Die Hansestadt Lübeck kommt der Umsetzung eines Radschnellwegs ein gutes Stück näher. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, welche die Umsetzung auf der Strecke Bad-Schwartau-Lübeck-Groß Grönau untersucht, liegt nun vor. Demnach wird der Bau eines Radschnellwegs entlang dieser Route als positiv bewertet. Das heißt: Es kann losgehen!
Eine erste Teilstrecke soll in der Ratzeburger Allee zwischen Wallbrechtstraße und Stadtweide gebaut werden. Die Strecke ist schon heute eine der wichtigsten Radwegeverbindungen in Lübeck. Jeden Tag sind hier bis zu 5.000 Radfahrende unterwegs. Die Wege entsprechen jedoch nicht den Regelwerken und sind in einem schlechten Zustand. Die Hansestadt Lübeck reagiert nun mit dem Bau eines Radschnellwegs auf diese Missstände. „Wir wollen ein Zeichen für den Radverkehr setzen und noch dieses Jahr mit der Detailplanung beginnen“, erläutert Bausenatorin Joanna Hagen. „Radfahren in Lübeck soll sicher sein und Spaß machen. Die Maßnahme ist ein wichtiger Beitrag zur Verkehrswende.“
Der Radschnellweg soll dabei eine Breite von drei Metern aufweisen. Er ist vom Kfz- und Fußverkehr getrennt und hat eine besonders hohe Oberflächenqualität. Auch der Busverkehr soll profitieren: durch Verlegung der Haltestellen von den vorhandenen Haltebuchten auf die Fahrbahn werden Busse zukünftig schneller unterwegs sein, da das Einfädeln auf die Fahrbahn entfällt. Für die Umsetzung muss der jetzige Straßenraum verändert und dem Radverkehr mehr Fläche zugeteilt werden. Die Fahrbahn wird zukünftig zwei bis drei Kfz-Fahrspuren aufweisen. Fußwege und Grünstreifen sollen erhalten bleiben und in Teilbereichen sogar etwas mehr Fläche erhalten. Die Umverteilung soll jedoch für alle Verkehrsteilnehmenden verträglich sein. Deshalb wird der Radschnellwege-Standard nicht auf jedem Teilabschnitt einzuhalten sein. „Unser Ziel ist gute Mobilität für alle Verkehrsteilnehmenden. Deswegen behalten wir auch den Kfz-Verkehr im Blick“, stellt Senatorin Hagen klar. „Wir stellen beispielsweise sicher, dass separate Linksabbiegespuren an den Kreuzungen erhalten bleiben. Das verbessert den Verkehrsfluss“, so die Senatorin.
Die Detailplanung soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein, damit ab 2023 mit der Umsetzung begonnen werden kann. In der kommenden Woche werden der Bauausschuss sowie der Umweltausschuss die Vorlage der Verwaltung diskutieren. +++