Im Juni 2023 finden die Special Olympics World Games für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in Berlin und damit erstmals in Deutschland statt. Bevor die internationalen Sportler:innen nach Berlin kommen, wird jedes Nationenteam für vier Tage von einer Kommune in Deutschland, der Host Town, empfangen. Das Host Town Program steht unter dem Motto „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen“ und soll deutlich machen, dass ganz Deutschland in 2023 Gastgeber für die größte inklusive Sportveranstaltung der Welt ist.
Die Hansestadt Lübeck möchte dabei sein und bewirbt sich gemeinsam mit dem Turn- und Sportbund Lübeck für das Programm. Neben einem Motivationsschreiben und einem Programm-entwurf für den Besuch der internationalen Delegation müssen die Kommunen eine inklusive Idee einreichen, die ab dem Jahr 2022 gemeinsam mit Special Olympics umgesetzt werden soll.
„Es gibt bereits heute zahlreiche Menschen und Projekte in Lübeck, die sich im Bereich des inklusiven Sports engagieren. Diese Angebote sollen zukünftig stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und zusätzlich durch neue Projekte ergänzt werden. Ein Zuschlag Lübecks als Host-Town der Special Olympics World Games 2023 wäre dabei ein echtes Highlight und würde alle Beteiligten in der weiteren Entwicklung zusätzlich motivieren“, begründet Senatorin Monika Frank das Engagement.
Die Hansestadt Lübeck geht mit dem Projekt „Gemeinsam bewegen – von Klein bis Groß“ an den Start, das die Bereiche Schule und Sport und Städtische Kindertageseinrichtungen mit dem Turn- und Sportbund entwickelt haben. Dieses besteht aus folgenden Bausteinen:
1. Familien in Bewegung – sich gemeinsam bewegen
2. Auf die Plätze, fertig, LOS! - der Lübecker Sport ist sichtbar inklusiv
Das Projekt nutzt dabei Bewegung und Sport als Türöffner für das verstärkte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung. Mit dem ersten Baustein soll über offene Sport- und Bewegungsangebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien im Stadtteil Buntekuh ein Zugang zu gemeinsamen Bewegungsangeboten geschaffen werden. Der zweite Baustein eröffnet die Möglichkeit, diese inklusiven Sport- und Bewegungsangebote im Erwachsenenalter fortzusetzen.
Bereits für 2022 sind mehrere Maßnahmen und Aktionen geplant, die Lübeck auch auf das Host Town Program einstimmen werden: inklusive Aktionen im Rahmen von „Sport im Park“, „Spiele ohne Grenzen“ auf der Sportanlage Falkenwiese, inklusives Schnuppersegeln auf der Wakenitz und vieles mehr. Außerdem sollen die inklusiven Sportangebote in der Stadt sichtbarer und bekannter gemacht werden. Dazu werden Netzwerke und Partnerschaften gestärkt.
Im Juni 2023 möchte Lübeck dann der internationalen Delegation unvergessliche Tage in Lübeck bereiten. Neben einem Empfang im Audienzsaal und einer Rathausführung mit dem Bürgermeister stehen eine unterhaltsame Bootstour um die Altstadtinsel, „olympische Spiele“ in Buntekuh, ein individueller Altstadtrundgang auf Schleichwegen und ein abendliches Kulturprogramm mit Lübecker Akzenten auf dem Programm. Ob das Feuer der Special Olympics auf seinem Weg nach Berlin nach Lübeck kommt, steht noch nicht einhundertprozentig fest. Wenn das der Fall ist, sind alle Lübecker:innen eingeladen, das Feuer gemeinsam mit den internationalen Athlet:innen zu empfangen und mit einem Lauf durch das Holstentor ein Stück des Weges zu begleiten. Anschließend wird gemeinsam gefeiert! Denn Stadt und Leute kennen zu lernen, ist der Delegation am allerwichtigsten.
Lübecker:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen sind schon jetzt „Feuer und Flamme“ für das inklusive Projekt und das Host Town Program. Dies wird aus einem Video deutlich, welches die Stadt als Ergänzung zum Motivationsschreiben beim Organisationskomitee einreichen wird. Neben Bürgermeister Jan Lindenau und Joachim Giesenberg, dem Vorsitzenden des Turn- und Sportbunds, geben auch die Leiterinnen der Kindertageseinrichtung Schaluppenweg und der Schule Lauerholz, der Geschäftsführer der asf gmbh, eine Teamleiterin der Kulturakademie und Sportler:innen der Vorwerker Diakonie, von Movement Family, dem Segelverein Wakenitz und vom Karate-Dojo ihre Stimme für die Bewerbung und für ein inklusives Lübeck ab. Die Klasse 2a der Schule Lauerholz hat sogar ein Lied einstudiert und auch Maximilian Munski, der im Jahr 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit dem Deutschland-Achter die Silbermedaille gewonnen hat, wirbt dafür, dass seine Heimatstadt Host Town wird.
„Es freut mich, dass es gelungen ist, so viele Engagierte aus Sport, Wirtschaft und Gesellschaft für eine inklusive Stadt zu gewinnen, die die Bewerbung unterstützen. Lübeck wird sich als gastfreundliche und weltoffene Stadt präsentieren, die Menschen aus aller Welt herzlich willkommen heißt“, so Bürgermeister Jan Lindenau.
Im Dezember werden die Host Towns ausgewählt und bekannt gegeben. Bis dahin heißt es: Daumen drücken und weiter planen! +++