Das Europäische Hansemuseum wird familienfreundlicher. Gemeinsam mit der Spieleentwickler-Firma Wegesrand plant das Museums-Team einen digitalen Rundgang durch die Dauerausstellung zur Geschichte der Hanse. Unter dem Arbeitstitel »Abenteuer Hanse« werden neue und vor allem spielerische Zugänge zu den Inhalten des Museums geschaffen. Der Startschuss für das Projekt ist bereits gefallen, die Fertigstellung ist für Ende des Jahres vorgesehen. »Abenteuer Hanse« wird entwickelt im Rahmen von »dive in. Programm für digitale Interaktionen« der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.
Mit einem digitalen und interaktiven Rundgang will das Europäische Hansemuseum zukünftig neue und vor allem spielerische Zugänge zu den Inhalten des Museums für unterschiedliche Lerntypen schaffen. Der digitale Rundgang richtet sich insbesondere an junge Menschen ab 14 bis 30 Jahren und Familien. In drei von den sieben Rauminszenierungen des EHM – »An der Newa um 1193«, in »Brügge um 1361« und im »Hansetag in Lübeck 1518« – sollen die Gäste zukünftig mit Tablets oder dem eigenen Smartphone auf eine digitale Reise gehen können. Dabei verbindet die Anwendung verschiedene Konzepte der Wissensvermittlung und setzt auf ein handlungsbasiertes, nicht-lineares Storytelling. Verschiedene Gaming-Elemente und die Einbindung ausgewählter Objekte sorgen dabei für eine spielerische Auflockerung. Der Einsatz von Augmented Reality schafft eine zusätzliche Ebene und erweitert die Inszenierungen der Dauerausstellung. Für bestandene Aufgaben gibt es Belohnungen und verschiedene Schwierigkeitsstufen laden zur Wiederholung ein.
Dank des Mehrspieler-Modus wird »Abenteuer Hanse« zum gemeinsamen Erlebnis für die ganze Familie oder einen Freundeskreis. Und das Abenteuer soll schon zu Hause starten: Mit Hilfe eines Codes kann nach der Buchung des On[1]line-Tickets sofort losgespielt werden, vor Ort im EHM wird es dann so richtig spannend und der Rundgang kann fortgesetzt werden.
»Mit dem ›Abenteuer Hanse‹ entsteht ein ganz neues Vermittlungsformat im Europäischen Hansemuseum. Wir machen uns die modernen digitalen Technologien zunutze, um jungen Menschen auf spielerische Weise die komplexe Geschichte der Hanse näher zu bringen«, so Timo Knoth, der im Bereich Bildung & Vermittlung im Europäischen Hansemuseum arbeitet und die Umsetzung des Rundgangs als Projektleiter eng begleitet. »Unser Ziel ist es, eine neue Erzählebene zu schaffen, um Hansegeschichte erlebbar zu machen und auch Gäste anzusprechen, die nicht so viel Text lesen möchten.« Auf diese Weise schafft das Europäische Hansemuseum neue Zugänge zu seinen Kerninhalten und baut seinen digitalen Ansatz weiter aus, um zukünftig noch besser mit dem Publikum interagieren zu können.
Das Thema Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit spielt bei der Entwicklung von »Abenteuer Hanse« ebenfalls eine wichtige Rolle: Das Konzept der Firma Wegesrand umfasst die Option, den Rundgang jederzeit unkompliziert anpassen zu können, zum Beispiel bei neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mit der Firma Wegesrand hat sich das Europäische Hansemuseum für Spiele-Designer:innen entschieden, die auf die Entwicklung spielerischer Lernlösungen spezialisiert sind und ein schlüssiges Konzept mit Fokus auf Nachhaltigkeit vorgelegt haben. Darüber hinaus macht das Konzept eine Weiterentwicklung durch das EHM möglich, wodurch die Zukunftsfähigkeit des digitalen Museumsrundgangs gewährleistet ist. Mit »Neanderthal: Memories«, das gemeinsam mit dem Neanderthal Museum entwickelt wurde oder dem Spiel »LUTHER – Die Reise« hat das Unternehmen aus Mönchengladbach bereits bekannte kulturelle Projekte umgesetzt. Das Wegesrand-Team vereint Talente und Expert:innen aus ganz unterschiedlichen Bereichen und legt viel Wert auf historische Korrektheit sowie eine angemessene Rezeption seiner Konzepte – Kompetenzen, die für das EHM ebenfalls einen hohen Stellenwert haben.
Die Entstehung des digitalen Museumsrundgangs wird ermöglicht dank einer Förderung durch das BKM: »Abenteuer Hanse« wird entwickelt im Rahmen von »dive in. Programm für digitale Interaktionen« der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR. +++
Quelle: Europäisches Hansemuseum