Veröffentlicht am 27.07.2021

Kalandschule zieht in den Modulbau auf der Hüxwiese

Schulgemeinschaft startet an einem Standort in das neue Schuljahr – Sanierung des Altbaus bis 2025

Schlüsselübergabe an die Kalandschule v. li. n. re.: Steffen Soltau, sso architekten bda, Monika Schröder, Betreuungsband Kaland-Schule gGmbH, Ulf- Michael Cosmus, Schulleiter Kalandschule, Jan Lindenau, Bürgermeister Hansestadt Lübeck, Joanna Hagen, Bausenatorin Hansestadt LÜbeck (27. Juli 2021)

Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit ist es soweit: Die Kalandschule zieht um in die Modulschule auf der Hüxwiese, die Schulgemeinschaft wird wieder an einem Standort zusammengeführt. Feierlich übergab die Hansestadt Lübeck heute, 27. Juli 2021, offiziell die Schlüssel an die Schulleitung. Die neuen Räumlichkeiten Ecke Hüxterdamm/Falkenstraße dienen als Interimslösung, bis die Sanierung des Altgebäudes und die Neugestaltung des Schulhofes am eigentlichen Standort in 2025 abgeschlossen ist.

„Aus der Not ist ein für Lübeck bisher einmaliges Projekt entstanden, dass nicht nur bei der Materialwahl nachhaltig ist, sondern auch nachhaltig genutzt wird, obwohl es als Interimsbau startet. Dieses Vorhaben zeigt, was möglich ist, wenn viele gemeinsam an einer guten Lösung arbeiten. Und es zeigt, dass wir als Stadt nicht nur Schulen sanieren, sondern auch neu bauen. Bei allen Höhen und Tiefen die ein Bauvorhaben mit sich bringt: Das Ergebnis in Rekordbauzeit ist ein Gutes. Ich wünsche den Schüler:innen, dem Kollegium und den Eltern viel Freude am neuen Standort“, so Bürgermeister Jan Lindenau.

Bausenatorin Joanna Hagen: „Baulich gehen wir beim Interim für die Kalandschule einen neuen Weg. Dies ist in dieser Form unser erster Holz-Modulbau. Aber auch hinsichtlich der Stadtentwicklung haben wir mit diesem Projekt eine zukunftsfähige Lösung erarbeitet. Die Schule wird den Standort wechseln, wenn sie hier nicht mehr benötigt wird. Ihr Zielstandort wird das neue Wohnquartier am Geniner Ufer sein. Auch dies ist bislang einmalig in der Hansestadt Lübeck.“

Bei dem Interimsgebäude handelt es sich um hochwertige Fertigteilmodule. 115 Module im Holzbau als „Stecksystem“ wurden aufgebaut. Insgesamt sind 16 Klassenräume, 6 Betreuungsräume (2 davon mit Teeküche), 1 Musikraum, ein Verwaltungstrakt und eine Mensa mit 100 Sitzplätzen entstanden. Der Innenausbau ist nahezu abgeschlossen. Die noch notwendigen Arbeiten werden zu keinen Einschränkungen des Schulbetriebs führen.

Aufgrund von Lieferschwierigkeiten bedingt durch die Corona-Pandemie kommt es bei der Fertigstellung der Außenanlagen zu Verzögerungen. Dies betrifft zum einen die Pflasterung des Schulhofes, die Umzäunung des Geländes (vorübergehende Sicherung durch einen Bauzaun) sowie das Aufstellen der Spielgeräte. Voraussichtlich können diese Arbeiten erst nach den Herbstferien 2021 abgeschlossen werden. Die Situation wurde mit der Schulleitung und der Geschäftsführung des Betreuungsbandes ausführlich besprochen. Für das abschnittweise Bauen im Betrieb werden gemeinsame Lösungen erarbeitet.

Sanierung der Kalandschule

Die aktuellen Planungen sehen einen Beginn der Arbeiten für den Winter 2022/23 vor. Zunächst wird der im Dachstuhl festgestellte Hausschwamm entfernt, bevor die Sanierung der Dachkonstruktion erfolgt. Anschließend wird das Gesamtgebäude einschließlich der Haustechnik saniert beziehungsweise erneuert. Im bisher nicht genutzten Dachraum werden Betreuungsräume entstehen. Ein neu eingebauter Aufzug wird für eine bessere Erreichbarkeit der Geschosse sorgen. Abschließend wird das Außengelände inklusive Schulhof neugestaltet. Derzeit ist der Rückzug von der Modulschule in das sanierte Gebäude der Kalandschule für das Jahr 2025 vorgesehen.

Modulschule

Voraussichtlich 2025 wird die Sanierung und der Ausbau des Altbaus der Kalandschule abgeschlossen sein. Bis dahin verbleibt die vierzügige Grundschule auf der Hüxwiese. Der Modulbau wird dann nach einem jetzt schon vorgeplanten Umbau von Klassen zu Differenzierungsräumen für eine dreizügige Schule mit Ganztagsbetreuung an das Geniner Ufer versetzt werden. Alle Umbauarbeiten sind bereits im Gebäude vorbereitet und müssen zum Wiederaufbau lediglich aktiviert werden.

Hintergrund:

Im Zuge einer Machbarkeitsstudie wurde im Jahr 2018 ein Schwammbefall des Dachgebälks der Kalandschule am Standort Kalandstraße detektiert. Dieser Befund führte aufgrund von Sicherheitsaspekten zur sofortigen Sperrung des 2. Obergeschosses der Schule und somit zur Splittung des Grundschulstandortes Kalandschule. Die Schüler werden seitdem an zwei Standorten, dem Altgebäude in der Kalandstrasse und der VHS am Falkenplatz, beschult.

Um die Schule für die Zeit der Sanierung wieder zusammenzuführen, wurde nach einem geeigneten Standort für eine Interimslösung im Quartier gesucht. Die Wahl fiel hier auf die Hüxwiese, so dass mit einem Bürgerschaftsbescheid am 28. März 2019 der Kauf einer Modulschule beschlossen wurde.

Da am Standort Hüxwiese eine Tankstelle platziert und das Gelände auch archäologisch von Interesse war, wurden aufwendige Erdaustauschmaßnahmen mit dem Tiefbaubeginn im Mai 2020 unter der Begleitung des Fachbereiches Archäologie vorgenommen.

Die ursprüngliche Terminplanung, die Fertigstellung des Modulbaus im Herbst 2020, hat sich aufgrund des EU-weiten Ausschreibeverfahrens sowie infolge abschließend zu klärender Brandschutzplanungen verschoben.

Daten im Überblick

·         Start Tiefbauarbeiten: 1. Mai 2020

·         Start Modulbau: 12. Oktober 2020

·         Fertigstellung / Übergabe: Juli 2021

·         Umzug Kalandschule: Sommer 2021

·         Kosten: 9,11 Millionen Euro

·         Planung: sso architekten (Hochbau), KMO (Haustechnik), IB Cornelius Back (Brandschutz, Vorstatik), IB Andreas Knoll (Außenanlagen), Baukontor Dümcke (Baugrund)

·         Modulbau: Brüggemann Holzbau

·         Tiefbau: Drögemüller

+++