Anlässlich des diesjährigen Muttertages am 9. Mai macht Lübecks Gleichstellungsbeauftragte Elke Sasse insbesondere auf die Situation von Alleinerziehenden aufmerksam. Dies sind auch in Lübeck überwiegend Frauen (9% Männer, über 90% Frauen). In Lübeck gibt es derzeit rund 5.200 alleinerziehende Frauen – und Mütter.
„Am sogenannten ‚Muttertag‘ möchten wir darauf aufmerksam machen, dass insbesondere im letzten „Corona-Jahr“ Frauen aus unterschiedlichen Gründen einen Großteil der Krise geschultert haben. Sie wurden zwar vielfach als großartige Mütter gelobt – aber die vielfältigen Corona-Hilfen haben bisher wenige bis gar keine nachhaltigen Verbesserungen für Mütter gebracht.“
Nach wie vor leisten Mütter die überwiegende Kinderbetreuung im „Homeoffice“ oder anderweitig. Sie pflegen die Kranken und Alten, erziehen und beschulen die Kindergarten- und Grundschulkinder.
„Mütter haben im vergangenen Jahr gezeigt, wie systemrelevant sie sind“ stellt Elke Sasse fest. Initiativen, die Situation von Müttern, insbesondere Alleinerziehender, zu verbessern, bräuchten vorrangig Veränderungen auf Bundesebene, die noch ausstehen. „Hierzu gehört z.B. Steuergerechtigkeit, eine umfassende Kinderbetreuung, die auch die Grundschulzeit umfasst, ebenso wie Förderprogramme für bezahlbaren und insbesondere familiengerechten Wohnraum.“ Alleinerziehende sollten die Möglichkeit haben, mittels ihrer Erwerbstätigkeit für sich und ihre Kinder ein auskömmliches Einkommen zu erwirtschaften. Eine bundesweite Orientierung an ‚kurzer‘ Vollzeit, brächte endlich mehr Zeit für sich und die Familie.+++
Quelle: Frauenbüro Lübeck