Die „Tage der Industriekultur am Wasser“ werden alle zwei Jahre von der Metropolregion Hamburg organisiert, auch die Hansestadt Lübeck beteiligt sich mit folgenden Veranstaltungen am Aktionsprogramm:
In der südlichen Altstadt von Lübeck gibt es einen uralten Mühlenstandort. Bis zu sieben Stadtwassermühlen nutzten hier den Höhenunterschied zwischen Trave und Wakenitz. Die südliche Stadtwassermühle am Mühlendamm ist über 170 Jahre alt. Bis 1955 wurden hier Weizen und Roggen vermahlen, dann diente sie der Gastronomie und seit 1990 auch der Stromproduktion. Am Sonntag, 26. September 2021 ist die Wasserkraftanlage geöffnet und kann besichtigt werden.
Im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk geht es an den Tagen der Industriekultur um das Hochofenwerk Lübeck, einst ein riesiger Komplex an der Trave, der über 2.800 Menschen beschäftigte. Das Hochofenwerk wurde 1982 stillgelegt. Erhalten blieben die Siedlung sowie weitere Bauten und Relikte. In das Kaufhaus der Arbeiterkolonie zog das Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk ein. Es erinnert an die örtliche Industriegeschichte, vor allem an die des Metallhüttenwerks. Bei dem Spaziergang am Sonnabend, 25. September 2021 entlang der alten noch vorhandenen Hafenanlage wird die Mächtigkeit des längst abgerissenen Hochofenwerks greifbar. Die Führung durch das Museum und die Werkssiedlung am Sonntag, 26. September 2021 verdeutlicht eindrucksvoll das Leben nahe des Hochofenwerks an der Trave.
Das Feuerschiff »Fehmarnbelt« ist ein umgebauter Schoner mit altem Dieselmotor. Feuerschiffe dienen als schwimmende Leuchttürme der Navigation. Ein auffälliges Äußeres gehört ebenso dazu wie ein Leuchtfeuer. Die »Fehmarnbelt« lief 1908 vom Stapel. Vor 37 Jahren wurde sie, als letztes bemanntes Feuerschiff auf der Ostsee, außer Dienst gestellt. Im gleichen Jahr wurde der Verein “Feuerschiff für Lübeck e.V.“ gegründet. Das Schiff kann besichtigt werden und wer mehr erfahren möchte, schließt sich einer Führung der versierten Besatzungsmitglieder an.
Der Altstadtinsel vorgelagert bietet Lübeck mit dem Stadthafen etwas, was um 1890 hochmodern war und sich heute als erweitertes Welterbe anbietet. Denn die erhaltenen Schuppen, Speicher, Krane, die Hafenbahn und Brücken auf der nördlichen Wallhalbinsel und die benachbarten Kais dokumentieren wie sonst nirgendwo den Sprung einer mittelalterlichen Kaufmannsstadt in die Moderne. Der Vorteil dieses Hafens war das Tempo: hier konnte das Stückgut auf kurzen Wegen zwischen Schiff, Waggons und Kaischuppen umgeschlagen werden.
Ebenfalls im Stadthafen befindet sich ein einzigartiges Ensemble von sechs konstruktiv verschiedenen Eisenfachwerkbrücken. Jedes dieser historischen Bauwerke setzt städtebaulich einen anderen Akzent. Zu den Hub- und Drehbrücken wird ein Rundgang am Sonnabend, 25. September 2021, um 10 Uhr angeboten. Um 14 Uhr gibt es auf der nördlichen Wallhalbinsel einen zweiten Rundgang. Hier steht die neue Nutzung der industriellen Hafenanlagen aus der Rehder-Zeit im Fokus.
Das ausführliche Programm zu allen Anlagen und Museen der Industriegeschichte in der Metropolregion Hamburg wie weitere Informationen zur Industriegeschichte sind verfügbar unter: www.tagederindustriekultur.de +++