Seit Beginn dieser Woche hat sich in den letzten Tagen verstetigt, dass die Anzahl an Ausbruchsgeschehen innerhalb der Hansestadt Lübeck vor allem in stationären pflegerischen Einrichtungen, deutlich zugenommen hat. Der überwiegende Anteil des hohen Fallgeschehens ist auf ca. zehn Infektionsgeschehen unterschiedlichen Ausmaßes in Einrichtungen im Stadtgebiet zurückzuführen. Es sind sowohl Bewohner:innen als auch Mitarbeitende von Einrichtungen in unterschiedlicher Anzahl betroffen. Die Versorgung der zu betreuenden Personen ist stadtweit weiterhin sichergestellt. Das Gesundheitsamt steht mit den betreffenden Einrichtungen in Kontakt und hat Maßnahmen und zusätzliche Testungen eingeleitet. Anfang kommender Woche wird es zu einer digitalen Zusammenkunft aller Verantwortlichen der Pflegeeinrichtungen unter Leitung des Gesundheitsamtes kommen.
Überwiegend werden Einträge des Virus von außen, das heißt von Besuchenden und/oder Mitarbeitenden für die Infektionen verantwortlich gemacht. Die weiterhin hohe Inzidenzlage in Lübeck ist somit aktuell überwiegend auf regional begrenzte Fallhäufungen zurückzuführen. Der Anteil der Ausbreitung in der Bevölkerung ist in der vergangenen Woche zunehmend geringer geworden.
„Die Infektionslage hat sich in den letzten Tagen auf mehrere, leider nicht unerhebliche Ausbruchsgeschehen konzentriert“, so Dr. Alexander Mischnik, Leiter des Lübecker Gesundheitsamts. „Wir stehen mit den Einrichtungen in einem engen Austausch und haben sämtliche Einrichtungen zu einem Gespräch in der kommenden Woche eingeladen“, fährt er fort. „Wir appellieren erneut an eine konsequente Einhaltung der Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen. Die Verwendung von adäquaten, mindestens medizinischen Masken, muss kontinuierlich sichergestellt werden. Auch die Einhaltung der Testung von Mitarbeitenden und Besuchenden, wie vom Testkonzept vorgegeben, werden wir auf den Prüfstand stellen“.
Die Anzahl der mutationsverdächtigen Proben liegt stadtweit bei 20, wobei nach Aussagen des Gesundheitsamts derzeit kein Zusammenhang mit den Ausbruchsgeschehen in Pflegeeinrichtungen vorliegt. Das heißt, dass Personen, bei denen mutationsverdächtige Proben festgestellt wurden, eher in Kontakt zu anderen Personen in der Bevölkerung standen. Alle Kontaktpersonen konnten ermittelt werden. Eine entsprechende Isolation und Quarantäne ist angeordnet.
Das Gesundheitsamt Lübeck hat beim Sozialministerium zusammen mit niedergelassenen Labormedizinern angeregt, vorerst sämtliche positive COVID-Proben auf das Vorhandensein von Mutationen vorzuuntersuchen, bevor eine Sequenzierung angeschlossen wird.
„Ein solches Vorgehen verschafft uns einen zeitlichen Vorteil und vor allem einen Überblick über die Ausbreitung der aktuellen Mutationen innerhalb der Hansestadt Lübeck“, erklärt Dr. Mischnik.
Auch wenn das Infektionsgeschehen sich aktuell stärker eingrenzen lässt, ist dies kein Hinweis darauf, dass mit den Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln weniger achtsam umgegangen werden kann.
„Nur wenn wir es schaffen, den gemeinsamen Erfolg der Eindämmung in der Breite auch zu halten und in Einrichtungen weiter einzudämmen, kommen wir unserem Ziel niedriger Inzidenzwerte weiter entgegen“, betont Bürgermeister Jan Lindenau.
„Wenn wir jetzt nicht noch einige weitere Wochen diszipliniert bleiben, verspielen wir hart erarbeitete positive Anzeichen. Ich danke den Lübecker:innen, die sich an die Abstandsregeln halten. Mir ist bewusst, dass es zunehmend belastend ist. Auch habe ich Verständnis dafür, dass das Winterwetter zum Schlittenfahren einlädt. Dennoch meine eindringliche Bitte: halten Sie Abstand und tragen Sie Masken! Wo es zu voll ist, verlassen Sie bitte die Rodelflächen und suchen sich andere Orte im Stadtgebiet“, so Bürgermeister Jan Lindenau abschließend.+++