibe zwischen den Gleisen 4 und 5. Sie dauern voraussichtlich bis zum 14. Februar des kommenden Jahres an. Für das Baustellenteam stellt der Zugang zu den Arbeitsbereichen und Arbeitsgeräten, die sich in unmittelbarer Nähe zu den Gleisen befinden, eine besondere Herausforderung dar. Bei laufendem Betrieb des übrigen Zugverkehrs muss das Team an seinen jeweiligen Arbeitsplatz gelangen. „Hier ist höchste Wachsamkeit und Konzentration aller Mitarbeiter gefragt“, bekräftigt Schölkopf.
Baustellenforum tagte am 12. November 2021
Im Rahmen eines Baustellenrundgangs informierten Bausenatorin Joanna Hagen und Projektleiterin Ulrike Schölkopf die Mitglieder des Baustellenforums am 12. November 2021 über den aktuellen Stand der Arbeiten. Insgesamt äußerten sich die Vertreter:innen aus Verkehrsverbänden, Logistik, Gewerbe, Tourismus und öffentlichen Stellen positiv über den bisherigen Bauverlauf. So gäbe es kaum Beschwerden, es laufe weit besser als gedacht.
„Ich freue mich über das positive Feedback des Baustellenforums. Bei einem so großen und komplexen Bauvorhaben ist das hervorragend und das Ergebnis eines jahrelangen Vorbereitungsprozesses. Mein Dank und meine Anerkennung gelten dem tollen Planungs- und Bauteam und insbesondere unserer Projektleitung. Die enge Terminschiene zu halten bleibt unser wichtigstes Projektziel“, betont Bausenatorin Joanna Hagen.
Im anschließenden Gespräch gaben die Teilnehmenden noch Hinweise zu möglichen Verbesserungen, wie beispielsweise beim Radverkehr, zur Beschilderung oder Ampelphasen. Diese werden jetzt im Detail geprüft und so weit möglich umgesetzt.
Das Protokoll zum 2. Baustellenforum wird in Kürze unter www.luebeck.de/bahnhofsbruecke veröffentlicht.
Webseite und E-Mail für Bürger:innen
Zur umfassenden Information der Lübecker:innen gibt es die Projektseite www.luebeck.de/bahnhofsbruecke sowie die E-Mail-Adresse neue-bahnhofsbruecke@luebeck.de. Hier können Bürger:innen werktags ihre Fragen rund um den Brückenneubau stellen und Auskünfte erhalten. Aktuelles zu Baustellen ist auch in der MeinLübeck-App/Baustelleninfo abrufbar.
Hintergrund: Neubauprojekt Bahnhofsbrücke Lübeck
Die Lübecker Bahnhofsbrücke, Baujahr 1907, ist eine 7-Feld-Stahl-Beton-Verbundbrücke mit einer Länge von über 70 Metern. Sie ist vierspurig, mit zwei Fahrstreifen für jede Richtung, und hat auf beiden Seiten Rad- und Fußwege. Altersbedingt ist eine Erneuerung notwendig. Der Neubau erfolgt in drei Bauabschnitten und begann im Frühjahr 2021. Die Verkehrsfreigabe ist für Herbst 2024 geplant. Die Gesamtkosten betragen insgesamt rund 36,4 Millionen Euro. Da die Brücke zur Überführung der Gleise notwendig ist, beteiligt sich die Deutsche Bahn AG mit 12,7 Millionen Euro an den Gesamtkosten. Die Hansestadt Lübeck trägt somit 23,7 Millionen Euro. +++